Eintracht Frankfurt - Ajax Amsterdam

Freundschaftsspiel 1925/26

5:4 (4:1)

 

Termin: 05.06.1926
Zuschauer: 4.000
Schiedsrichter: Uhrig (Bürgel)
Tore: 0:1 Rütte (13.), 1:1 Friedrich Weber, 2:1 Karl Döpfer, 3:1 Bernhard Kellerhoff, 4:1 Bernhard Kellerhoff, 4:2 Juriaans, 4:3 Rütte, 5:3 Karl Döpfer, 5:4 Rütte

>> Spielbericht <<

Eintracht Frankfurt Ajax Amsterdam

 


  • Heeswyk
  • Vlieger
  • de Bois
  • Andriesen I
  • Andriesen II
  • Schetters
  • Iseger
  • Volkers
  • Rütte
  • Jurriaans
  • Twelker

 

Spielertrainer Trainer
  • Harold Rose

 

Der 3. internationale Erfolg der Frankfurter "Eintracht".

Ajax Amsterdam 4:5 (1:4) geschlagen.

Ajax! Sohn des Telamon! Erinnerungen an Jugendtage werden wach, in denen nebst Karl Mays Abenteuerfiguren noch die Gestalten der germanischen Heldensagen und der Ilias geisterten - viel geliebt und oft nachgeäfft. Ajax, der Tapfersten einer aus Griechenland, stolz und kampffroh!

So werde auch ich die Holländer im Gedächtnis behalten: Feste Kerls, aufrecht und kämpfend bis zuletzt.

*

Man muß der Frankfurter Eintracht dankbar sein für die Vermittlung dieses Gegners, der uns zwar nichts Neues offenbarte, aber doch am Schluß dankbar sein ließ für den gezeigten Kampf. Der uns vor allem aber wieder einmal klar machte, daß man Fußball nach vielerlei Methoden spielen kann, und doch jede schön ist, wenn sie vollkommen beherrscht wird. Wir sahen Holländer-Fußball in typischer Art. Sahen weniger ausgetüftelte, wissenschaftliche Arbeit, die uns im Stil der Wiener Amateure oder Fürths ja so gut bekannt ist, die aber dem Naturell der schwerblütigen (und doch so begeisterungsfähigen) Holländer wenig liegt, als vielmehr das Kampfspiel Fußball, getragen von jugendlicher Begeisterungsfähigkeit, die den Einsatz der letzten Kraft erheischt und doch nicht bar von Gedankenarbeit ist. Das war Ajax Amsterdam! Holländerstil bester Art; nicht ganz vollkommen, aber doch reif genug, um den Zuschauer ahnen zu lassen, wie gefährlich solcher Kampf sein kann, wenn er vollkommen beherrscht wird. Das 5:4 zum Schluß nach einem Halbzeitstand von 4:1 für Frankfurt besagt hier wirklich genug.

*

Eigentlich ist uns die Spielart der Holländer gar nicht so wesensfremd. Man betrachte einmal unsere deutschen, noch nicht der starren Schablone des nur flachen Paßspiels unterworfenen Mannschaften, und wir sehen Aehnliches. Die Anfangs- und Vorkriegsjahre deutschen Fußballs zeigten mit wenigen Ausnahmen bei unseren führenden Mannschaften dasselbe Bild, das uns Ajax am Samstag bot. Während nun die Holländer in der Mehrheit diesen Stil sich rein erhalten haben, ihn ganz beherrschen, sehen wir bei unseren deutschen Mannschaften das Bild einer Halbheit. Ueberall Versuche, einen neuen Stil einzubürgern, die aber nicht immer erfolglos waren; nur wenige Mannschaften gingen restlos in der Neuerung auf, zeigten uns hier allerdings Hervorragendes. Die große Mehrzahl aber laboriert noch zwischen den zwei Extremen, pflegt keinen eigentlichen Stil und produziert so ihren - Gelegenheits-Fußball. Wie's grad trefft! Und hier treten dann die eigentlichen Schwächen zutage.

