Eintracht Frankfurt - TuSV
Waldhof Mannheim |
Süddeutsche Meisterschaft, Nordgruppe 1919/20 - 5. Spiel
3:4 (1:2)
Termin: 16.05.1920
Zuschauer:
Schiedsrichter:
Tore: 0:1 Höger, 1:1 Willi Pfeiffer, 1:2, 1:3 Hutter, 2:3 Paul Imke, 3:3 Willi Pfeiffer, 3:4
Eintracht Frankfurt | TuSV Waldhof Mannheim |
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Fußball im Reich Mannheim-Waldhof schlägt den Frankfurter Fußballverein (jetzt Eintracht 1861) mit 4:3 In den Platzierungskämpfen um die Süddeutsche Meisterschaft konnte sich Mannheim Waldhof mit obigem Resultat zwei wertvolle Punkte holen. Der Spielverlauf war kurz folgender: Frankfurt ist zuerst vor Waldhofs Tor, wo Lohrmann schon gleich in Aktion treten muss. Einige Angriffe der Gäste folgen, wobei Höger, nachdem die Verteidigung zu weit aufgedrungen ist, mit gutem Schuß das erste Tor für seine Farben erzielen kann. Die Stürmerreihe der Gäste zeigt nun ein wohldurchdachtes Kombinationsspiel, so daß die Eintrachtverteidigung sich tapfer wehren und Gmelin wiederholt eingreifen muss. Einen von Jockel gut angegebenen Ball weiß Pfeiffer nach Umspielen der Mannheimer Hinterleute für Lohrmann unhaltbar einzusenden. 1:1. Allmählich werden nun Frankfurts Angriffe gefährlicher; die Läuferreihe unterstützt gut, und besonders vom rechten Flügel kommt manche schöne Flanke, - die durch wiederholtes Abseitsstehen verloren geht. Das Tempo wird nun sehr lebhaft; auch Mannheim erscheint wieder einige Male vor Frankfurts Heiligtum, wo kritische Momente entstehen. Höger erhält in offensichtlicher Abseitsstellung den Ball und schießt scharf ein. Gmelin klärt den Schuß gut, kann jedoch das Leder nicht schnell genug vorbringen, so daß der Halblinke der Gäste den Stand auf 2:1 bringen kann. Kurz drauf ist Halbzeit. Bei Widerbeginn ist Eintracht sofort wieder vor Waldhofs
Tor, wo Lohrmann einen Prachtschuß Imkes nur knapp zur Ecke abwehren
kann. Bald darauf erhält Pfeiffer eine einzigartige Gelegenheit gleichzuziehen,
jagt jedoch den Ball übers leere Tor. Frankfurt hat in dieser Zeit
entschieden mehr vom Spiel, obwohl die vereinzelten Durchbrüche Mannheims
stets sehr gefährlich sind. Bei einer solchen Gelegenheit läßt
Gmelin einen zahmen Schuß Hutters passieren, jedoch kann Imke einige
Minuten später eine Vorlage Schönfelds verwandeln und somit
den Stand auf 2:3 bringen. Waren die Entscheidungen des Schiedsrichters
bis dahin manchmal zweifelhaft gewesen, so übersieht er jetzt kurz
nacheinander drei "Abseits"-Bälle. Beim letzten appelliert
Lohrmann heftig und läßt den Schuß Pfeiffers ruhig passieren.
3:3. Der Mannheimer Mannschaft bemächtigt sich nun eine große
Aufregung und Spielführer Lohrmann will das Spielfeld verlassen.
(Oder suchte er einen anderen Schiedsrichter?) Wie dem auch sei, so war
sein Benehmen doch nicht "sportmanlike", mag der Schiedsrichter
nun gut oder schlecht sein. Im übrigen hatten beide Parteien gleichmäßig
unter den Entscheidungen des Schiedsrichters zu leiden. Nachdem Beruhigung
eingetreten ist, wird das Spiel fortgesetzt mit ständigen Angriffen
Frankfurts, jedoch bleibt der Erfolg aus. Kurz vor Schluß weiß
Mannheim nach einem Durchbruch noch ein weiteres Tor zu erzielen, so daß
mit dem Ergebnis 4:3 die beiden Punkte nach Mannheim wandern. (Mittelrheinische
Sportzeitung)
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