Eintracht Frankfurt -
FC Hanau 93 |
Freundschaftsspiel 1924/25
2:1 (0:0)
Termin: 04.04.1925
Zuschauer:
Schiedsrichter:
Tore: 1:0 Karl Schenk, 1:1, 2:1 Ingo Riegel
Eintracht Frankfurt | FC Hanau 93 |
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Frankfurt a. Main Die Hessen wollen absolut nicht hinter den Preußen zurückstehen, die in Fußballspielen eine Lustbarkeit erblicken. Sie haben da eine Verordnung aus dem Jahre des Heils 1850 (nach Christus!), die am Palmsonntag und Karfreitag öffentliche Lustbarkeiten verbietet. Dazu rechnet man in Hessen natürlich auch die Fußballspiele und hat also auf Grund des vorsintflutlichen Ukasses für die beiden genannten Tage die Fußballspiele und anderen sportlichen Veranstaltungen verboten. In 25 Jahren ist der hundertste Geburtstag dieses berühmten Dekretes. Vielleicht kommt eine hochwohllöbliche, hochweise Regierung dann zu einer gerechteren Würdigung des Sportes, denn bis dahin wird wohl jeder Deutsche Sport treiben und jeden Sonntag einen Fußball im Topf haben. Man hat ja in Deutschland in politischer Beziehung schon viel erlebt, was man logischerweise in einem kultivierten Lande für unmöglich gehalten hätte, daß sich aber immer und immer wieder untergeordnete Instanzen glatt über Reichsbestimmungen hinwegsetzen und sie einfach nicht beachten, das ist doch etwas stark. [...] Sportgemeinde Eintracht schlug den F.C. 93 Hanau nach lebhaftem, oftmals etwas hartem Kampf 2:1. Beide Mannschaften waren in verjüngter Aufstellung angetreten, Eintracht probierte wiederum zwei Jugendspieler aus. Der Kampf wurde von den Frankfurtern verdient gewonnen. Die Sturmleistungen waren beiderseits wenig imponierend, bei besserer Ausnutzung der zahlreichen Tormöglichkeiten hätte Eintracht höher siegen müssen. Sehr gut war die Frankfurter Hintermannschaft, der erstmals spielende junge Mittelläufer und der Linksaußen zeigten gute Anlagen, ebenso befriedigten die Außenläufer. Im Sturm sah man von den Jugendlichem mehr als von den alten Kanonen, besonders Karoly enttäuschte. Hier scheint das ernsthafte Training zu fehlen! Hanaus Elf war ziemlich ausgeglichen, eine durchgreifende Umstellung durch Ausfall einiger Spieler schwächte die Mannschaft. Die erste Hälfte verlief trotz guter, beiderseitiger Erfolgsmöglichkeiten torlos. Eintracht war leicht überlegen, der Sturm vermochte sich gegen die gut arbeitende Verteidigung nicht durchzusetzen. Nach der Pause führte ein tadelloser Kombinantionsangriff
zum ersten Tor durch den Mittelstürmer Schenk. Eine vorübergehende
Überlegenheit Hanaus brachte den Ausgleich durch ein etwas fragliches
Tor, ein gesunder Schuß Riegels trotz starker Abdeckung führte
zum Sieg. (aus dem 'Fußball' vom 06.04.1925) |