Olympia/FVgg 13/Kickers
16 - Eintracht/FSV |
"Sportplatz-Werbetag" 1923/24
1:4 (1:1)
Termin: 25.05.1924
Zuschauer:
Schiedsrichter:
Tore: Gattermann, Klump, A. Strehlke, Rudi Kirchheim
Olympia/FVgg 13/Kickers 16 | Eintracht Frankfurt/FSV Frankfurt |
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Trainer |
Trainer |
Ein Werbetag am Main In großzügiger Weise hat die Ortsgruppe Frankfurt des D.R.f.L. den diesjährigen , den Tag der großen Staffel, durchgeführt. Größeres war noch geplant: Ein Werbelauf von Tausenden von aktiven Sportsleuten, Kundgebung aller Sportinteressenten vor dem altehrwürdigen Römer, ein Korso der Frankfurter Radfahrer. Diese drei überaus staatsgefährlichen Demonstrationen hat , der preußische Minister des Innern, als „verbotene Versammlungen unter (Verzeihung, Herr Severing) Himmel und öffentliche Aufzüge", taub gegen alle Vorstellungen, . Diesem Verbot steht man einfach wortlos gegenüber! Angeblich ist diese Maßnahme getroffen worden, weil das jeweilige Polizeiaufgebot bei solchen Massendemonstrationen dem Vater Staat zu teuer kommt. Das ist ein sehr weitschauender Gedanke und beleuchtet grell die Fürsorge der preußischen Behörden für den bürgerlichen Sport. Was ich mir persönlich darüber denke, verstößt gegen ein in Bayern bereits abgeschafftes Gesetz und da lasse ich es bleiben, es hier niederzuschreiben, bis einmal wieder Freiheit für alle in Deutschland herrscht, die wir unter dem Regime der Partei des Schlagwörtern Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit niemals gefunden haben.Man verzeihe mir diesen kurzen Ausflug ins Politische, aber das ist schon erlaubt, wenn man unsere Bestrebungen um das Volkswohl, die Volksgesundheit, mit politischen Krawalldemonstrationen in einen Topf wirft. Man faßt sich an den Kopf— —!!! Es ging aber auch so, trotzdem der Himmel mehrfach mit Regen drohte. Selbstverständlich wäre die Anteilnahme der Bevölkerung weit größer gewesen, hätten die verbotenen Veranstaltungen stattgefunden, denn gerade diese waren ja dazu angetan, den unseren Bestrebungen noch teilnahmslos gegenüberstehenden Massen den Wert und die Macht des Sportes vorzuführen. Die erlaubten Veranstaltungen waren im Grunde genommen doch hauptsächlich für den Sportsmann bestimmt. Wir werden Herrn Severing diese Schädigung unserer Sache nicht vergessen! [...] Der Nachmittag gehörte dem König Fußball.
Um im Bilde zu bleiben: Der hohe Herr ließ sich durch einen Ersatzmann
vertreten! Man hatte in vier Bezirken je zwei oder drei Ligavereine zu
einer Kombination vereinigt und ließ sie gegen eine Zusammenstellung
von unteren Klassen spielen. Es kam wenig dabei heraus und der Charakter
dieser Kämpfe als Werbespiele wurde kaum gewahrt. |