• R. Neppach
• Karl Pickel
• Fischbach

Frankfurt a. M. F.C. Wacker, Leipzig — Frankfurter Fußballverein 3:2 (1:0). Man merkt sehr, daß wir am Ende der Saison angekommen sind, denn die Anteilnahme des Publikums an den Fußballereignissen ist stark im Abnehmen. Dazu kommt, daß gerade in Frankfurt in letzter Zeit durch den zweimaligen Besuch des K.F.V. des Guten etwas zu viel geboten worden ist, worunter naturgemäß die Veranstaltungen jetzt leiden. Das wäre sicherlich auch der Fall, wenn der Frankfurter Fußballverein eine andere Mannschaft herausbringen würde, wie es ihm zurzeit möglich ist. Es ist ja sehr begrüßenswert, wenn junge Kräfte probiert werden, aber der zahlende Zuschauer hat hierfür weniger Interesse. Er will Leistungen sehen, die ihm in den meisten Fällen nun nicht geboten werden können. Gottlob ist jetzt Schluß und wir kommen zu vernünftiger Trainingsarbeit.

Über das Spiel ist wenig zu sagen. Leipzig brachte eine sehr flinke Mannschaft mit, die durch ihre faire Spielweise einen angenehmen Eindruck hinterließ. Der Fußballverein hatte, wie bereits gesagt, größtenteils Ersatzleute, die ihrer Aufgabe schlecht und recht nachkamen. Leipzig ging mit einem Tore, erzielt durch die Verwandlung eines Eckballs, vor Halbzeit in Führung. Neppach, der heute im Tore spielte, hätte den Erfolg verhindern können. In der zweiten Hälfte schien es bald als wollte Wacker eine größere Torzahl erzielen, denn die Gäste führten bald mit 3:0 Toren. Da besann sich doch der Verein und ging etwas mehr aus sich heraus. Sein erster Erfolg war ein durch Pickel scharf verwandelter Elfmeter, während das 2. nach einem Gedränge vor dem Leipziger Tore durch Fischbach fiel. Herrn Bock gebührt für die umsichtige Leitung Anerkennung. (aus 'Fußball und olympischer Sport', Ausgabe 22/1912 vom 28.05.1912)

('Frankfurter General-Anzeiger' vom 29.05.1912)

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