Eintracht Frankfurt - Stuttgarter Kickers

Süddeutscher Pokal 1923/24 - Achtelfinale

3:4 (1:1)

Termin: 24.05.1924
Zuschauer: 2.000
Schiedsrichter: Weingärtner
Tore: 0:1 Keßler, 1:1 Karl Schönfeld, 1:2 Nagel, 1:3 Keßler, 1:4 Nagel, 2:4 Friedrich Weber, 3:4 K. Roth (90., Handelfmeter)

>> Spielbericht <<

Eintracht Frankfurt Stuttgarter Kickers

 


  • Mack
  • Krauß
  • Unseld
  • Kurz
  • Rieger
  • Müller II
  • Wunderlich
  • Nagel
  • Hartmann
  • Keßler
  • Weiler

 

Trainer
Trainer

Ein Pokalspiel in Frankfurt a. M.

Stuttgarter Kickers schlagen Eintracht Frankfurt 4:3.

Der verdiente Sieg einer geschlossenen Elf über eine ungleichmäßige Mannschaft, die keineswegs ohne Aussichten kämpfte und den Sieg leichtfertig vergab! Beide Mannschaften mit Ersatz, 2000 Zuschauer, technisch sehr gute Leistungen, scharfes, trotzdem sehr spannendes und interessantes Spiel unter Weingärtners Leitung.

Der Spielverlauf: Bis zur Pause ausgeglichenes, technisch hochstehendes Spiel, nach einer Viertelstunde bei Versagen der Eintrachtveiteidigung Stuttgarts erstes Tor, ein feiner Schuß Keßlers. Durch Kopfball Schönfelds auf Flanke Webers fällt bald der Ausgleich. Weiter ausgeglichenes Spiel bis zum Seitenwechsel. Zeitweises Verlassen des (ehr-)verletzten Halblinken schwächt die Eintracht im entscheidenden Moment, Stuttgart erzielt durch Nagel bei schlechter Abwehr Trumps die Führung, vergrößert durch Keßler den Vorsprung weiter, Nagel schießt ein viertes Tor, wiederum haltbar. Das Spiel ist für Eintracht verloren, trotzdem strengt sich der Frankfurter Sturm stärker an, erzielt durch Webers überlegten Schuß ein zweites Tor und verwandelt durch Roth einen Handelfmeter in letzter Minute. Der Eifer kam zu spät!

In der Kickerself gefiel das ausgeglichene Spiel aller Reihen, aus der kaum ein Einzelner auffiel. Die technische Ausbildung ist sehr gut, der Kampfgeist erfreulich. Die Umstellungen: Krauß als Verteidiger, Nagel als Stürmer bewährten sich. Ebenso konnte Mack, der Ersatzmann für Mauch, restlos gefallen.

In der Eintrachtmannschaft gibt's nur stellenweise nichts zu tadeln: Pfeiffer zeigte sich wieder als intelligenter Spielführer ohne die rechten Nebenleute, Schönfelds Eifer sehr zu loben, Weber immer wieder eigensinnig, der linke Flügel kraftlos und steif (zwei Jugendspieler ohne Routine!). Die Läuferreihe hatte einige schwache Momente, besonders an den Flügeln, die Verteidigung keine richtige Taktik, keine Staffelung, Trump spielte etwas blasiert, wozu ihm seine bisherigen Leistungen noch immer keine Berechtigung geben! Herrn Weingärtnens Leitung war energisch und gerecht.

Die komplette Stuttgarter Elf halte ich nach dem für Fürth so unglücklichen Ausgang des Spiels in Mannheim für den ersten Anwärter auf den Pokal. Sie hatte diesen Erfolg verdient! (aus dem 'Fußball', Ausgabe 22/1924 vom 29.05.1924)

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