Eintracht Frankfurt – FFC Olympia 07 Frankfurt

Freundschaftsspiel 1924/25

3:0 (1:0)

 

Termin: 02.05.1925
Zuschauer: 600
Schiedsrichter: Eisenhauer (Darmstadt)
Tore: 1:0 Karoly, 2:0 Ingo Riegel, 3:0 Willy Bierling

>> Spielbericht <<

Eintracht Frankfurt FFC Olympia 07 Frankfurt

 


  • Blaimer
  • Münk
  • Horn
  • Dietz
  • Niesterer
  • Metzler
  • Einrath
  • Welscher I
  • Amelong
  • Schorn
  • Welscher II

 

Trainer Trainer

Eintracht Frankfurt – V.f.R. Olympia Frankfurt 3:0 (1:0)

Wenn man so dieses Resultat sieht, so denkt man unwillkürlich, daß es dem Kräfteverhältnis der beiden Vereine entsprechen würde. Tatsächlich ist dem jedoch nicht so. Olympia hat einen starken Aderlaß durchzumachen, indem Bäuerle und Döpfer zu Eintracht hinüberschwenkten und Heil beim Fußballsportverein sich niedergelassen soll. Rechnet man ferner hinzu, daß Klüber bei den Blauen fehlte, so wäre dieses Samstags-Resultat immerhin ehrenvoll, wenn nicht der Spielverlauf dem Hohn sprechen würde.

Unter der schlechten und rechten Leitung von Herrn Eisenhauer-Darmstadt wickelte sich vor ca. 600 Zuschauern ein derart ungleicher Kampf ab, der Eintracht mit einem Dutzend Toren in Front sehen mußte. Im Feldspiel sehr gut, vor dem Tore jedoch unentschlossen, hatte der Eintracht-Sturm Mühe, das Ergebnis von 3:0 herzustellen. Schenk und riegel tragen daran die Hauptschuld. Während der erstere sich überhaupt nicht durchsetzen konnte und als Mittelstürmer niemals in Betracht kommen würde, spielte riegel so eigensinnig, immer von dem Gedanken beseelt, Tore zu machen. Karoly leistete sich ebenfalls ganz erstaunliche Stückchen, doch kann man bei ihm mit ruhigem Gewissen sagen, daß er nicht absichtlich leichtsinnig spielte. In der Eintracht-Läuferreihe hielt sich Klübert sehr gut; was man bis heute von ihm gehört, scheint zu stimmen, daß er sich zu einem guten Mittelläufer entwickelt. Grünerwald war die Stütze in der Verteidigung. Trumpp erhielt sage und schreie ganze drei Schüßlein aufs Tor und etwa ein halbes Dutzend zurückgespielte Bälle.

Olympia gefiel nicht im geringsten. Mag sein, daß der Ausfall so guter Spieler wie Bäuerle, Döpfer und Heil die Schuld daran tragen. Am besten hielt sich noch die Verteidigung, von den Läufern tatkräftig in der Abwehr unterstützt. Blaimer zeigt sich von sehr großer Gewandtheit und gutem Stellungsvermögen. Ihm ist mit das geringe Ergebnis zu danken. Alles in allem war es ein Spiel. vom Eintrachtstandpunkt aus betrachtet, im Feld hübsche Kombination, vor dem Tor jedoch kein Schneid. Da wir jedoch mit der Allgemeinheit zu rechnen haben, die einen Obolus von 80 Pfg. zu entrichten hatte, bleibt vom Standpunkt des objektiven Beschauers herzlich wenig übrig, was befriedigen konnte.

Eintracht (endlich mal wieder im alten Dreß: schwarze Hose und weiße Bluse) stand: Trumpp; Grünerwald, Kirchheim; Bechtold, Kübert, Schönfeld; Weber, Karoly, Schenk, Riegel, Vierling.

Olympia: Blaimer; Münk, Horn; Dietz, Niesterer, Metzler; Einrath, Welscher I, Amelong, Schorn, Welscher II.

Wie die Tore fielen:

Eintracht hatte das Meiste vom Spiel. Nach minutenlangem Hin und Her vor dem Tore der Blauen schießt Vierling. Blaimer wehrt zu ersten Ecke; Aus. Riegel-Schnek-Karoly heißt der Paß, den der Ungar mit einem plazierten unhaltbaren Schuß abschließt. Die Eintracht führt 1:0. Grünerwald zeigt sich jedem Angriffsversuch von Olympia gewachsen und schließlich zeigen sich die Blauen sehr lustlos, den resoluten Bayern anzugreifen. Kurz nach der Pause ist der zweite Treffer fällig, Eine Vorlage an Riegel findet diesen auf dem Posten; trotz starker Behinderung schießt er scharf unter die Latte ein: 2:0. Die Ueberlegenheit der Eintracht ist erdrückend, aber Torschuß wo bleibst du? Man schein nach Vorschrift des Trainers zu handeln, anders kann dieses Gepasse vor dem Tore nicht aufgefaßt werden. Bei Olympia wirkt Niesterer infolge Fußverletzung nur noch als Statist auf Linksaußen. Trotzdem sehen einige Vorstöße der Olympia gefährlich aus, zumal Grünerwald sich im Sturm versuchen möchte. Als dann der Halblinke allein aufs Tor zutrudelt, eilt Grünerwald nach, und was kommen mußte, kam:

Elfmeter für Olympia.

Der Schütze wollte zu plaziert schießen und sandte handbreit über die Latte. Die 4., 5., 6. und 7. Ecke für Eintracht sind mittlerweile fällig. Die letzte, gut getreten, kommt vor dem Tor nieder und Vierling köpft ein: 3:0. Bald darauf beendet Eisenhauer das einseitige Spiel, das die einen mit der Note Gut bezeichnen, die anderen jedoch (zu denen ich mich zähle) nicht als hinlänglich bezeichnen. O.M. (Sport-Echo vom 04.05. 1925)



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