Kickers Oxxenbach - Frankfurter Fußball-Verein

Nordkreis Liga-Klasse 1913/1914 - 1. Spiel

0:2 (0:2)

Termin: 14.09.1913
Zuschauer:
Schiedsrichter:
Tore: 0:1 Martin, 0:2 (Eigentor)

>> Spielbericht <<

Kickers Oxxenbach Frankfurter Fußball-Verein

  • Sand
  • Unger
  • G. Balder
  • A. Keller
  • Grimm
  • Rech
  • R. Balder
  • R. Keller
  • Heller
  • Wenzel
  • Nenninger

 


 

Kickers Offenbach — FV Frankfurt 0:2.

Offenbach. Eine gewaltige Zuschauermenge, wie sie der Kickers-Sportplatz noch selten zu sehen bekam, umstand das Spielfeld.

Das Spiel wickelte sich meist in der Spielfeldmitte ab. Allmählich gewann Frankfurt, dessen Stürmer, unterstützt von den unermüdlichen Läufern, die Bälle schön vorbrachten, und ein wohldurchdachtes Kombinationsspiel pflegten, leicht die Oberhand. Ein von dem Linksaußen getretener Eckball verschaffte schließlich den Gästen die Führung. Sie blieben auch weiter im Vorteil, doch die einheimische Hintermannschaft wies alle Angriffe geschickt ab. Offenbach zeigte jetzt einen größeren Spieleifer und kam oft in bedrohliche Nähe des gegnerischen Tores. Der Sturm spielte jedoch zu zerfahren. Am gesunden Schuß fehlte es gänzlich. Als bei einem von den Frankfurter Läufern weit vorgelegten Ball der einheimische Torwart sein Heiligtum zu verlassen gezwungen war, um abzuwehren, prallte der ungeschickt getretene Ball von dem angreifenden gegnerischen Mittelstürmer ab ins leere Tor.

Nach der Pause war das Spiel ziemlich ausgeglichen. Offenbach, das schnelle Tempo noch verschärfend, zeigte sich für einige Minuten überlegen, ohne daß ein Erfolg glückte. Selbst ein Elfmeterball wurde nicht verwandelt, der Ball wurde dem Torwächter direkt in die Füße geschossen. Mehrere kurz aufeinander folgende Schüsse hielt der Gästetorwart sicher. Zwei äußerst scharfe Schüsse gingen wider den Torpfosten. Es waren bange Minuten, die die Frankfurter Verteidigung auszustehen hatte. Die Gäste erzwangen gegen Schluß einige Ecken, die jedoch nichts einbrachten.

Die siegreiche Mannschaft zeigte sich in spielerischer Hinsicht von der besten Seite. Die Verteidigung, in der der rechte Verteidiger Pfeiffer durch Anwendung unfairer Tricks, die der Schiedsrichter stets rügen mußte, etwas aus der Rolle fiel, spielte sehr sicher. Der befreiende Schlag und das entschlossene Einschreiten zeichnete sie besonders aus. Die Läuferreihe war ebensogut im Ballabnehmen als im Unterstützen der Stürmer. Die Letzteren endlich, die über einen gesunden Schuß verfügen, kombinierten in schöner Weise.

Bei der einheimischen Mannschaft war die Verteidigung einschließlich Torwart gut. Der linke Verteidiger Unger, früher Offenb. FC 99, der längere Zeit nicht spielte und zum ersten Mal für Kickers antrat, führte sich gut ein. Die Läuferreihe, in der der rechte Läufer Rech durch geschicktes Ballabnehmen glänzte, gefiel wie immer. Die Stürmer hingegen zeigten ein mäßiges Spiel. Sie verstanden sich nicht gegenseitig und ließen es an dem nötigen Schießen fehlen. Flanken sah man von den Außenstürmern nur selten. Auch können sie nicht Platz halten. (aus 'Fußball und olympischer Sport', Ausgabe 74/1913 vom 15.09.1913)

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