Young Fellows Zürich - Eintracht
Frankfurt |
Freundschaftsspiel 1928/29
1:7 (1:1)
Termin: 20.05.1929
Zuschauer: 14.000
Schiedsrichter:
Torschützen: 1:0 Bucco, 1:1 Walter Dietrich; weitere Tore: Walter Dietrich (2), Karl Ehmer, Joseph Kron (2), Bernhard Kellerhoff
Young Fellows Zürich (verstärkt) | Eintracht Frankfurt |
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Trainer |
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.. Die Eintracht Frankfurt spielte am Pfingst-Samstag in St. Gallen gegen eine Stadt-Kombination Brühl St Gallen/FC. St. Gallen und gewann sicher bei verhaltenem Spiel 4:2. — Erst in Zürich sollten die Frankfurter so recht zeigen, was in ihnen steckt, wenn sie wollen. Man darf ruhig sagen, daß das Zürcher Fußball-Publikum, das ziemlich verwöhnt ist, es nicht als Uebertreibung empfinden konnte, daß die Einträchtler als deutsche Extra-Klasse in der Propaganda angekündigt worden waren. — Das war nämlich wirklich Extra-Klasse. Das Resultat: Eintracht Frankfurt schlägt Young Fellows Zürich verstärkt mit 7:1 (1:1). Verstärkt waren die Gastgeber durch die beiden Insides Bucco und Fluhbacher vom FC. Nordstern in Basel und durch Sechéhaye im Tor. Von der Klasse des deutschen Gegners vorerst mal ganz abgesehen, zeigte sich heute so recht wieder, daß die Young Fellows heute lange nicht mehr das sind, ja nur noch ein Schatten von dem, was sie lange Jahre waren: die rassige Kampf- und Tempomannschaft. Ich will einem Bericht des Zürcher Korrespondenten nicht vorgreifen und hier nur kurz das Lob der Eintracht singen. Noch selten hat das Zürcher Publikum, in der Zahl von rund 14.000 versammelt, so spontan und freudig auf „offener Szene" dem Gast Beifall gezollt, wenn wieder einmal eine Phase kompletter und spieltechnisch wundervoller Ueberlegenheit vorüber war. — Kein Mensch hätte wohl bei Halbzeit das Debacle vorausgesehen, wenigstens nicht in dieser Höhe. Young Fellows skorten zuerst durch Kopfstoß Buccos auf Center des rechten Flügels Diebold, dann glich Dietrich für die Gäste durch überraschenden Blitzschuß aus. — Was Frankfurt in der zweiten Hälfte zeigte, das konnte selbst im zweiten Spiel des Tages Sheffield in dieser Reinkultur nicht zeigen. Gewiß, auch der Gegner war ein anderer. Aber wie gesagt: die Eintracht Frankfurt war selbst gegenüber dem Spiel von Alessandria Italien mit seinem Höhepunkt ein weiterer Höhepunkt, wenn auch in anderem Stil. Und was für ein Stil. Das war ganz einfach Klasse, wenn man auch beifügen muß, daß die Zürcher, ob nun verstärkt oder unverstärkt, ein furchtbar unrationelles und unfertiges, ja fast lächerlich primitives Spiel spielten, das einem die ganze weite Differenz zwischen dem Können am Main und an der Limmat aufzeigte. — Sechéhaye im Tor konnte und mußte einem leid tun, vielleicht nur bei einem Treffer, oder, wenn scharf gemessen bei zweien könnte man sagen, daß er hätte halten sollen. Bei allen anderen Toren wurde er einfach geschlagen, so, wo selbst der beste Torhüter einfach kapitulieren muß. Das zweite Spiel des großen Zürcher Doppeltreffens brachte Sheffield-Wednesday und Grasshoppers Zürich zusammen. Die Grasshoppers wurden 4:0 (2:0) geschlagen. Sheffield war in sehr guter Laune ... (aus dem 'Kicker' vom 22.05.1929)
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