Eintracht Frankfurt - Viktoria 89 Berlin

Freundschaftsspiel 1919/20

2:4 (2:2)

Termin: 12.06.1920
Zuschauer:
Schiedsrichter:
Tore: 1:0 Karl Schönfeld, 1:1 Theiß, 2:1 Marohn (Eigentor), 2:2 Theiß, 2:3 Schömber, 2:4 Schiffmann

 

>> Spielbericht <<

Eintracht Frankfurt Viktoria 89 Berlin



  • Marohn
  • Tewes
  • Theiß
  • Schömber
  • Schiffmann

 

 

Viktoria Berlin - Eintracht Frankfurt 4:2

Am vergangenen Samstag spielte Viktoria Berlin, die gekommen war, um das Entscheidungsspiel um die deutsche Meisterschaft zu sehen, gegen Eintracht Frankfurt. Beide Mannschaften kamen mit ihrer stärksten Aufstellung heraus. Das Spiel entsprach jedoch nicht den gehegten Erwartungen, was vor allem darauf zurückzuführen war, daß der Frankfurter Torwächter sich unglaubliche Sachen leistete. Zwei Tore sind unbedingt auf sein Konto zu setzen.

Der Spielverlauf war folgender: Berlin ist gleich im Angriff, strandet jedoch auf Pfeiffer, der alsbald den Frankfurter linken Flügel in Tätigkeit setzte, wo Imke knapp neben den Pfosten schießt. Nach schönem Durchspiel des Frankfurter Innentrios kann Schönfeld den ersten Erfolg erzielen, jedoch gleicht Theiß kurze Zeit darauf aus. Bei einem Angriff der Viktoria-Leute kommt Gmelin zu Fall, jedoch wird die Gelegenheit vom rechten Flügel der Gäste nicht ausgenützt. Das zweite Tor erhält Eintracht billig: Marohn gibt einen Ball aufs Tor zurück, den der ausgelaufene Torwächter über sich ins Netz gehen läßt. Nun geht Berlin aber aus sich heraus; die Stürmerreihe kriegt von Marohn und Tewes die schönsten Bälle vorgelegt und in kürzester Zeit kann Theiß den Stand auf 2:2 bringen.

Sofort nach Halbzeit kann Gmelin durch glückliche Abwehr ein sicheres Tor verhüten, dagegen läßt er bald darauf einen haltbaren Schuß Schömbers unbegreiflicherweise passieren. Der Rechtsaußen der Gäste muß infolge einer Fußverletzung das Spielfeld verlassen, so daß Viktoria fast die ganze zweite Hälfte mit 10 Mann durchhält, was aber ihrem Spiel keinen Abbruch tut. Die Eintracht-Stürmer bedrängen zwar hart das Gäste-Tor, und die Verteidigung hat hier manche harte Nuß zu knacken, jedoch weiß letzten Endes der sicher arbeitende Tormann die schönsten Schüsse Dornbuschs und Mohrs unschädlich zu machen. Das Spiel wird allmählich schärfer, so daß der Schiedsrichter, der in der ersten Halbzeit keinen Strafstoß zu verhängen brauchte, nun mehrere anordnen muß. Bei einem Angriff der Gäste kommt Theiß in etwas unsanfte Berührung mit Gmelin, wofür dieser leider mit einem Schlag quittiert. Schiedsrichter gibt Elfmeter, der, obwohl äußerst scharf getreten, von Gmelin glatt gehalten wird. Die Einheimischen bringen nun wiederholte Male das Berliner Tor in Gefahr, können jedoch gegen die vorzüglich arbeitende Verteidigung, die von der Läuferreihe gut unterstützt wird, keinen Erfolg erzielen. Der Frankfurter Tormann ist mal wieder ausgelaufen, wird umspielt, weiß jedoch den nachfolgenden Schuß Schömbers, der zu lange zögert, noch zu halten. Kurze Zeit darauf erzielt Schiffmann über den immer wieder auslaufenden Gmelin hinweg das vierte und letzte Tor. (Mittelrheinische Sportzeitung)



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