Eintracht Frankfurt -
FC Hanau 93 |
Bezirksliga Main 1923/24 - 12. Spiel
0:1 (0:1)
Termin: 23.12.1923
Zuschauer:
Schiedsrichter: Brucker
Tore: 0:1 Krebs II
Eintracht Frankfurt | FC Hanau 93 |
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Trainer |
Trainer |
Infolge der sehr mäßigen Leitung durch Schiedsrichter Brucker nahm dieses Spiel oft unschöne Formen an. per Boden war sehr glatt, so daß die schweren Eintrachtleute keinen festen Stand hatten. Hanau ging bald nach Spielbeginn durch ein Tor von Krebs II in Führung, dem allerdings eine klare Abseitsstellung von Klingler vorausging. In der Folge wurde Eintracht glatt überlegen, drängte zeitweise sehr stark, doch es ist unmöglich, das Tor an 22 Beinen vorbei zu finden. Pfeiffer ließ alle Register seines großen Könnens spielen, doch seine Nebenleute versagten. Alle Versuche scheiterten an der vorzüglichen Abwehrarbeit des Verteidigerpaares Krebs I-Schlett, und letzten Endes an der Fangkunst eines Horst im Hanauer Tore. Die Elf des Siegers war in vorzüglicher Form. Neben den bereits Genannten seien noch Kleinschmidt und Krebs II besonders erwähnt. Bei dem Platzbesitzer gefielen in der Läuferreihe Kirchheim und Beuttler sehr. Die Verteidigung fand sich auf dem glatten Boden nicht zurecht. Peter stand für den unpäßlichen Trumpp (dem am Vormittage ein Bügeleisen auf den Fuß gefallen war!) im Tore und hielt gut. Weber auf Rechtsaußen war gut ließ sich jedoch unbegreiflicherweise zu einer Regelwidrigkeit hinreißen, die gerechterweise seinen Platzverweis zur Folge hatte. Soweit das Sportliche des Spieles. Unverständlich blieb die Haltung eines Teiles des Frankfurter Publikums. Es ist schon erklärlich, daß die Anhängerschaft des F.Sp.V. einen Sieg der 93er wünschte. Auch die offene Stellungnahme der breiten Masse gegen Eintracht ist aus diesem Grunde verständlich. Unverzeihlich bleibt aber das Betragen einzelner Mitglieder der Ligamannschaft des F.Sp.V., die in geradezu häßlicher Weise gegen ihren Rivalen und Besieger loszogen. Und zum Schlusse noch einige Worte an die Herren Platzordner
vom Riederwald. Sie glauben, meine Herren, Sie tragen Ihre Binde nur,
damit der freie Eintritt herausgeschunden wird. Auf der Laufbahn wird
dann gravitätisch wie der Storch im Salat herumgestiegen. Greifen
Sie einmal zu, meine Herren, seien Sie nicht feige und werfen Sie einmal
einen der Radaubrüder hinaus. Statuieren Sie einmal ein Exempel.
Die Wirkung wird nicht ausbleiben. (aus dem 'Fußball', Ausgabe
52/1923 vom 28.12.1923) |