TSG Höchst - Eintracht
Frankfurt |
Freundschaftsspiel 1925/26
3:2 (3:1)
Termin: 21.02.1926
Zuschauer:
Schiedsrichter: Eigelsheimer (Mainz)
Tore: 1:0 Schaar I, 1:1 Fritz Schaller, 2:1 Best, 3:1 Fromann, 3:1 Walter Dietrich (Elfmeter)
TSG Höchst | Eintracht Frankfurt |
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Trainer |
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Höchst Höchst — Eintracht Frankfurt 3:2 Turn- und Sport-Gemeinde Höchst hatte sich für den vergangenen Sonntag obigen Gegner verpflichtet. Eintracht Frankfurt gehört zu den führenden Vereinen Süddeutschlands und war natürlich mit einem großartigen Spiele zu rechnen. Daß der Abstiegskandidat des Rheinhessen-Saar-Bezirkes gegen einen solchen Favoriten wie Eintracht so ehrenvoll bestanden hat, ist ein gutes Zeugnis für das gediegene Können der Farbstädter. Außerdem hat sich der spielschwache Bezirk (?) gegenüber den bestehenden Zweifeln glänzend rehabilitiert. Eintracht stellt wohl die bessere Mannschaft dar, die durch ihre exakte Kombinationsarbeit schöne Erfolge gezeitigt hat. Aber was nützt die beste Routine und Spielerfahrung, wenn der Gegner den größeren Elfer an den Tag legt und alle fein durchdachten Angriffe zunichte zu machen versteht? So auch in Höchst. Mit ungeheurer Schnelligkeit nimmt das Spiel seiinen Anfang. Bald ist Frankfurt — bald Höchst in gefährlicher Tornähe. Dietrich schickt seine Außen ins Feuer, doch die aufmerksam arbeitende Hintermannschaft der Farbstädter versteht, sich vorerst aller Angriffe zu erwehren. Kinkel hat alle Hände voll zu tun, zeigt sich aber als Meister in seinem Fach, als er eine Bombe von Dietrich mit Geschick meistert. Schütz verwirkt einen Strafstoß, der allseitige Best tritt plaziert und mit raffiniertem Kopfstoß hat Schaar I Höchst die Führung verschafft. — Einige Minuten verteiltes Feldspiel und Schaller hat auf Flanke von Döpfer den Ausgleich erzielt. Mit noch größerem Elan werden die Angriffe vorgetragen. Kinkel muß einen Bombenschuß von Schaller unschädlich machen. — During fängt eine Flanke von Stein, dann schießt Karoly auf Flanke von Weber freistehend daneben. — Schaar gibt eine Flanke präzis herein. Stein kollidiert mit During. Beide liegen am Boden, das tückische Leder rollt die Torlinie entlang ins Aus. Einen forschen Angriff Stein--Schmarsow klärt Kirchheim mit befreiendem Schlag. Eintracht und Höchst erzwingen je eine Ecke, wobei der Platzverein der Glücklichere ist. Best schießt an 6 Mann vorbei den 2. Treffer. Reichlicher Beifall belohnt diese brillante Leistung. Nochmals kommt für die Farbstädter eine nie wiederkehrende Torchance, doch Fortuna scheint den Höchstem nicht hold. Fromann hat den Innenposten angeschossen, During warf sich vergebens. Der Torruf erstirbt den Zuschauern auf den Lippen, der Ball springt ins Feld zurück, wo ihn Schütz aus der Gefahrzone befördert. Aus 25 Meter tritt Best einen Strafstoß und ehe sich der Gegner versieht, hat der wieselflinke Fromann das Resultat auf 3:1 gestellt. Höchst beherrscht weiterhin das Spielfeld und During muß sogar einen scharf gegetretenen Ball von Bämisch unschädlich machen. Mit demselben Elan geht es nach der Pause weiter. Eintracht hat jetzt bedeutend mehr vom Spiel und bringt gefährliche Aktionen zustande. Bämisch, der heute wohl seinen besten Tag hatte, klärte alles in glänzender Manier — Die Fünferreihe der Höchster verliert an Geschlossenheit, als Fromann wegen Verletzung durch Tropp ersetzt werden muß. Stein hat das Unglück, drei Meter vor dem Tore auf Flanke von Schaar darüber zu schießen. Endlich winkt der Eintracht ein billiges Tor. Scholge wird im Strafraum am Arm angeschossen und die allzuharte Entscheidung des Unparteiischen lautet Elfmeter. — Dietrich tritt plaziert und Eintracht ist zu dem zweiten Tor gekommen. — Herr Eigelsheimer-Mainz teilt leider nicht die Ansicht anderer prominenter Schiedsrichter, daß angeschossenes Hände nicht zu bestrafen ist. Noch einige Minuten verteiltes Feldspiel und das überaus interessante Treffen nimmt sein Ende. Bei den Gästen überragten Karoly und Dietrich. Die beiden Außen vervollständigten den Eindruck der Fünferreihe, in der der Torschütze Schaller durch seinen Bombenschuß zu gefallen wußte. In der Läuferreihe ist Dietrich der beste Mann. Klrchheim übertrifft seinen Nebenmann, während During keine Extraklasse verrät. Bei Höchst waren Best und Fromann die erfolgreichsten Akteure. Die Hintermannschaft zeigte heute Leistungen, die alles bisher Gesehene übertraf. Kinkel im Tore war Klasse für [...] (aus dem 'Kicker' vom 23.02.1926)
aus den Vereinsnachrichten 03-1926:
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