VfB Stuttgart - Eintracht Frankfurt

Freundschaftsspiel 1926/27

3:3 (3:2)

 

Termin: 08.08.1926
Zuschauer:
Schiedsrichter: Niederberger (Stuttgart)
Tore: Vallendor (2), Gerlinger, Walter Dietrich (2), ??

 

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VfB Stuttgart Eintracht Frankfurt

  • Gabriel
  • Vollmer
  • Strehle
  • Böklen
  • Blum
  • Glenk
  • Retter
  • Rutz
  • Gerlinger
  • Vallendor
  • Becker

 


 

Trainer
  • Ted Hanney

Spielertrainer

 

...

VfB. - Eintracht Frankfurt 3:3

antraten. Das war schon mehr Leben und sportliche Kampffreudigkeit, was sich da in prächtigem Hin und Her, wenigstens eine Halbzeit lang, auf dem Cannstatter Wasen abspielte. Beide Mannschaften gaben sich hinsichtlich Schnelligkeit und auch Abwechslung in der Spielweise nichts nach, im Gegenteil, die Frankfurter hatten bald die Stärke der Stuttgarter im Tempodrücken, heraus und begegneten ihr mit dem nötigen Gegendruck. So schön das Spiel In aller Ruhe und Fairneß bis etwa eine halbe Stunde vor Schluß dahinfloß, so groß war der Unmut über den Zwischenfall, den wiederum Pfeiffer zum zweitenmal innerhalb Jahresfrist in Stuttgart heraufbeschwor. Er wurde wegen ganz gefährlichen Nachtretens von Schiedsrichter Niederberger mit Recht vom Feld gewiesen, beruhigte sich aber dabei nicht, sondern stieß in einer Weise gegen das Publikum unflätige Schimpfworte aus, daß man die Erregung gegen ihn verstehen konnte. Der Mann wird der Frankfurter Eintracht auf diese Art nie dienlich sein, mag er im Privatleben ein noch so guter Gesellschafter sein. Dieser Zwischenfall allein bestimmte die Umwandlung des bisher so schönen Treffens in ein mit allgemeiner Unlust zu Ende geführtes Spiel, das auch die Leistungen erheblich herabsinken ließ. Auf alle Fälle hat die Frankfurter Eintracht gezeigt, daß sie dieses Jahr im Mainbezirk einen ernsten Gegner abgibt, der nicht nur System, sondern auch erfolgbringendes Angriffsspiel und gut durchgebildetes Körpertraining zu seinen Lehrmethoden zählt. Dietrich bestimmte auch an diesem Tag mehr oder weniger die Spielweise der Mannschaft. Nächst ihm kommen Weber und Kellerhof, sowie der sympathische, von der Helvetia übernommene Mittelläufer Goldammer. Die Verteidigung einschließlich Torwächter sind drei glänzend veranlagte und sich ebenso gut verstehende Vertreter ihres Faches.

Die VfB.-Elf hat wohl, insgesamt betrachtet, die Form vom Pokalendspiel am Sonntag nicht aufgebracht. Dazu war die Stärke von Frankfurt, der Torhüter Gabriel, anscheinend schlecht disponiert; denn zwei vermeidbare Bälle mußte er hinter sich sehen. Die Verteidigung gewann eher noch mit Strehle, der Dörtenbach ersetzte, und heute völlig einwandfrei ohne Begehung von Fouls sein Arbeitspensum mit kolossaler Aufopferung erledigte. Die Läuferreihe war trotz des Ersatzmannes Glenk glänzend oder vielleicht gerade durch ihn in Ihrer Gesamtheit sehr zuverlässig; an ihr lag es nicht, wenn der Sturm gegen Ende etwas auseinanderfiel. Retter kann mit Gerlinger das sonntägliche Spiel wieder zu den unglücklichen zählen; Vallendor, Becker und Rutz waren mehr oder minder erfolgreich, aber immerhin die Haupttriebfedern der vielen erfolgversprechenden Angriffe. Fünf Tore (für VfB. , Vallendor 2, Gerllnger 1 und Dietrich für die Eintracht) fielen in bunter Wechselfolge schon innerhalb 35 Minuten; den Ausgleich erbrachte ein unnötiges Herausgehen von Gabriel kurz vor Schluß. Dabei taute die Eintrachtelf im Gegensatz zu den Einheimischen erheblich auf und bedrohte, trotz ihrer 10 Mann, das Prestige der VfB.-Elf nicht unwesentlich. Dieselben waren froh, als Schiedsrichter Niederberger, sehr sympathisch In Auftreten und Leistung, das Schlußzeichen gab. (aus dem 'Kicker' vom 10.08.1926)

 


 

aus den Vereinsnachrichten 09-1926:

 

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