Eintracht Frankfurt -
Helvetia Frankfurt |
Freundschaftsspiel 1924/25
5:0 (1:0)
Termin: 09.05.1925
Zuschauer:
Schiedsrichter:
Tore: K. Roth (2), Ingo Riegel (3)
Eintracht Frankfurt | Helvetia Frankfurt |
|
|
Trainer | Trainer |
Eintracht - Helvetia 5:0. Über das von der Eintracht erzielte Resultat wird man im ersten Augenblick etwas erstaunt sein; denn fünf Tore in einem Spiel waren für die Eintracht in letzter Zeit etwas ganz Ungewohntes, höchstens hatten die Gegner dieses Glück. Trotz der verhältnismäßig schlechten Resutate läßt sich bei der Eintracht aber von Spiel zu Spiel erkennen, daß die Mannschaft vorwärts schreitet, vor allem durch die zielbewußte Arbeit des Trainers Parry, der wirklich guten Überblick hat und rastlos schafft; seine ganze Sorge gilt der Jugend. Woche für Woche bringt er neues gutes Material heraus, so daß die Eintracht in Kürze einen Stamm guter junger Spieler aus eigenem Nachwuchs ihr eigen nennt Leider sorgt die Härte und Erbitterung unserer Punktkämpfe schon dafür, daß ein Verein immer möglichst stärkste Mannschaften zur Hand haben muß, und so kommt man um die sog. Kanonen leider nicht herum. Wie man hört, tauchen in nächster Zeit einige bekannte Spieler in Frankfurt auf, unter anderen auch der Berliner Internationale Sobeck, der im Fußballsportverein spielen wird. Das Spiel am Riederwald zwischen Eintracht und Helvetia stand durchweg im Zeichen der Riederwälder, die aber noch nicht genug schossen. Ihr Spiel ist immer noch zu weich, wenn auch technisch sehr gut; aber mit Technik allein, ohne Wucht und körperliche Kraft lassen sich keine Punktkämpfe gewinnen. Die Mannschaft der Helvetia war durch Ersatz beeinträchtigt; es ist aber nicht zu verkennen, daß sie in ihren Leistungen stark zurückgegangen ist Für die beiden Bockenheimer Vereine Helvetia und V. f. Rasensport gibt es eben nichts Besseres als sich endlich zu vereinigen. Dann wird es mit der Fußballkunst besser und auch die ewige Platzfrage in Bockenheim kann leichter gelöst werden. Hoffentlich werden bald alle Widerstände überwunden und die Vereinigung, die bereits seit einigen Jahren auf der Tagesordnung steht, wird endlich Wirklichkeit. Bei der Helvetia fiel das Fehlen Judischs schwer in die Wagschale, dazu kam die Unsicherheit der Verteidigung und das mäßige Spiel der Läuferreihe, auch der Sturm kam selten zur vollen Entfaltung. Die Eintracht spielte technisch wohl sehr schön, vor dem Tor fehlte es aber immer noch am schnellem Entschluß und am der Durchbruchskraft. Außerordentlich gut war Riegel, der immer gut ist, wenn er nicht eigennützig spielt! Bis zur Pause wurde ein einziges Tor erzielt, und zwar durch Heiner Roth, dann kam der Eintrachtsturm etwas mehr in Schwung; Roth erzielte einen weiteren Treffer und Riegel deren drei. Die Helvetia war an diesem Tage kein allzu starker Gegner;
auch am Sonntag wurde sie in Darmstadt vom Sp.V. 98 glatt 3:0 geschlagen.
Ein Maßstab für das Können der Eintracht wird vielleicht
das Spiel am kommenden Mittwoch gegen Blouw-Wit, Amsterdam, werden, die
zur besten holländischen Klasse zählen. (aus dem 'Fußball'
vom 11.05.1925) |