Eintracht Frankfurt -
Wacker München |
Freundschaftsspiel 1923/24
3:3 (3:3)
Termin: 30.03.1924
Zuschauer:
Schiedsrichter:
Tore: 1:0 H. Mölders, 1:1 Nebauer, 1:2 Gaul, 2:2 H. Mölders, 2:3 (Eigentor), 3:3 Friedrich Weber
Eintracht Frankfurt | Wacker München |
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Trainer |
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Wacker München in Frankfurt Über dem ehemaligen Schafferklub hängt heute das Damoklesschwert des Abstiegs, und doch muß man sagen, daß die Münchner in Frankfurt gute Leistungen gezeigt haben, ist es ihnen doch gelungen, gegen zwei der oberen Bezirksligavereine gute Resultate herauszubringen. Wacker gefiel durch schöne Technik und ruhige, anständige Spielweise, was der Mannschaft fehlt, ist die letzte Wucht und der frische Schuß. Wacker München in Frankfurt in einem wenig aufregenden, von scharfem Wind ungünstig beeinflußten Spiel. Der Sieg wurde sicher und verhältnismäßig leicht errungen, denn Helvetia spielte weit unter der seitherigen Form und zeigte im Sturm durch den Eigensinn und die Langsamkeit einiger Spieler manchmal geradezu klägliche Leistungen. Die Läuferreihe der Bockenheimer und die sichere Verteidigung waren weitaus besser, ebenso hat Helvetia wieder in Judisch ihren alten erstklassigen Torhüter, der mit Gewandtheit und rücksichtslosem Einsetzen seiner Person mehrere sichere Torgelegenheiten zunichte machte. Bis zur Pause verlief das nicht sehr gut besuchte Spiel torlos, Wacker erzielte dann durch einen Elfmetersdhuß Rehles das erste Tor, nachdem vorher der Ball schon rechtsgültig die Linie passiert hatte und fast mit dem Schlußpfiff schoß Gaul den zweiten Treffer ins verlassene Tor. Wacker gegen Eintracht 3:3. Ein torreicher Kampf, auf höherer Stufe stehend, sehr schnell und interessant. Wacker komplett, Eintracht ohne Pfeiffer mit dem ehemaligen Nürnberger Grünerwald als Läufer. Eintracht erzielte das erste Tor durch einen prächtigen Schuß des Linksaußen Mölders, Wacker glich durch Nebauer aus, ging durch Gaul in Führung (zu Dreiviertel ein Selbsttor!), Frankfurt erzielte sein zweites Tor wieder durch einen saftigen Schuß des Linksaußen, dem ein richtiges Selbsttor eines Eintrachtverteidigers folgte. Der Ausgleich fiel im Anschluß an einen Niederwurf durch den rechten Außenstürmer Weber. Szabo tat nur bis zur Pause mit, da er am Vortag verletzt wurde, bei Frankfurt mußte ein Stürmer und der Mittelläufer infolge von Verletzungen zeitweise ausscheiden, der letztere war lange Zeit stark behindert. Nach der Pause (alle sechs Tore waren in der ersten Hälfte gefallen!) waren die Münchner überlegen, doch hatte das Spiel von seiner Schönheit etwas verloren, und die Stürmerleistungen wurden schwächer, so daß keine Tore mehr fielen. Was uns Frankfurtern an Wacker gefallen hat, war neben der guten Ballbehandlung das schnelle Abgeben, die gute Zusammenarbeit der FIügel, schönes Stellungs- und Kopfspiel Rehles, den die Außenläufer gut unterstützten, ferner die sichere Verteidigung, die kaum einmal unfair spielt und der schnelle Bernstein, der besonders durch seine hohen Sprünge und durch sein resolutes Fausten des Balles imponierte. Wacker München ist in Frankfurt sehr beliebt und hat sich neue Freunde erworben, wir würden sein Ausscheiden aus der Bezirksliga sehr bedauern! (aus dem 'Fußball', Ausgabe 14/1924 vom 03.04.1924)
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