Eintracht Frankfurt - VfR 01
Frankfurt |
Kreisliga Nordmain 1922/23 - 10. Spiel
2:1 (0:0)
Termin: 26.11.1922
Zuschauer:
Schiedsrichter:
Tore: 0:1 Czerpowik, 1:1 Pfeiffer (70.), 2:1 Pfeiffer (90.)
Eintracht Frankfurt | VfR 01 Frankfurt |
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Trainer |
Trainer |
Scharfer Kampf um die Meisterschaft Es liegt in der Natur der Sache, daß die Meisterschaftsspiele der Liga immer schärfer werden, je mehr es dem Ende der Nachrunde zugeht und je weniger Spiele den einzelnen Vereinen für die Erlangung der Punkte noch zur Verfügung stehen. Der vergangene Sonntag war bei uns im Nordmainkreise ein Kampftag allererster Ordnung. Jeder der 8 Vereine darf das Spiel noch nicht als verloren betrachten. Während die 3 ersten Mannschaften noch für die Meisterschaft selbst in Frage kommen, ist die Frage über die Reihenfolge der nächsten noch lange nicht geklärt. Um den 4. Platz z.B. wird es ein schweres Kämpfen geben. Den Sieger aus diesem Ringen vorauszusagen, wäre bei der völligen Ausgeglichenheit der einzelnen Mannschaften heute ein sehr gewagtes Unterfangen. Die besonders heißhungrigen Fußballenthusiasten hatten schon am Vormittage Gelegenheit, bei dem windigen, unfreundlichen Novemberwetter ihre Begeisterung zu zeigen. Einige Tausend Zuschauer hatten sich um 11 Uhr auf dem imposanten Eintrachtplatze am Riederwald eingefunden, die Zeuge des Rückspieles zwischen dem Platzbesitzer und dem V.f.R. 01 aus der westlichen Vorstadt sein wollten. Was ihnen geboten wurde, war guter Durchschnitt. Als in der ersten Halbzeit die Bockenheimer ein wirklich tadelloses Kombinationsspiel vorführten und die Eintrachtleute den zur Erringung des Sieges notwendigen Elan vermissen ließen, glaubten wohl nur noch wenige an einen Sieg des Platzbesitzers. Wenn es zu einem solchen zum Schlusse doch noch langte, so lag das daran, daß E. in der zweiten Hälfte um so viel besser wurde, als V.f.R. in seinem Können nachließ. Gut war bei letzterem Vereine der immer seinen Mann stehende Huber im Sturme und Boos in der Läuferreihe. Gleiter ist ein Verteidiger von Klasse. Der für Krämer ins Tor gestellte Ersatzhüter fand sich ganz gut mit seiner Aufgabe ab, wenn er auch heute den alten, routinierten Praktiker noch nicht ersetzen kann. Bei Eintracht bestach Pfeiffer wiederum durch sein vollendetes Spiel, Böttcher durch seinen vorbildlichen Eifer, während die Formverbesserung des Rechtsaußen Weber Staunen erregte. Die Verteidigung in der Aufstellung Lindner-Eberlein war besser wie die des Vorsonntages. Die Läuferreihe war noch nicht wieder auf der gewohnten Höhe, während das Gute, was wir bis jetzt über Sackmann im Tore gesagt haben, nur zu unterstreichen ist. Resultat 2:1. (aus dem 'Fußball', Ausgabe 48/1922)
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