Eintracht Frankfurt -
FSV Frankfurt |
Freundschaftsspiel 1923/24
0:4 (0:1)
Termin: 28.06.1924
Zuschauer:
Schiedsrichter:
Tore: 0:1 Gattermann, 0:2 Strehlke (Handelfmeter), 0:3 Sommer, 0:4 Strehlke
Eintracht Frankfurt | FSV Frankfurt |
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Trainer |
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Am Samstag stieg denn noch ein Spiel, das trotz der Regatta Tausende von Zuschauern anziehen konnte: der Kampf der alten Rivalen, Fußballsportverein und Eintracht! Dieses Mal ging es um einen großen Silberpokal, gestiftet von einem ungenannten Sportsfreunde, um den jedes Jahr einmal zwischen beiden Vereinen gekämpft werden soll. Der Sieger des Jahres 1924, der erste in der Reihe, heißt Fußballsportverein! Er hat verdient, aber auch zu hoch gesiegt. Verdient deshalb, weil sein Sturm durch größere Energie und Wucht verstand, Tore zu schießen, während die Eintracht dreißig Minuten lang fast ununterbrochen angriff und nichts fertigbrachte. Dann ließ sie nach einem regelwidrig erzielten Tor den Kopf hängen und stand am Schluß 4:0 geschlagen da, ein Resultat, das für die Kämpfe der beiden Vereine einen Rekord bedeutet. Das Spiel war schön und spannend, so daß man oft die Meinung hörte: Wozu all die Auslandsspiele, wenn man selbst was kann und die ganze Sache fast nichts kostet! Dieser etwas engherzig erscheinende Standpunkt ist in Anbetracht der Auswirkungen der Ausländerspiele auf finanziellem Gebiet sehr berechtigt, denn unsere Vereine hier haben heute noch nicht ihr Rentenmark-Gleichgewicht wiedergefunden. Eintracht griff lange Zeit allein an, ein paar gefährliche
Sportvereinsdurchbrüche brachten etwas Abwechslung, dann schoß
Arno Strehlke aufs Tor, und Gattermann drückte den Ball mit der Hand
ein. Nach der Pause übersah der Schiedsrichter das Abschlagen eines
Balles durch einen im Tor stehenden Sportvereinsverteidiger, Strehlke
verwandelte dann einen gerechten Händeelfer, der Schiedsrichter vergaß
zum Ausgleich das Aufhalten des Balles mit der Hand durch den gestürzten
Grünerwald zu bestrafen; der Ersatzmann Sommer erzielte durch brillanten,
herzhaften Schuß ein drittes und Strehlke durch eine „Bombe"
das letzte Tor. Mit dem Schwächerwerden der Eintracht nahm Sportvereins
Wucht zu (oder umgekehrt!), und zuletzt hatten die Blauschwarzen das Spiel
in der Hand. (aus dem 'Fußball', Ausgabe 27/1924 vom 26.06.1924) |