SpVgg Fechenheim - Eintracht
Frankfurt |
Bezirksliga Main-Hessen 1928/29 - 12. Spieltag
1:1 (0:1)
Termin: 11.11.1928
Zuschauer: 3.500
Schiedsrichter: Sackenreuther (Nürnberg)
Tore: 0:1 Karl Ehmer, 1:1 Pinther (83.)
SpVgg Fechenheim | Eintracht Frankfurt |
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Trainer |
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Fechenheim 03 Fechenheim — Eintracht Frankfurt 1:1 (0:1). War man schon recht pessimistisch im Eintrachtlager, so bestätigte dies der Spielverlauf vollkommen. Die Frankfurter Vorortler, die ernstlich in Abstiegsgefahr schweben, gaben alles aus sich heraus und konnten dank ihres großen Eifers auch ein verdientes Unentschieden herausholen. Dabei ist ganz besonders hoch anzurechnen, daß Fechenheim den Ausgleich erst sieben Minuten vor Schluß und mit nur drei Stürmern erzielte, bis dahin führte Eintracht mit dem einen Tor. So weit wären die Tatsachen registriert, nun kommt der unangenehme Teil, dem man sich nicht mit besonderem Wohlgefallen unterziehe. Das Spiel wurde leider in einer Art und Weise durchgeführt, die mit Fairneß nichts zu tun hat. Hüben wie drüben wurde im wahrsten Sinne des Wortes geholzt und der Schiedsrichter besaß eine Engelsgeduld, die absolut nicht am Platze war. Als er endlich mit Platzverweisen kam, war es zu spät, er änderte damit nicht mehr den Charakter des Spieles. Daß Fechenheim revanchelüstern unter Anwendung allerhand Mittelchen das Spiel zu beeinflussen suchte, ist verwerflich; aber auch die Eintracht scheute sich nicht, gleiches mit gleichem zu vergelten. Als Kübert sich eine Gemeinheit gegen den am Boden liegenden Torwart zuschulden kommen ließ und diesem an den Kopf trat und Heck die Exekution umgehend an Kübert vornahm, was es die höchste Zeit für den Schiedsrichter, der auch sofort beide Spieler vom Spielfeld stellte. Wer aber glaubte, das Spiel würde damit wieder in ruhige Bahnen gelenkt, sah sich bitter getäuscht. Im Gegenteil, es wurde noch schlimmer. Die Folge davon war, daß Kunzig wegen unfairen Spiels ebenfalls vom Platze mußte, so daß man den so geschwächten Fechenheimern keine Chance mehr zum Aufholen gab. Und trotz dem gelang der Wurf. Die übrig gebliebenen drei Stürmer schafften wie die Löwen und wirklich sieben Minuten vor Schluß konnte Pinther auf Flanke von Crass den Ausgleich erzielen. Die wenigsten von den 3500 Zuschauern dürften mit den Vorkommnissen innerhalb der Barrieren einverstanden gewesen sein und es ist ein Gebot der Zeit, daß die Behörde einmal ganz energisch einschreitet. Sackenreuther-Nürnberg war gut, hätte aber
viel früher mit Platzverweisen kommen müssen, so glitt ihm das
Spiel aus den Händen. (aus dem 'Kicker' vom 13.11.1928) |