Hannover 96 - Eintracht Frankfurt |
Freundschaftsspiel 1921/22
2:3
Termin: 16.04.1922
Zuschauer:
Schiedsrichter:
Tore: 0:1 Peter Szabo, 0:2 Peter Szabo (12.), 1:2 Lages, 2:2 Lages, 2:3 Füllgrabe (Eigentor)
Hannover 96 | Eintracht Frankfurt |
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Trainer |
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Die Osterreise unserer Ligamannschaft In denkbar bester Stimmung fuhren wir nach Hannover. Am Bahnhof hatte sich noch Hetebrugge, unser "Hete", eingefunden, der eigens zu unserer Begrüßung von Ostpreußen herbeigeeilt war.. Auf dem Sportplatz selbst hatten wir Fred Claus, unseren alten Spielführer, gesprochen. Beide haben sich über unser Spiel und unseren Erfolg sehr gefreut. Wenn das Wort "les extrêmes se touchent" jemals in der Praxis seine Bestätigung gefunden hat, so spürten wir es nun am eigenen Leibe. Hamburg hatte uns gesellschaftlich und spielerisch das Beste geboten, Hannover 96 zeigte uns die Kehrseite der Medaille. Am Bahnhof ein Herr, der wohl Kürschners wegen, den er von Stuttgart her kannte, gekommen war. Bis zum Spiel bemerkten wir nicht, daß wir Gäste waren. Das Spiel selbst stand im Zeichen unseres besseren Könnens. Hannover 96 war uns allerdings im Schimpfen und rohen Spiel weit überlegen, so daß es fast zum Spielabbruch gekommen wäre. Als wir vom Felde gehen wollten, rief das Publikum: "Bravo, Frankfurt!" Die Unsportlichkeit der 96er ging soweit, unserer Mannschaft bei Halbzeit nicht einmal einen Schluck Wasser oder sonst eine Erfrischung zu geben, nicht einmal der Sportsruf wurde unseren Leuten nach Spielende ausgebracht. Nicht schuldlos an dem unfairen Spiel war der Schiedsrichter, ein noch jugendlicher Herr, der im letzten Augenblick einsprang, weil ein anderer nicht da war. Sein guter Wille konnte seine mangelnden Fähigkeiten nicht ersetzen. Man ließ uns seitens 96 nach dem Spiel selbstverständlich allein. Wir hätten auch auf deren Gesellschaft keinen gesteigerten Wert gelegt, zumal wir auf ein Rückspiel in Frankfurt a.M. verzichtet hatten. Das Spiel selbst gewannen wir mit dem Resultat wie in Hamburg. Bei fairem Spiel hätte 96 sehr hoch verloren, zumal das Spiel nach 12 Minuten bereits 2:0 für uns stand. Den Abend verbrachten wir bei Arminia Hannover im Georgspalast, wo wir auch Fritz Dill trafen, nachdem wir auf dem Platz Hans Lemke begrüßt hatten. Er mit Braut und Freundeskreis gab uns um 2 Uhr nachts das Geleit zum Bahnhof. Zu seiner Hochzeit auf diesem Wege herzliche Glückwünsche. Ein donnerndes "Hipp, hipp hurra!" dieses kleinen, aber umso froheren Kreises, und wir fuhren wieder gen Frankfurt a. M. Verschlafen, verkatert, aber mit frohem Bewußtsein, unserer Eintracht schöne Erfolge mitgebracht und ihren großen Namen auch in Norddeutschland bekannt gemacht zu haben, gingen unsere wackeren Spieler nach Hause. Der Dank des Vereins gebührt ihnen. (aus den 'Eintracht-Mitteilungen' Nr.4, 1922)
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