Eintracht Frankfurt - 1. FC
Pforzheim |
Freundschaftsspiel 1922/23
2:2 (0:2)
Termin: 22.04.1923
Zuschauer:
Schiedsrichter: Römhild (Offenbach)
Tore: 0:1 Kreß, 0:2 Kreß, 1:1 Willi Pfeiffer , 2:2 Willi Pfeiffer
Eintracht Frankfurt | 1. FC Pforzheim |
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Trainer |
Trainer |
Der 1. F.C. Pforzheim auf dem Riederwald Mit Ausnahme unserer Helvetia, die in Mühlburg einen glatten 6:1-Sieg erfocht und am zweiten Tage in Heilbronn ein 3:3 herausspielen konnte, glatte Niederlagen an der ganzen Front! Ein Glück nur, daß Eintracht wenigstens seinen Pforzheimer Gästen die Stirne bot. Das 2 :2 ist in jeder Weise berechtigt, wenn auch in der ersten Spielhälfte ein hoher Sieg der Badener ganz im Bereiche des Möglichen erschien. Dafür taute der Platzbesitzer aber nach der Pause auf und konnte nun seinerseits das Heft in die Hand nehmen und die vor Seitenwechsel von Kreß vorgelegten zwei Tore durch Pfeiffer aufholen. Damit hätte ich nun eigentlich schon das Wesentlichste über den Spielverlauf gesagt. Was das Spielsystem der beiden Gegner anlangt, so fiel vor allen Dingen die elastische Verteidigungsarbeit der Gäste ins Auge. Die Ballbehandlung war bei beiden Mannschaften wohl gleichmäßig gut. Was Pforzheim oft über die roten Adler triumphieren ließ, das war vor allen Dingen der blitzschnelle Start nach dem Balle, ausgeprägtere Schnelligkeit und ein größeres Maß von Energie. Pforzheim mit drei, Eintracht mit einem Ersatzmanne. Der Beste auf dem Felde war wohl Klemm in der Verteidigung des Platzherrn. Ihm wenig nach stand wohl Furch auf Pforzheimer Seite. Sein Partner konnte den fehlenden Roller, der der Elf wirklich fehlte, nie ersetzen. Schwenker im Tore sah sich nicht zu Glanzleistungen gezwungen. In der Pforzheimer Läuferreihe gefielen Wetzel und Müller am besten, wenn auch letzterer vielleicht zu massiv und körperlich arbeitete. Der Angriff des Südwestmeisters bot keineswegs eine Meisterleistung. Kreß bot einzig und allein Gutes. Sein zweites Tor war ein hervorragender Schuß. Weißenbacher schien gänzlich untrainiert. Bei der Eintracht war die Verteidigung das Beste. Kirchheim hatte als Mittelläufer neben hervorragenden sehr schwache Momente. Am besten gefiel von der Dreierreihe der alte Praktiker Schneider. Im Sturme zeigte Szabo erst gegen Spielende den erforderlichen Kampfgeist, die Halbstürmer waren gut, Pfeiffer trotz der zwei Torschüsse schwach, Weber blieb hinter seiner sonstigen Leistung um vieles zurück. Herr Römhild (Offenbach) hatte als Leiter des Ganzen wohl einen schlechten Tag. Seine Entscheidungen waren oft unverständlich und anfechtbar. (aus dem 'Fußball', Ausgabe 17/1923 vom 25.04.1923)
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