• Bork
• Nadelbauer IV
• Boller
• Hailer
• Gratzmüller
• Lobmeier

München. Männer-Turn-Verein — Fußball-Verein Frankfurt 1:0. Leider sahen sich die erstmals hier weilenden Frankfurter nur von einer schwachen Zuschauerzahl begrüßt, wohl infolge des kurz vor Spielbeginn losgebrochenen wolkenbruchartigen Regens, der auch in der ersten Halbzeit die Stand- und Ballsicherheit der Spieler auf dem nassen Gras sehr beeinträchtigte.

Die Mannschaft der Gäste zeigte eine gleichmäßige technische Durchbildung, jedoch stehen die Leistungen der ausgezeichneten Verteidigung weit über denen der Angriffsreihe, in der der Mangel an Taktik das Fehlen einer Durchschlagskraft bedingt. M.T.V. war im Angriff teilweise auch gar nicht recht in Form; gut arbeiteten die Flügel, am besten der Halblinke Nadelbauer IV. Dagegen konnte, abgesehen von dem schlecht disponierten Hailer, die gesamte Hintermannschaft durchaus gefallen. Im ganzen lag in der Angriffs- wie in der Verteidigungsarbeit der Münchener gegenüber den Frankfurtern ein Übergewicht an Taktik und Schnelligkeit, das namentlich in der ersten Spielzeit deutlich zum Ausdruck kam, zahlenmüßig allerdings nicht; denn einerseits retteten Torwart und Verteidiger Frankfurts mehrfach sehr fein, andererseits verschoß M.T.V. wiederholt die sichersten Bälle. Frankfurts Angriffe gaben Bork im Münchener Tor ein paar Mal Anlaß zu geschicktem Eingreifen. So verlief die erste Zeit torlos.

Nach Wiederbeginn ließen die Gäste mehr Offensive bemerken, ohne daß sie dabei viel günstige Schußgelegenheiten erlangten. Ihre Durchbrüche nötigten verschiedentlich Bork herauslaufend zu retten. Münchens Angriff, wiewohl teilweise unbefriedigend, kam bedeutend öfter in die besten Situationen, die aber verdorben wurden. Nachdem M.T.V. endlich einen Ball eingedrückt hatte, wurde Frankfurt lebendig, besonders als M.T.V. Gratzmüller durch Verletzung verloren hatte. Allein die unermüdliche Münchener Deckung wußte im Verein mit den Stürmern, die immer durch schnelle Angriffe Luft schafften, die Gäste meist in sicherer Entfernung vom Tor zu halten, so daß München der verdiente knappe Sieg verblieb. (aus 'Fußball und olympischer Sport', Ausgabe 19/1912 vom 06.05.1912)

('Süddeutsche Sportzeitung' vom 06.05.1912)

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