*

Der Frankfurter Eintracht ging es am Samstag ähnlich. Nach einer ersten Halbzeit, in der die Mannschaft (mit einigen Ausnahmen) ihr gelerntes Arbeitspensum fast fehlerfrei beherrschte und so den Gegner niederzwang, kam in der zweiten Hälfte dann der Rückfall zu alten Methoden. Die Ersatzleute in der Läuferreihe hielten sowohl Tempo wie auch die geistige Beherrschung des Spiels nicht durch, bauten ab. Der Gegner, diese Schwächen erkennend, forcierte nun sein Spiel, und da zu allem Unglück verschiedene Leute es nun den Holländern nachmachen wollten, aber deren Waffen doch nicht so beherrschten, so war es klar, daß der besser Gerüstete die Oberhand gewinnen mußte. Das war in der 2. Halbzeit Ajax. In größerem Maße, als es bei der Eintracht in der 1. Halbzeit der Fall war, wurden die Holländer feldüberlegen, und nur Einzelleistungen hielten der Eintracht den bei der Pause (4:1) so sicher scheinenden Sieg; die Mannschaft als Gesamtes nicht.

So war das Spiel in zwei Abschnitte zu teilen. Die 1. Halbzeit, in der die Eintracht auf Grund eines glänzenden Stürmerspieles, gut von hinten heraus unterstützt, mehr im Angriff lag und bis zur Pause das 4:1 herausholte; bessere Ausnützung der Chancen, die auch den Gästen genug blühten, brachte das Ergebnis zustande. Wäre es da 4:2 gewesen, war es gerechter, denn viel Glück war oft vorm Eintrachttore dabei, mit welcher Feststellung aber Trumpps bravouröse Arbeit nicht geschmälert werden soll. Ein Mittelstürmer vom Kaliber Dietrichs hätte jedenfalls das Ergebnis bereits vor der Pause zu Gunsten der Holländer gestaltet; so gefährlich waren diese. Hatten aber auch selbst ab und zu Glück.

Die zweite Halbzeit sah Eintracht schwächer. Egly in der Mitte baute ab, seine beiden Kollegen desgleichen, und so sah sich der Sturm bezw. die Verteidigung meist auf sich selbst angewiesen. Die Holländer zogen nun los, holten zu 4:3 auf, bis dann wieder der Eintrachtsturm einige gute Angriffe losließ, die das 5. Tor brachten, denen postwendend Nr. 4 der Holländer folgte. Auch hier war wieder auf beiden Seiten wieder Fortuna in der Abwendung des Unglücks huldreich (O, was hätte das für eine schöne Ziffer gegeben, wenn alles geglückt wäre, so etwa 9:8 wäre herausgekommen!), aber das Schlußresultat blieb doch zur Recht bestehen. Der Sieg der Eintracht war verdient.

Das Spiel konnte oft mitreißen. Gegenüber dem oft ausgezeichneten Zusammenarbeiten des Eintrachtsturmes, der besser aufgebauten und flachen Mannschaftsarbeit der Frankfurter, die eben nur von den schwachen Stellen in der Läuferreihe unterbrochen wurde, stand die Rasanz der Holländer. Prächtig, diese Abwehrschläge des rechten Verteidigers; diese weiten halbhohen Vorlagen an die Flügel, die aus jeder Lage heraus kamen. Und wie der Wind fegten die beiden schnellen Außen dann los, zenterten exakt, aber in der Mitte fehlte der Vollbringer: der Mittelmann war zu zaghaft. Sie gingen herzhaft ran, diese Ajaxleute, aber wurden nicht unfair. Auch bei den Frankfurtern arbeitete man gut. Viele technische Feinheiten und Tricks machten aber bei ihnen das Kämpfen nicht in dem Maße nötig, wie auf der Gegenseite; man überlistete sozusagen den Gegner. (Wer denkt da nicht an Odysseus, der auch einst Ajax um den Erfolg brachte?)

Glänzend waren oft die Einzelleistungen. Wie sich Dietrich und Döpfer und ab und zu Kellerhoff durchsetzten, wie hinten die Verteidiger reine Luft schafften oder Trumpp sich selbst überbot, war des Beifalls wert. Und Hollands flinken Rechtsaußen, den beiden Halbstürmern, Mittel- und linken Läufer, Torwart und rechten Verteidiger gebührt das Lob nicht minder. Vor allem aber: Es wurde geschossen! Auf diese Art erzielte Tore lassen erst das Spiel zur reinen Freude werden. Es ist schon was dran, wenn auch mal richtig auf die Kombüse gebolzt wird. Im übrigen wird in der Schilderung des Spielverlaufes diese und jene Heldentat noch verewigt werden.

