Aus dem Nordkreis

Die Weihnachtsveranstaltungen der einzelnen Vereine hatten sich leider nicht der Gunst des Wettergottes zu erfreuen. Die Spiele am ersten Feiertage in Frankfurt selbst wurden in strömendem Regen ausgetragen. Kein Wunder, daß unter diesen Umständen der Besuch ein sehr minimaler war.

In Frankfurt trafen sich auf dem Platze des Frankfurter Fußballvereins die 1. Mannschaft von Phönix Ludwigshafen und die gleiche des Platzbesitzers. Die Gäste mußten sich mit dem hohen Resultate von 12:0 Toren geschlagen bekennen. Nach dem Resultate sollte man eigentlich meinen, daß Phönix in keiner Weise an die in den Ligaspielen gezeigte Form herangereicht hätte. Dem war aber nicht so. Im Gegenteil, ich habe die Elf schon öfters gesehen, aber in keinem Spiel hat sie mir so gut gefallen, wie gerade in diesem. Sie bemühte sich auf das Beste, ein einwandfreies, faires Spiel vorzuführen und legte ihr Hauptaugenmerk auf ein schnelles Zuspiel. Dabei war ihr allerdings der Norkreismeister über, der sich bei der fairen Spielweise der Ludwigshafener gut entwickeln konnte. Die 12 Tore waren nun absolut nicht nötig, wenn der Torwächter etwas mehr Verständnis an den Tag gelegt hätte. Leider wurde er allerdings von seinen beiden Verteidigern nicht in der richtigen Weise unterstützt, sonst waren 5 Tore zu verhindern. Die einheimische Mannschaft zeigte sich mit Ausnahme des rechten Flügels auf der Höhe. (aus 'Fußball und olympischer Sport', Ausgabe 57/1912 vom 27.11.1912)

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