Frankfurter Fußball-Verein
- Viktoria Neu-Isenburg |
Süddeutscher Pokal 1919/20
2:0 (1:0)
Termin: 25.04.1920
Zuschauer:
Schiedsrichter:
Tore:
Eintracht Frankfurt | Viktoria Neu-Isenburg |
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Viktoria Neu-Isenburg beteiligt sich an der Mainpokalrunde und ging als aussichtsreichster Bewerber zu den Spielen. Leider brachte schon der erste Tag eine herbe, aber selbst verschuldete Enttäuschung. Mit 7 Mann Ersatz antretend, mußte die I. Mannschaft in Mülheim gegen Kickers Viktoria sich mit 2:0 geschlagen bekennen. Gegen Vereinigung Fechenheim errang sodann die Mannschaft einen verdienten 3:1-Sieg. Isenburg war hier weitaus besser, spielte mit mehr System, die Gäste konnten wenig gefährlich werden. Eine Unterbrechung brachte das Pokalspiel um den süddeutschen Pokal gegen den Frankfurter Fußballverein. Vor einer ansehnlichen Zuschauermenge, zur Hälfte Frankfurter zur anderen Hälfte Isenburger, kam dieser spannende Kampf auf dem F.V.-PIatz in Frankfurt zum Austrag. Viktoria, die Sache sehr ernst nehmend, spielte von Anfang sehr aufopfernd, jedoch machten die neuen Leute im Sturm durch das Sichnichtverstehen die schönsten Aussichten zu Wasser. Immerhin hatte Gmelin im Tor oft genug Gelegenheit, sein Können zu beweisen, aber die Schüsse waren zu schwach. Gegen Ende der ersten Hälfte prallt der Torwächter Isenburgs beim Herauslaufen mit dem Mittelstürmer Frankfurts zusammen und der Halbrechte kann mühelos einsenden, so seinem Verein die Führung gebend. Viktorias Rechtsaußen bricht gleich darauf auf der Außenlinie gut durch, kommt bis vors Frankfurter Tor, allgemein sieht man den Ausgleich, aber der linke Verteidiger hält ihn am Armgelenk und verhindert so den Schuß. Trotz Reklamation läßt sich der Schiedsrichter nicht belehren, die Folge ist, daß das Spiel beiderseits an Schärfe zunimmt. Viktorias Kombinationsspiel war besser, aber F.V. ersetzte dieses Fehlen durch größere Schnelligkeit. In der 2. Hälfte vermag Viktoria einige Zeitlang stark zu drängen, die Hintermannschaft hat schwere Arbeit zu verrichten, aber der Ausgleich will nicht gelingen. Noch einmal gelingt es dem Halbrechten, gut durchzuspielen, er wird im Strafraum unfair zu Fall gebracht, aber umsonst, der Schiedsrichter sieht auch diesen Verstoß nicht. Becker vom F.V. leistet sich die schwersten Stückchen, und er kann es auch, sonst hätte er es sicher unterlassen, aber der Schiedsrichter hat sich das Spiel aus der Hand gegeben. Gegen Ende des Spieles gelingt F.V. der zweite Erfolg, der Isenburger Torwächter geht zu spät aus dem Tor und der Halbrechte kann wieder ins leere Tor einsenden. Viktoria kann mit dem Ausgang zufrieden sein, etwas mehr Aufmerksamkeit des Schiedsrichters, und der Ausgang hätte anders sein können. (Fußball vom 05.05.1920)
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