• Fritz Becker
• Karl Jockel
• Emil Schneider
• K. Burkhardt
• Jakob Dornbusch
• Willi Schulze

Frankfurter FV — SC Bürgel 5:1.

Frankfurt. Um den Gesamteindruck vorweg zu nehmen, sei festgestellt, daß die Frankfurter Mannschaft einen technisch besseren Fußball vorführte wie der Gegner. Die Anzahl der Tore spielt dabei keine Rolle. Man hatte nur in den letzten Spielen den Eindruck gewinnen müssen, daß zählbare Erfolge durch Überkombination zu Schanden wurden. Im Sturm war mehr Lust zum Schießen vorhanden, und dieses Moment war mit ausschlaggebend.

Die Bürgeler Mannschaft konnte in allen Teilen gefallen. Der Sturm ist, was Zusammenspiel anbelangt, wohl der schwächere Teil der Mannschaft. Die Läuferreihe bemühte sich wohl, den Sturm nach Kräften zu unterstützen, konnte jedoch dieser wichtigen Aufgabe nicht in dem erforderlichen Maße gerecht werden, da sie alle Hände voll zu tun hatte, um die Deckung des Frankfurter Sturms durchzuführen. Der beste Läufer ist der linke. Er hatte auch die Hauptaufgabe zu leisten, denn der Frankfurter rechte Flügel war zeitweise nicht zu halten. Zwei Tore fielen direkt durch den Rechtsaußen und eins durch den Halbrechten. Die beiden Tore, die die linke Seite einschoß, waren von rechts vorgebracht worden. Die Bürgeler Verteidigung, voran der Torwächter, leistete harte Arbeit; sie wußte manch geschickt eingeleiteten Angriff der Frankfurter wirksam zu unterbinden.

Bei Frankfurt war die Verteidigung wohl gut, jedoch bei weitem nicht auf der sonstigen Höhe. Der neue linke Läufer Schneider führte sich sehr vorteilhaft ein. Der junge Mann zeigte einen vorbildlichen Eifer, hielt gut Stellung und zeigte sich der schwierigen Aufgabe, den gut eingespielten rechten Bürgeler Flügel zu halten, für das erste Mal trefflich gewachsen. Hoffentlich macht er so weiter. Jockel fiel heute nicht so auf. Becker wie immer, zuverlässig. Der Sturm gut, nur muß sich Burckhardt gleich seinen Kollegen am rechten Flügel angewöhnen, die Bälle möglichst schnell zur Mitte zu geben. Die gegnerische Verteidigung ist in den meisten Fällen nicht darauf gefaßt, daß die Bälle schnell wieder zur Mitte kommen, und es bietet sich dann einem schnellen Mittelsturm die beste Gelegenheit, erfolgreich zu sein.

Der Spielverlauf ist kurz geschildert: Frankfurt ist sofort im Angriff, doch vermag Bürgel die Angriffe vorerst abzuwenden. Das erste Tor erzielt Dornbusch nach gutem Zusammenspiel der rechten Seite. Bürgel glich hierauf nach einem Freistoß aus. Die Einheimischen bleiben weiter im Angriff, ließen jedoch verschiedene Chancen aus. Wohltuend berührte dabei, daß eifrig geschossen wurde. Der zweite Erfolg wurde nach einem Gedränge von rechtsaußen erzielt. In der letzten Minute fiel das dritte Tor.

In der zweiten Hälfte war Frankfurt mehr überlegen und erzielte auch kurz nach Wiederbeginn den 4. Erfolg durch Caesar, der in geschickter Weise aus einem Gedränge einsandte. Bürgel, das mehr und mehr eingeengt wurde, verteidigte äußerst zäh. Erst eine Karambolage zwischen Torwächter und Verteidiger, wobei der Frankfurter Mittelstürmer der lachende Dritte war, erbrachte das fünfte und letzte Tor. Bürgel arbeitete in der letzten Viertelstunde äußerst aufopfernd, ging jedoch mit Ausnahme einiger erzielter Eckbälle, die nichts einbrachten, leer aus. (aus 'Fußball und olympischer Sport', Ausgabe 80/1913 vom 06.10.1913)

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