*

Es ist nun an der Reihe, auch die Beteiligten dem Publikum zu nennen.

Eintracht:

Trumpp
Schütz      Kirchheim
Kübert      Egly      Pfeiffer
Schaller      Döpfer      Dietrich      Kellerhoff      Weber

Twelker      Jurriaans       Rütte      Volkers       Iseger
Schetters       Andriesen II      Andriesen I
de Bois      Vlieger
Heeswyk

Ajax:

Eine große Einzelkritik soll nicht abgehalten werden. Hervortretende Kräfte sind weiter oben schon genannt, im übrigen muß man allen 22 dankbar sein für ihr Spiel. Bliebe noch der Leiter des Treffens, Herr Uhrig vom SC. 07 Bürgel. Uhrig ist einer der Alten aus der Steinzeit mainischen Fußballs und - nebenbei bemerkt - mein Freund. Aber deshalb stehe ich doch nicht an, zu erklären, daß mich seine Leitung nicht recht befriedigte. Er war zu befangen, verstand es nicht, zu imponieren mit seinen Entscheidungen. Aber das wird noch vielen anderen unserer Pfeifer so gehen, solange diese keine Gelegenheit haben, internationale Spiele zu leiten. Er tat, was er konnte, und schon aus diesem Grunde muß man diesen Besserwissern, die stets im Schiedsrichter den 12. Mann einer Partei sehen wollen, einmal ganz energisch entgegentreten. Letzten Endes sieht es sich von Außen immer einfacher an, als es in Wirklichkeit ist.

*

Im übrigen muß man es bedauern, daß nur so etwa 3-4000 Leute den Weg ins Stadion gefunden hatten. Der Kampf war allein die doppelte Zahl wert, und hinzugerechnet unser herrliches Stadion mit seiner zu Spaziergängen ladenden Umgebung: 10-12000 durften ruhig kommen, auch wenn es einmal nicht um Meisterschaften ging oder der exotische Name Uruguay lockte. Aber so ist die Masse - hier wie überall!

Wir, die wir draußen waren, werden jedenfalls die Erinnerung an einen angenehmen Samstag nachmittag behalten. Werden uns noch lange freuen über die sinnvolle Begrüßung der Gäste, die ein kleines Eintrachtmädel, Karl Zimmers Töchterchen, ein Püppchen von 3 oder 4 Jahren, als "Wilhelmintje" gekleidet und mit einem Riesenstrauß bewaffnet, vornahm. O Gott, o Gott - dieser Knicks! Dieses drollige Knickschen, das allein die Fahrt ins Stadion wert war! Aber das verstehst du nicht, Fanatiker! Dazu muß man auch einmal nur - Mensch sein. - Und als dann Hollands langer Spielführer das kleine "Wilhelmintje" hoch hob und herzhaft küßte (wer's gesehen hat, wird sich heut noch freuen) -, Mynheer Grootmeyer vom Ajax zu Gedenken an dieses Spiel Albert Sohn eine Plakette überreichte, und dann noch Herr Göbel von der Borussia dem Bruderverein für die Pariser Großtat noch einen Blumenstrauß übergab, da sah man deutlich, daß es außer dem Lederball noch andere Dinge gibt, die auch zum Fußball gehören und deren Wahrung schon von vornherein den angenehmen Verlauf eines Kampfes sicher stellen. So wurde es auch, und wir werden nach all diesem die Holländer gerne wieder als unsere Gäste begrüßen; - auch wenn die kleine holländische "Kolonie", die sich auf der Tribüne niedergelassen hatte, noch zehnmal mehr Krach gemacht hätte, als sie es am Samstag ohnehin schon tat.      Franz Krawutschke

Neun Tore waren die Ausbeute...

Herrliche Junisonne flutet über die ideale Kampfstätte des Frankfurter Stadions, als lebhafter Beifall der etwa 4000 Zuschauer das Kommen der Holländer verkündet. Ein besonders herzlicher Empfang wird dem Sieger von Paris, der Eintracht, zuteil, die sich zum ersten Male nach jenem großen Erfolg wieder dem Frankfurter Publikum zeigt. Eine kurze, herzliche Begrüßung und dann gibt Schiedsrichter Uhrig (Sportclub Bürgel) das Zeichen zum Beginn.

