Karlsruher FV - Frankfurter Fußball-Verein

Süddeutsche Meisterschaft 1911/1912 - 4. Spieltag

7:0 (2:0)

Termin: 21.04.1912
Zuschauer:
Schiedsrichter: Knab (Stuttgart)
Tore: 1:0 Förderer (25.), 2:0 Fuchs, 3:0 Hirsch, 4:0 Hirsch, 5:0 Hirsch, 6:0 Förderer, 7:0 Fuchs

>> Spielbericht <<

Karlsruher FV Frankfurter Fußball-Verein

  • Holstein
  • Hüber
  • Tscherter
  • Groß
  • Hirsch
  • Förderer
  • Breunig
  • Fuchs

 


 

Karlsruher Fußballverein—Frankfurter Fußballverein 7 : 0.

Der K.F.V. spielte mit großem Eifer; er war fein in Form. Die Frankfurter Mannschait wurde schon vor Halbzeit stark in ihre Spielhälfte zurückgedrängt, nach Halbzeit aber ganz überspielt. Nur ihrem Torwächter, Chabout, hat sie es zu verdanken, daß die Torzahl nicht zweistellig wurde. Bei den Einheimischen war jeder mit Ausnahme von Tscherter und Groß auf seinem Posten; Tscherter muß als Außenstürmer viel mehr Flanken geben; Groß sollte nun endlich einsehen, daß ein guter Spieler auch eine vernünftige Lebensweise führen muß.

Nun zum Spielverlauf: Das Spiel begann mit einer halbstündigen Verspätung bei heftigem Wind. Die Karlsruher hatten Anstoß, fanden sich auch rasch zusammen, konnten aber vorerst infolge des heftigen Gegenwindes kein richtiges Kombinationsspiel entfalten. Hirsch verdirbt eine gute Chance durch Abseits. Ein Schuß von Förderer wird zur Ecke abgewehrt, die nichts einbringt. Gleich darauf rettet der linke Verteidiger von Frankfurt auf der Torlinie, indem er einen scharfen Schuß Breunigs mit dem Kopfe ablenkt. In der zwanzigsten Minute wird im Strafraum von Frankfurt der Ball mit der Hand berührt. Breunig schießt den Elfmeter-Strafstoß direkt auf den Torwart, der dann den Ball glücklich abwehren kann. Fünf Minuten später schießt Förderer an die Torstange, der Ball prallt von da aus unhaltbar für denTorwart ins Tor. 1 :0 für K.F.V.

Von nun an drängt K.F.V. stark, doch Chabout entledigt sich seiner Aufgabe in glänzender Weise; er weiß jeden Erfolg der jetzt vorzüglich kombinierenden Karlsruher Stürmerreihe zu verhüten. Endlich gelingt es Fuchs, durchzubrechen und durch schönen Schuß erringt er das zweite Tor. Gleich darauf Halbzeit.

Nach Halbzeit hatte der K.F.V. den Wind im Rücken; die Frankfurter sind dem raschen Tempo erlegen. Nur ganz vereinzelt gelingt es ihnen, die Mitte des Feldes zu überschreiten, doch werden alle gutgemeinten Vorstösse von Holstein und Hüber rechtzeitig unterbunden. Die Karlsruher erzielen denn eine Ecke um die andere, aber keine wird verwandelt. Endlich kann Hirsch die Verteidigung umspielen und den darauffolgenden scharfen Schuß kann der Torwächter nur noch hinter der Torlinie halten. In gleichen Abständen erzielt dann Hirsch zwei, Förderer und Fuchs je ein Tor. Ein Ehrentor ist den Gästen nicht vergönnt. Bei einer Niederlage von 0:7 muß der Nordkreismeister die Überlegenheit des Südkreismeisters anerkennen.

Herr Knab aus Stuttgart leitete zur Zufriedenheit das sehr fair verlaufene Spiel. Eckenverhältnis 14:1 für K.F.V. (aus 'Fußball und olympischer Sport', Ausgabe 17/1912 vom 22.04.1912)

 

 



(aus 'Süddeutsche Sportzeitung' vom 24.04.1912)

 

 

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