• Herr
• Kolter
• Tiefel
• Wissenbach
• Leichter

• Ludwig Schmitt
• Franz Schütz
• Willi Pfeiffer
• Rudolf Gramlich
• Bruno Goldammer
• Bernhard Leis
• Fritz Schaller
• August Möbs
• Karl Ehmer
• Walter Dietrich
• Bernhard Kellerhoff

• Paul Osswald

Niederrad

Union Niederrad — Eintracht Frankfurt 1:3.

Der Beweis, daß die Eintracht wieder in bester Form ist, wurde heute in Niederrad erbracht. Endlich brach der süddeutsche Meister die Tradition, die ihn auf dem Unionsplatz stets nur als zweiten Sieger sah. Union wird sich nach den abermaligen Punktverlusten anstrengen müssen, wenn dieses Jahr endlich einmal der zweite oder dritte Tabellenplatz erobert werden soll. Man wurde heute etwas enttäuscht, weil man einen ausgeglichenen und erbitterten Kampf erwartet hatte. Wie im Vorspiel so hatte auch diesesmal die Eintracht, von zwei kurzen Schwächeperioden abgesehen, das Heft jederzeit in der Hand und diktierte die Geschehnisse auf dem Feld, sodaß man das 3:1-Ergebnis als gerechten Ausdruck des Stärkeverhältnisses beider Mannschaften bezeichnen darf. Union hatte das Pech, seinen Mittelläufer Tiefel von der 30. Minute ab als Statisten herumlaufen zu sehen. Die Leistungen konnten sich sehen lassen; der süddeutsche Meister schnitt wesentlich besser ab. So machte vor allem die Elf einen geschlossenen Eindruck — trotz zweier Ersatzleute —, das Verständnis der einzelnen Reihen war besser, ebenso die Ballbehandlung der einzelnen Leute. Wenn das Ergebnis nicht höher ausgefallen ist, so ist dies in erster Linie dem blau-weißen Torwart Herr zu verdanken, der sich zeitweise übertraf. Als nach 18 Minuten Spielzeit Schmidt zu kurz abwehrt, schießt Leichter das Tor der Niederräder, schon zwei Minuten später legt Dietrich Möbs so genau vor, daß dieser wenig Mühe hat, den Ausgleich zu schaffen. Konnte Tiefel bis dahin noch nicht befriedigen, so wird seine Leistung immer schwächer, sodaß nach einer halben Stunde Wissenbach den Mittelläuferposten einnimmt — Nach der Pause bringt die 7. Minute das zweite Eintracht-Tor: Kellerhoff köpft einen Eckball von Möbs ein. Die Angriffe der Eintracht werden zusehends zahlreicher, Niederrad kämpft ohne jegliches System, zerrissen, kraft- und saftlos. Mehrfach wehrt Herr geschickt ab, kann aber nicht verhindern, daß Ehmer zwei Minuten vor Schluß das dritte Tor schießt, wobei ihm der Verteidiger Kolter sehr behilflich ist.      Christel. (Aus dem 'Kicker' vom 21.10.1930)

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