Hollands Anstoß endet bei der Frankfurter Läuferreihe, die sofort den Sturm zum Angriff vorwirft. Die Holländer müssen sich langsam zurückziehen, um den vorerst stürmisch einsetzenden Angriffen der Eintracht Herr werden zu können. Trotzdem kann es die Gästemannschaft nicht verhindern, daß Dietrich einen wundervollen Schuß abgibt, den Heeswyk durch eine gute Parade unschädlich machen kann. Nach einer famosen Kombination zwischen Dietrich und Schaller kann der Holländer den Ball gerade noch im letzten Augenblick vor dem anstürmenden Dietrich zur Ecke lenken, die hinter dem Tor landet. Dietrichs ideenreiches Spiel wirkt sich jetzt erfolgreich aus; durch seine glänzenden Einzelleistungen zieht er die Aufmerksamkeit der holländischen Hintermannschaft auf sich, wobei er oftmals Gelegenheit findet, seine Nebenspieler mit den schönsten Vorlagen zu bedienen. Die Holländer pflegen ein ausgesprochenes Flügelspiel und werden durch die blitzschnellen Leute mit folgenden Flanken des Rechtsaußen recht oft gefährlich, sodaß Trumpp dabei reichlich Gelegenheit findet, sein Können unter Beweis zu stellen. Bei einem dieser Vorstöße des holländischen Rechtsaußens fällt denn auch

das erste Tor der Gäste in der 13. Minute.

Seine Vorlage kann Rütte, der sich durch die Frankfurter Verteidigung hindurchgewunden hatte, zum ersten Tore für Amsterdam verwandeln. Doch jetzt hat der Frankfurter Angriff, von der Läuferreihe gut unterstützt, seine Höchstform erreicht. Weber windet sich auf der Außenlinie famos durch; aufs Tor steuernd, schießt er mit unheimlicher Schärfe in die äußerste Ecke, von dem zur Deckung zurückeilenden de Bois prallt der Ball ins Netz.

Stürmischer Beifall lohnt den Frankfurter Ausgleich.

Noch ist dieser nicht verklungen, als auch schon die Frankfurter vom Anstoß weg vorkommen.

Döpfer stellt durch Prachtschuß das Resultat auf 2:1.

Der Kampf geht weiter. Eben noch hat Schütz eine feine Chance der Holländer zunichte gemacht, indem er Rütte den Ball vom Fuß nimmt, als auch schon Schaller wieder auf der Gegenseite anstürmt, doch sein Schuß geht knapp daneben. Das Spiel des Frankfurter Angriffs ist jetzt eine Augenweide. In wundervoller Präzision wandert der Ball von Mann zu Mann, wobei sich Dietrich in seiner besten Form zeigt. Nachdem der Eckpfosten nach Schuß Kellerhoffs ein totsicheres Tor für Eintracht verhindert hat, folgt einer der schönsten Augenblicke des Spieles. Eine feine Vorlage von Dietrich gibt Weber hoch zu Kellerhoff, der über den entgegenlaufenden Hesswyk köpft; der Ball prallt an die Querlatte. Heeswyk hat sich noch nicht aufrichten können, da

köpft Kellerhoff den von der Latte abgesprungenen Ball schon zum dritten Tor für Frankfurt ein.

Das war den Holländern denn doch zu viel. Mit großem Elan gehen sie zum Angriff über, wobei ein Mißverständnis zwischen Schütz und Trumpp beinahe den Gästen zum Erfolg behilflich gewesen wäre, doch der Schuß Rüttes aus kürzester Entfernung verfehlt das Ziel. Aber die Frankfurter Stürmerreihe sorgt dafür, daß die Amsterdamer Läuferreihe sich bald wieder zurückziehen muß. Dietrich hat mit seinen Schüssen entschieden Pech; ein prächtiger Kopfball, sowie ein scharfer Schuß nach glänzender Kombination Schaller-Döpfer-Kellerhoff gehen über das Tor. Aber einmal ist Dietrich nicht mehr zu halten. In imponierender Form umspielt er den angreifenden gegnerischen Läufer und rechten Verteidiger, um dann an Heeswyk vorbei auf die äußerste Ecke zu schießen, wobei Kellerhoff den Rest besorgt.

