Eintracht Frankfurt -
FK Teplitz |
Freundschaftsspiel 1923/24
1:4 (1:2)
Termin: 25.12.1923
Zuschauer:
Schiedsrichter: Berlepp (Frankfurt)
Tore: 0:1, 0:2 (5.), 1:2 Friedrich Weber, 1:3, 1:4
Eintracht Frankfurt | FK Teplitz |
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Trainer |
Trainer |
F.C. Teplitz in Frankfurt a. M. Die Gäste zeigen ein hervorragendes Spiel. Die Punktejagd beherrscht das Denken und Trachten, Freundschaftstreffen gibt es wenige. Nur Eintracht Frankfurt, der Verein, dem die Mainmetropole einen großen Prozentsatz der erstklassigen Gastspiele verdankt, verpflichtete sich einen großen Gegner, den 1. F.Cl. 03 Teplitz. Wie es sich herausstellte, eine Elf mit bewundernswertem Können. Eintracht hatte für den Halblinken Oesterling in H. Roth einen keineswegs genügenden Ersatz zur Stelle. Herr Berlepp (Helvetia) wurde zu Spielbeginn für seine 250. Leitung eines Spieles durch Blumen und Ansprachen geehrt. Teplitz überrumpelte in den ersten Minuten den Gastgeber glatt und führte nach fünf Minuten 2 :0. Dann kam Eintracht langsam auf und wußte durch famoses Läuferspiel den Kampf ausgeglichen zu gestalten. Kurz vor der Pause gelang es nach vielen Mühen dem vorzüglichen Rechtsaußen Weber, das Ehrentor zu erringen. Auch in der zweiten Spielhälfte hatte der Platzbesitzer mehr vom Spiel. Doch die Schußunsicherheit der Eintracht-Stürmer war zu groß, zumal die Verteidigung (Rauch) grobe Fehler beging, durch die Teplitz leicht zu zwei weiteren Erfolgen gelangte. Charakteristisch für den Spielverlauf ist das Eckenverhältnis 5:1 für Eintracht. Klare Torchancen 21:13, ebenfalls für Eintracht. Teplitz ist eine schnelle, vorzüglich kombinierende
Elf, deren einzelne Glieder ausnahmslos eine erstklassige Ballbehandlung
beherrschen. Die Mannschaft gefiel sehr, nicht zuletzt durch ihre unumstößliche
Fairneß. Eintrachts Feldleistung verblaßte dagegen keineswegs,
nur das Schießvermögen der Stürmer war kläglich.
Bei Teplitz war Banas überragend. Wundervoll sein Kopfspiel. Die
Verteidigung erstklassig. Der Sturm durchschlagskräftig, und schußsicher.
Eintrachts Stärke lag in der Läuferreihe. Schneiders Leistung
fiel zwar gegen sonst etwas ab, doch Kirchheim war überall, im Ballabnehmen
unübertrefflich; Beuttler der beste Mann der Elf. Pfeiffer war der
Sturmführer ohne Fehl, fand jedoch bei seinen Nebenleuten keine Unterstützung.
Die Flügel waren schnell und gewandt. Eberlein in der Verteidigung
sehr schön, Rauch oft unsicher. Und Trumpp im Tore ist an der Niederlage
schuldlos. (aus dem 'Fußball', Ausgabe 52/1923 vom 28.12.1923) |