FSV Frankfurt - Eintracht Frankfurt |
Kreisliga Nordmain 1922/23 - 4. Spiel
0:1 (0:0)
Termin: 08.10.1922
Zuschauer: 6.000
Schiedsrichter: Göchter (Stuttgart)
Tore: 0:1 Peter Szabo
FSV Frankfurt | Eintracht Frankfurt |
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Trainer |
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6000 bei Eintracht-Fußballsportverein Ein Ligatreffen, einen Kampf um die Punkte wie die Begegnung Fußballsportverein — Eintracht hat der Bornheimer Platz noch selten gesehen. Vor beinahe 6000 Menschen zeigte sich, daß die Freundschaft der beiden Vereine nicht nur in Worten verankert ist, daß sie nicht nur bei den führenden Männern besteht, wenn es gilt, gemeinschaftliche Interessen zu vertreten, sondern daß sie Wurzel gefaßt hat in den Herzen der Spieler und Anhänger. Bei nahezu mustergültigem Verhalten der Zuschauer ging ein Kampf vor sich, der hart und erbittert war, wie es sein muß, aber vornehm blieb bis zum letzten Augenblick. Fußballsportv. war die erste Viertelstunde überraschend überlegen, scheiterte aber mit seinen Angriffen an dem aufmerksamen und guten Spiel des Eintrachtstorhüters Sackmann. Dann lief des Altmeisters Läuferreihe zu selten gesehener Form auf, und schon war das Spiel ausgeglichen. Blitzschnell wechselten die Situationen. Eben noch ging es im Anschluß an die vielen Ecken am Eintrachtstor hart her, als auch schon ein scharfer Schuß handbreit am Bornheimer Tor vorbeibrummte. Sportvereins Ersatz-Rechtsaußen konnte sich nicht zurechtfinden, Eintrachts Sturm spielte ungenau zu und beschäftigte den unter schärfster Bewachung stehenden Szabo zu wenig. Torlos verlief die erste Hälfte und brachte nach dem gezeitigten Verlauf die Gewißheit, wenn die Eintrachtdeckung den gegnerischen Angriff hält, dann gewinnt der Altmeister, denn für ihn konnte der Erfolg nur eine Frage der Zeit sein. So kam es auch. Sportvereins Vorstöße zerschellten an der nunmehr gut spielenden Eintrachtsverteidigung. Unplacierte Schüsse, Kopfstöße haarscharf vorbei, Rettung in höchster Not, glänzendes Arbeiten von Sackmann lassen die Zeit verrinnen, und Eintracht, durchdachter und schneller, auch wuchtiger in seinen Angriffen, errang die verdienten Tore. Das erste von Mölders im verlassenen Tore wurde nicht gegeben, während das zweite von Szabo, durch eine Glanzleistung an all den vielen Beinen vorbei, errungen, den Erfolg brachte. Wenn die linke Seite der Eintracht durchkam, dann wurde es brenzlich vor dem Sportvereinstor, wo Koch mit Glück in gewohntem Können manch todsichere Sache vereitelte. Noch die letzte Minute brachte einen aufregenden Moment vor dem Eintrachtstor. Sackmann hielt auf der Linie, begraben von den angreifenden Sportvereinsstürmern. Ein letzter Strafstoß, und aus war der schön verlaufene Kampf. (aus dem 'Fußball', Ausgabe 41/1922)
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