Germania 94 Frankfurt
- Eintracht Frankfurt |
Bezirksliga Main 1925/26 - 1. Spiel
1:4 (1:1)
Termin: 06.09.1925
Zuschauer: 2.000
Schiedsrichter: Speidel (Stuttgart)
Tore: 0:1 Oesterling, 1:1, 1:2 Karl Schönfeld, 1:3 Franz Schütz, 1:4 Karoly
Germania 94 Frankfurt | Eintracht Frankfurt |
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Trainer |
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Auf den Sandhöfer Wiesen ging es zeitweise hart her. Germania und Eintracht waren von jeher erbitterte Gegner, meistens hatten die Germanen das bessere Ende für sich gehabt, manchmal auch mit Glück. Mit einem Siege der Eintracht hatte man nicht so bestimmt gerechnet, das 4:1 ist daher als Überraschung zu bezeichnen, auch dem Spielverlauf nach, denn bis zur letzten Viertelstunde stand der Kampf 1:1 und es schien fast so, als sollten die Germanen die ersten Punkte erringen. Da aber war es mit ihrer Kraft zu Ende und die besser trainierte Eintracht kam jetzt richtig in Form und schlug ihren ermatteten Gegner glatt, der sich dazu noch selbst schwächte, indem er den vorzüglichen Verteidiger Bossert in den Sturm gehen ließ. Es wäre noch zu bemerken, daß bei der Eintracht Karoly und Kübert durch allzuhartes Angehen verletzt waren, so daß eigentlich die Eintracht während des größten Teils des Spieles mit nur neun vollwertigen Leuten spielte. Schiedsrichter war der Stuttgarter Speidel. Er gefiel nicht restlos, denn er übersah mancherlei, u. a. ein Handspiel, das zum Tor der Germania führte und mehrere deutliche Fouls auf beiden Seiten. Im allgemeinen war das Spiel nicht gerade auf hoher Stufe stehend, aber das kann man ja füglich von keinem Punktkampf verlangen. Der Sieg ist als Verdienst anzusprechen, keineswegs als in der Höhe, denn bis zur letzten Viertelstunde hatten die Germanen ein kleines Plus durch schnelleren Start und besseres Stellungsvermögen. Die Mannschaften standen: Eintracht: Trumpp; Grünerwald, Kirchheim; Kübert, Egly, Bechtold; Block, Schönfeld, Schütz, Karoly, Oesterling. Germania: Meisinger, Inkermann, Zimmermann I, Zimmermann II, Böhm; Slovik, Mauruschat, Dorner; Bossart, Vesper; Koch. Recht gut war Trumpp im Tor der Eintracht, die Verteidigung dribbelt oft zu lang, was unter Umständen sehr gefährlich werden kann. Die Läuferreihe konnte in der ersten Hälfte nicht befriedigen, da sie den Sturm nur ungenügend unterstützte, allerdings hatte sie von diesem auch keine Hilfe. Versagt hat Oesterling, Karoly wurde gleich verletzt und fiel aus, Schütz, ehemals westdeutscher Repräsentativer, führte den Sturm sehr gut, er ist außerordentlich durchschlagskräftig. Mäßig war Schönfeld, auch Block ließ zu wünschen übrig, er bekam auch zu wenig Bälle. Der beste Teil der Germaniamannschaft war die Läuferreihe mit dem ganz ausgezeichneten Mauruschat in der Mitte. Weniger gefiel der Sturm, dem es an richtigem Schußvermögen fehlt, die Zusammenarbeit dagegen ist gut. Die Hintermannschaft ließ sich gut an, der Torwart ist noch etwas zu wenig routiniert, zweimal ließ er den Ball fallen, was zu Toren führte. Eintracht ging durch einen solchen Fehler in Führung, Koch ließ, von Schönfeld angegangen, den Ball fallen, Oesterling schob ihn ein. Der Ausgleich fiel noch vor der Pause, ein Germane schlug den Ball mit der Hand zu Boden, sein Nebenmann schob ihn ein. Dann hatte Germania längere Zeit das Kommando, aber der Sturm vermochte einige Torgelegenheiten nicht auszunutzen, einmal schoß Zimmermann II den Ball wider den Pfosten des leeren Tores. Gegen Schluß fiel Germania dann stark ab und die Eintracht beherrschte das Feld in schönem Zusammenspiel. Schönfeld erzielte den zweiten Treffer, den dritten Schütz durch Weiterleiten eines Strafstoßes von Karoly mit dem Kopf, den vierten Karoly durch Verwandeln einer Flanke Blocks, nachdem Koch den Ball verloren hatte. Das Spiel, welches den Rahmen des Erlaubten nicht überschritt, war ein Triumph intensiven Trainings. (aus dem 'Fußball' vom 09.09.1925)
aus den Vereinsnachrichten 10-1925:
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