FC Schalke 04 - Eintracht
Frankfurt |
Freundschaftsspiel 1930/31
5:0 (2:0)
Termin: 10.08.1930
Zuschauer:
Schiedsrichter:
Tore: 1:0 Kuzorra, 2:0 Rothard, 3:0 Tibulski, 4:0 Szepan, 5:0 Tibulski
FC Schalke 04 | Eintracht Frankfurt |
|
|
Trainer
|
Trainer |
Schalke 04 schlägt Eintracht Frankfurt 5:0!!! Ja, Ja, die Frankfurter waren überrascht. Unangenehm überrascht, versteht sich. Und es versteht sich ebenso bombensicher, daß es eine ganz niedliche Ueberraschung war, die der blauweiße Schalker Fußballklub seinem Stammpublikum, so kann man die traditionellen 15000 (!!) bei großen Besuchen wohl nennen, am heutigen Eröffnungstage der Serie, servierte. Eintracht Frankfurt, seines Zeichens süddeutscher Meister, unzweifelhaft die Mannschaft der vorjährigen Spielzeit, 0:5 geschlagen! Man faßt sich an den Kopf. Stellen die Zahlen Kopf. Fünf zu Null, Eintracht-Frankfurt, Eintracht mit Stubb und Schütz und vor allem internationalem Zubehör. Die Schalker, in einer neuen Bombenaufstellung, übertrafen sich selbst. Der Angriff mit den westdeutschen Fußballrastellis Czepan und Kuzorra, die in den letzten 15 Minuten mit Schütz und Stubb beinahe Katze und Maus spielten (unglaublich, aber nicht unwahr!), und sich mit dem unberechenbaren Rothard und dem sehr entwicklungsfähigen Tibulski ausgezeichnet verstanden, errang den Sieg über einen ganz und gar verzagenden und m.E. momentan in nicht geringem Maße überspielten Partner. In der ersten Halbzeit sah die Sache noch harmlos aus. Man wußte, daß 04, heute in großer Laune, nur verlieren könnte, wenn der Frankfurter Sturm mindestens vier Treffer holte, aber man wußte noch nicht, daß sich Czepan und Kuzorra noch mehr vorweggenommen hatten, nämlich fünf muntere Dinger in die Kajüte des neuen Frankfurter Tormanns zu setzen. Nr. 1 schoß Kuzorra schon in der ersten Hälfte, Nr. 2 ließ Rothard vom Stapel, es war eine Marke, die nicht von schlechten Eltern war. In der zweiten Halbzeit hoffte man vergebens darauf, daß die Eintracht beidrehen würde. Zwar schuftete Pfeifer, der alte, brave, im Sturm für zwei, zwar fegte der Außenstürmer Schaller wie ein Hundertmetermann die Linie entlang, aber es fielen „nur" noch drei Treffer die alle drei sich der FC. 04 Schalke vorbehalten hatte. Tibulski, Czepan und wieder Tibulski waren die Schützen und Stubb und Schütz standen machtlos vis-à-vis. Bei der bitterlich enttäuschenden Eintracht imponierte trotz der Niederlage der Mittelläufer Goldammer, ein fleißiger, zäher Spieler, der sich ausgezeichnet mit dem technisch brillanten, aber zu wenig impulsiven Mantel verstand. Von dem Eintrachtsturm hatte man sich nach den letzten Berichten nicht viel, aber doch mehr, etwas mehr versprochen. Versteht sich, daß man 04 Schalke, das übrigens in dem Münsteraner Mellage einen geradezu hervorragenden Tormann bekommen hat, stürmisch feierte, versteht sich, daß man Czepan und Kuzorra auf den Schultern vom Platze trug. Versteht sich, daß man die unglücklich kämpfenden Frankfurter im Grunde bedauerte. Heinz Kron. (Aus dem 'Kicker' vom 12.08.1930)
Eintracht verliert 0:5. O, Hochburgträume! O, Luftschlösser! Der Süddeutsche Meister läßt sich vom Westdeutschen glatt absägen. Wieviel Kredit hat noch die „beste deutsche Hintermannschaft", die sich fünfmal schlagen läßt? Da stehen die Herren Kuzorra, Zepan, Rothardt und Tibulski anders da. Für sie internationale Ehren! Was ist der Eintrachtsturm ohne Ehmer? Von Überkombination sprechen die Berichte. Man kann nur den Kopf schütteln. Vergleicht man alle Resultate, so kann man sich wirklich nicht mehr auskennen. Voraussagen sind unmöglich. Nur für die Verbandsspiele gibt es keine Störungen: wir wissen, daß die führenden Frankfurter Vereine heute alle schlecht waren. Sie werden also unter sich den schlechtesten auszumachen haben. (Aus dem 'Fußball' vom 12.08.1930)
|