SV Offenbach - Eintracht
Frankfurt |
Bezirksliga Main 1923/24 - 13. Spiel
2:3 (0:2)
Termin: 13.01.1924 am Riederwald, Platz in Offenbach vereist
Zuschauer:
Schiedsrichter: Hussel (Nürnberg)
Tore: Willi Pfeiffer (2), Eigentor
SV Offenbach | Eintracht Frankfurt |
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Trainer |
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Auch der gestrige Tag hat in der Meisterschaftsfrage noch keine Klärung gebracht. Wohl sind durch die Niederlagen von Kickers und Bürgel diese beiden Kandidaten aus dem engeren Wettbewerb ausgeschieden, doch ist die Lage zwischen dem Meister und seinem Hauptrivalen, der Eintracht, noch nicht geklärt. Allerdings haben die Bornheimer durch ihren gestrigen Sieg einen weiteren, großen Schritt der Meisterschaft entgegen gemacht. Die Riederwälder könner nunmehr den Tabellenersten nur noch ein-, nicht mehr überholen. Also wäre günstigenfalls für die roten Adler ein Entscheidungsspiel um die Meisterschaft zu erwarten. Ich glaube jedoch nicht, daß die Eintracht die noch fehlenden vier Punkte erlangen wird, da einmal die Mannschaft zu unbeständig in ihrer Leistung ist, andererseits aber auch gerade das gestrige Spiel keineswegs von dem Können dieser Elf überzeugte. Dem kann nur zugute gehalten werden, daß die Beschaffenheit der Plätze zur Zeit ein einwandfreies Austragen der Spiele nicht bietet, so daß, wie ja auch die Resultate der letzten Sonntage zur Genüge beweisen, die Leistungen einzelner Spieler sehr schwanken, Erscheinungen, die bei trockenen Bodenverhältnissen wohl ausgeblieben wären. Natürlich ist man nun sehr auf die noch ausstehenden Spiele Eintracht — Bürgel gespannt, von denen, das erste bereits am kommenden Sonntage in Bürgel zum Austrage kommt. Spielt Eintracht nicht besser wie gestern, dann dürfte der eine oder andere Punkt wohl in Bürgel, das derartige Artikel auch noch gut gebrauchen kann, bleiben. Denn die Leistung, die Eintracht gestern gegen den Tabellenletzten
und sicheren Abstiegskandidaten Sp.V. Offenbach zeigte, war keineswegs
imponierend. Selbst die Eisverhältnisse des Platzes eingerechnet,
muß gesagt werden, daß das Spiel des Meisteranwärters
nicht befriedigte. Vor allen Dingen fehlte der Geist, der den Sieg erringt.
In dieser Hinsicht zeigte der Gegner, der übrigens ein recht beachtliches
Können bot, viel mehr. Wenn das Spiel nur 3:2 zugunsten der roten
Adler endete, so liegt dies nicht nur an dem schwachen Schießvermögen
des Siegers, sondern wohl auch in erster Linie an der sehr zahlreichen
Verteidigung (zeitweise alle Elf!) der Hessen. Das Treffen, das einen
überaus guten Besuch sah, wurde von Hussel (Nürnberg) in großzügiger,
allerdings nicht ganz fehlerloser Weise geleitet. (aus dem 'Fußball',
Ausgabe 03/1924 vom 17.01.1924) |