Eintracht Frankfurt -
FC Hanau 93 |
Bezirksliga Main 1924/25 - 8. Spiel
2:0 (1:0)
Termin: 09.11.1924
Zuschauer:
Schiedsrichter: Keller (Frankfurt)
Tore: 1:0 Willi Pfeiffer, 2:0 James Müller (oder Friedrich Weber?)
Eintracht Frankfurt | FC Hanau 93 |
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Trainer |
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Das Überraschendste auf dem Platz am Riederwald war das vollkommene Versagen des Hanauer Sturms. Von dem der Eintracht war man es ja leider schon gewohnt, aber was man von Hanau erwartete, flache Kombination, exakt, verständnisvoll, schnell, das fehlte. Überhaupt lag über ihrem ganzen Spiel eine Note von Unvollkommenheit, wie es gerade bei Hanau noch selten zu bemerken war. Eintracht gewann nicht ohne Glück und doch, eigenartig genug, mit weniger Pech, oder sagen wir es richtiger, mit etwas mehr Sicherheit des Sturms vor dem Tor hätte der Sieg auch höher ausfallen können! Aber die sichersten Chancen wurden verpaßt, wie auch Hanau sich selbst einige todsichere Gelegenheiten glatt vergab. Eins steht zweifelsfrei fest, wenn irgend jemand den Sieg unbedingt sicherstellte, so war das der Eintracht-Torhüter Trump, der einige ganz verzweifelte Bälle meisterte. Der bestellte Schiedsrichter war ausgeblieben, und Keller (Eintracht) ersetzte ihn. Das Spiel verlief ziemlich hart und aufgeregt, so daß schließlich Fiedler (Hanau) vom Platz mußte. In der ersten Viertelstunde sah alles nach einem Sieg Hanaus aus, aber hier war Trump der Retter und hielt zwei ganz sicher scheinende placierte Schüsse. Eine Flanke Webers führte dann durch Pfeiffer zum ersten Tor, nachdem Hanau vier Eckbälle ergebnislos hatte verlaufen lassen. Nach der Pause hatte Hanau Gelegenheit zum Ausgleich durch einen „Hand"-Elfmeter, den Krebs schoß und Trump hielt. Allmählich ließ Hanau immer mehr nach, der gehaltene Elfmeter gab der Eintracht geradezu einen Ruck, und schließlich fiel nach schwacher Abwehr Steinebachs durch Müller, der den Ball leicht eindrückte, das zweite Tor. Bei Eintracht genügte die Hintermannschaft allen Ansprüchen, in der Läuferreihe befriedigte Schneider, im Sturm einzig Pfeiffer und Weber, aber ihm gab man viel zu wenig Bälle. Hanaus Sturm war ohne jede Geschlossenheit und spielte ohne die sonst gewohnte Technik, auch ohne rechte Schneid. Außerordentlich gefiel der Mittelläufer Kleinschmidt, alle anderen waren unter ihrer seitherigen Form. Hier schien der umgekehrte Fall vorzuliegen wie bei Sportverein, hier war man mit zu vieler Hoffnung gekommen und ließ sich mit dem Schwinden der Hoffnungen zu sehr deprimieren. Man sieht, daß zum richtigen Fußballspiel nicht nur zwei Beine, sondern auch ein Kopf und nicht zuletzt gute Nerven gehören, welche unsere jungen Fußballspieler oftmals nicht aufzuweisen haben! (aus dem 'Fußball', Ausgabe 46/1924 vom 13.11.1924)
T.u.Sp.Gem. Eintracht hatte auf eigenem Platze die flinke Mannschaft des Hanauer F.Cl. 1893 und konnte Eintracht seine Anhänger mit einem schönen Sieg wieder einmal überraschen. Eintracht kam mit einigen neuen Leuten im Sturm, die sich bewährten. Bis zur Pause gelingt den Eintrachtlern die Führung und mit 1:0 geht es zum Seitenwechsel. Nach der Pause hat Hanau das Pech, noch eine Zeitlang ohne Fiedler spielen zu müssen, der herausgestellt wurde. Ein weiteres Tor sicherte den Frankfurtern den Sieg. Zum Ehrentor für Hanau hätte es beinah gelangt, wenn nicht Trump im Eintrachttor den Elfmeter gehalten hätte. Mit 2:0-Toren hat Frankfurt zwei wertvolle Punkte erzielt und einen einwandfreien Sieg errungen. Endresultat 2:0. (aus 'Deutsche Fußball-Zeitung' vom 14.11.1924)
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