Eintracht Frankfurt -
Kickers Oxxenbach |
Bezirksliga Main 1925/26 - 10. Spiel
6:0 (2:0)
Termin: 22.11.1925
Zuschauer: 5.000
Schiedsrichter: Braumiller (München)
Tore: 1:0 Karoly, 2:0 Friedrich Weber, 3:0 Fritz Schaller, 4:0 Karl Döpfer, 5:0 Fritz Schaller, 6:0 Fritz Kübert
Eintracht Frankfurt | Kickers Oxxenbach |
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Trainer | Trainer |
Die Spiele im Mainbezirk Eintracht — Kickers Offenbach 6:0 Überraschungen auch im Mainbezirk! Der Tabellenführer, Kickers Offenbach, erlitt eine ganz unerwartet große Schlappe durch die Eintracht, die man in dieser Höhe niemals vermutet hätte. Die beiden anderen Anwärter auf die Meisterschaft dagegen konnten ihre Stellung behaupten und befestigen, die Helvetia kämpfte in Aschaffenburg tapfer und brachte, eine Seltenheit für die Bockenheimer, sogar ein Tor fertig. Im allgemeinen verliefen die Spiele ruhig und fair, nur das Spiel am Riederwald machte eine Ausnahme, hier hätte der Schiedsrichter gegen einige Verstöße der Gäste schärfer einschreiten müssen. In Offenbach ist man grenzenlos enttäuscht. Nicht nur über die kaum glaubliche Höhe der Niederlage, auch über das schlechte Spiel der Mannschaft. Aber schon die Spielweise der Elf gegen Union Niederrad und gegen Helvetia hätte als Warnung dienen müssen davor, daß man der Elf allzu viel zutraut. In Bornheim dagegen war man über den Erfolg der Eintracht herzlich froh — was man bei früheren Spielen gerade nicht sagen konnte —, hat doch die Eintracht den Bornheimern den Weg zur Meisterschaft geebnet. Der Spielstärke nach bilden jetzt die Hanauer den schärfsten Gegner für Fußball-Sportverein, dessen stets besser werdende Form stark für ihn spricht. Eintracht schlägt Kickers Offenbach 6 :0. Kein Glückssieg, wie man auf den ersten Blick annehmen sollte, sondern ein durch und durch verdienter Erfolg einer um Vieles besseren Mannschaft. Endlich zeigte einmal der schweizerische Internationale Dietrich, was er zu leisten imstande ist. Ohne selbst ein Tor zu schießen, war er überall und dirigierte das Spiel in unauffälliger und doch höchst wirksamer Weise. Was aber das Spiel entschied entgegen den früheren Kämpfen der Eintracht, das war die junge Läuferreihe, die sich außerordentlich beweglich zeigte. Hier dürfte der Schlüssel zum Erfolg zu finden sein! Der Sturm hatte auf diese Art besseres Arbeiten und nutzte jede Torgelegenheit weidlich aus. Vor allen Dingen sah man endlich einmal auch rationelles Flügelspiel, und es ist zu hoffen, daß die Eintracht in ihren nächsten Spielen, wenn sie nicht wieder ihre Mannschaft umstellt, gleich Gutes zu zeigen in der Lage ist Aber für dieses Jahr ist es zu spät, jetzt gilt es nur der Rettung vor dem Abstieg ...! Die beiden Mannschaften standen: Eintracht: Döpfer, Dietrich, Schaller, Karoly, Weber, Schönfeld, Kübert, Bäuerle, Kirchheim, Schütz, Trumpp. Schiedsrichter war der Münchener Braumiller. Vielen Leuten war er nicht energisch genug. Sonst wäre an seiner Leitung nichts auszusetzen. In der ersten Hälfte war das Spiel ziemlich ausgeglichen. Karoly verwandelte einen Eckball zum ersten Treffer, allmählich wurde Eintracht technisch stark überlegen, schnell, und Weber erzielte nach ausgezeichnetem Täuschen der Hintermannschaft ein zweites Tor. Sofort nach der Pause fiel der dritte Treffer durch eine Einzelleistung Schallers. Offenbach ließ nun stark nach und Döpfer konnte ein viertes, Schaller ein fünftes und Kübert ein sechstes Tor erzielen. Der Eintrachtsturm zeigte tadelloses Verständnis, auch ziemlich viel Durchschlagskraft, er wurde durch Schaller gut angeführt. Die Läuferreihe arbeitete sehr erfolgreich und gewandt, die Hintermannschaft war stabil und sicher in der Abwehr. Die Offenbacher Kickers hatten einen außerordentlich schlechten Tag. Es klappte nicht im Sturm, es klappte aber auch nicht in der Verteidigung. Die Läufer kamen manchmal überhaupt nicht mehr mit. Es scheint, daß Offenbachs gute Zeit ein Ende hat, denn am kommenden Sonntag steht den Kickers mit dem Spiel gegen Fußballsportverein ein weiterer, sehr harter Kampf bevor! (aus dem 'Fußball' vom 24.11.1925)
aus den Vereinsnachrichten 12-1925:
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