Nach Seitenwechsel

vollzieht sich eine umwälzende Wandlung. Wenn hier der Inhalt der zweiten Halbzeit nur in kurzen Zügen wiedergegeben wird, so geschieht es in erster Linie deshalb, um diesen Wandel verständlich zu machen. Man wird selbstverständlich, wie es auch bei einem Teil der Zuschauer der Fall war, von der Schwächeperiode der Eintracht in der zweiten Spielhälfte reden. Das war aber hier nur bedingt der Fall. Wohl stimmt es, daß besonders der Mittelläufer Egly in der zweiten Hälfte nachließ,

aber die Eintracht wurde nicht um soviel schlechter, als Amsterdam gegenüber der ersten Halbzeit besser war.

Vielmehr liefen die Holländer durch ihr intensives Spiel und besseres Verständnis jetzt zu ihrer vollen Form auf. Nachdem Amsterdam ein Tor erzielt hatte, das aber von dem Schiedsrichter nicht gegeben wurde, stellte der technisch sehr gute Halblinke Juriaans das Resultat auf 4:2.

Durch das zweite Tor der Holländer hatte das Spiel den zu dieser Zeit zahlenmäßig richtigen Ausdruck gefunden. Die Holländer hatten jetzt Angriff auf Angriff rollen, zu deren Gelingen anscheinend eine Unstimmigkeit zwischen Dietrich und seinen Nebenspielern mit beiträgt. Trumpp hält mehrere Schüsse in prächtiger Art, kann es aber nicht verhindern,

daß Rütte auf Flanke von Peger das 3. Tor schießt.

Auch die Holländer haben das gleiche Pech wie Eintracht in der ersten Hälfte, wofür zwei Lattenschüsse des Gästesturmes zeugen. Dann kommt wieder Eintracht zu Wort. Eine Vorlage von Dietrich kann Kellerhoff nicht mehr abfassen, aber Döpfer war blitzschnell zur Stelle und stellt

durch schönen Flachschuß das Resultat auf 5:3 für Eintracht.

Kurz vor Schluß gelingt es den Gästen durch ein viertes Tor das Verhältnis für sie günstiger zu gestalten. Nach einer sehr guten Leistung von Volkers verlängert Rütte die Flugbahn des Balles zum vierten und letzten unhaltbaren Tor. Noch eine kurze Episode, dann gehört auch das große Treffen Eintracht Frankfurt gegen Ajax Amsterdam, das mit der schönste Kampf war, der bisher im Frankfurter Stadion zum Austrag gelangte, der Vergangenheit an.      F.Wg.

... und am Abend

fand im "Hansa-Royal" ein von der Eintracht gegebenes Bankett statt, an dem die beiden Mannschaften, der Schiedsrichter, Vertreter der Stadiongesellschaft, der Behörde und der Presse teilnahmen. Der Abend entwickelte sich zu einem harmonischen zwanglosen Beisammensein, an das sämtliche Beteiligten noch gern zurückdenken werden. Namens der "Eintracht" begrüßte Herr H. Berger die Gäste, anknüpfend an die guten freundschaftlichen Beziehungen, die beide Vereine verbinden. Er überreichte den Holländern einen Wimpel mit dem Frankfurter Stadtwappen. Für "Ajax" sprach Herr Grootemeyer, der in warmen Worten für die hervorragende Aufnahme dankte und vor allem auch seiner Freude über die herrliche Anlage des Frankfurter Stadions Ausdruck gab. Für den Mainbezirk entbot Nordmain-Kreisvorsitzender Schenk in Vertretung des zu einer wichtigen Tagung in Stuttgart weilenden Bezirksvorsitzenden Hofmann den Gästen ein herzliches "Willkommen", die völkerverbindenden Ideale solcher internationalen Begegnungen betonend. Für die gesamte Presse bracht Herr J.W. Ulig deren Hochachtung vor den heute beiderseits gebotenen Leistungen wie besonders vor dem holländischen Fußballsport überhaupt zum Ausdruck. Ausgezeichnet von Frl. Krause vorgetragene Lieder verschönten den Abend, der alle Teilnehmer in froher Stimmung sich trennen sah.

Für den Sonntag war ein gemeinsamer Taunusausflug geplant. Die Abreise der Gäste nach Pforzheim erfolgt am Montag morgen 9 Uhr ab Hauptbahnhof. (aus dem 'Sport-Echo', Nr. 64 vom 07.06.1926)

 


 

aus den Vereinsnachrichten 06-1926:

 

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