Frankfurter Fußball-Verein
- Viktoria 94 Hanau |
Nordkreis A-Klasse 1911/1912 - 18. Spiel
2:1 (1:1)
Termin: 04.02.1912
Zuschauer:
Schiedsrichter: Dr. Ehret (Freiburg)
Tore: 0:1 Link, 1:1 Karl Reich, 2:1 Jakob Dornbusch
Frankfurter Fußball-Verein | Viktoria 94 Hanau |
|
|
Frankfurt a. M. FV — Viktoria Hanau 94 2:1 Auch dieses wichtige Treffen konnte der FV für sich entscheiden. 2:30 Uhr gibt Herr Dr. Ehret das Zeichen zum Beginn. Vom Anstoß kommt Frankfurt schön vor und schießt Reich knapp über die Latte. Hanau kommt zunächst nur selten über die Mitte und muß Seikel im Hanauer Tor öfters Proben seines Könnens geben. Die Mannschaft des FV ist gegen letzten Sonntag wie ausgewechselt, in der Stürmerreihe schaffen Dornbusch und Reich unermüdlich. Ein wunderbarer Drehball Dornbuschs wird von Seikel in hervorragender Weise zur Ecke abgewehrt. Allmählich findet sich auch Hanau zusammen und unternimmt verschiedene Vorstöße, die aber nur selten gefährlich werden. Der rechte Läufer Frankfurts will, nicht weit vom eigenen Tor, den Ball zu Reich schieben. Der flinke Link springt dazwischen und gibt seinem Verein durch einen Prachtschuß die Führung. Frankfurt legt nun mächtig los. Heck kann einen Durchbruch Dornbuschs nur noch zur Ecke abwehren. Diese wird präzis getreten und von Gilly und Reich schön eingedrückt. Bei diesem Stande werden die Seiten gewechselt. Nach Halbzeit ist das Spiel zunächst ausgeglichen
und kann keine Partei etwas Zählbares erringen. Die Angriffe des
FV finden bei den Verteidigern Hanaus hartnäckigen Widerstand. Die
Backs Frankfurts glänzen durch schnelles Eingreifen und befreiende
Stöße. Ein Strafstoß, der kurz hinter dem Strafraum getreten
wird, kommt zu Pickel, der an die Stange schießt, den abprallenden
Ball nimmt Dornbusch aus der Luft und befördert ihn mit Macht in
die rechte Ecke des Hanauer Tors. Von nun an sind die Gäste überlegen,
Frankfurt fällt sehr ab um erst gegen Schluß Bei Hanau gefielen besonders Seikel, Fiedler, Diehl, Link und Daßbach, die anderen konnten nur genügen. Bei Frankfurt klappte'es besser wie in den letzten Spielen, aber trotzdem hat die Mannschaft gegen die ersten Spiele sehr nachgelassen. H.N. (aus 'Süddeutsche Sportzeitung', Ausgabe 12/1912 vom 07.02.1912)
Hanauer F.-C. Victoria v. 1894 I — F. F.-V. I (1:2). Unsere Aufstellung zeigte dieses Mal ein anderes Bild: Chaboud Bei 6° Kälte und schneebedecktem Boden ging dieser Kampf, für den uns eine sichere Niederlage vorausgesagt wurde, vor sich. Aber es kam anders. Sofort nach Beginn verlegten unsere Stürmer das Spiel vor das gegnerische Tor und Reich schoss einen scharfen Ball knapp über die Stange. Verschiedene schöne Schüsse von Reich und Dornbusch werden von Seikel, der heute einen grossen Tag hat, mit viel Geschicklichkeit und Glück gehalten. Hanau zieht jetzt seinen bewährten Kämpen Fiedler, der bisher stürmte, in die Verteidigung zurück und im Verein mit Hoch gelingt es ihm, alle unsere Angriffe zu unterbinden. Langsam kommt auch die Stürmerreihe Hanaus in Schwung und Chaboud muss mehrere Male rettend eingreifen. Eine Ecke vor dem Hanauer Tor, von Schulze gut getreten, bringt uns nichts ein, da Seikel den Ball wegbefördert. Das Spiel wird jetzt ausgeglichener. Hanaus rechter Flügel kommt gut durch, der Ball wird zu Link zurückgespielt, der scharf in die rechte Torecke schiesst. Chaboud versucht den Ball durch Hinwerfen zu retten, doch kann er den Ball bei der Glätte des Bodens nicht mehr erreichen. — Hanau führt! Das entmutigt unsere Mannschaft keineswegs, sondern unsere Stürmer kommen immer wieder vor. Wir erzielten eine Ecke. Dornbusch gibt diese wunderschön vor das Tor und hier wird der Ball von Reich eingedrückt. Ein scharfer Schuss von Dornbusch, für den Torwächter unhaltbar geht an die Querlatte, dann ist Halbzeit. Nach der Pause bietet sich zuerst das gleiche Bild: Wir bleiben im Angriff, wieder wird ein Ball an die Querlatte geschossen, den ins Feld zurückspringenden Ball sendet Dornbusch zum siegbringenden Tor ein. Jetzt wendet sich langsam das Blatt und Hanau beginnt mächtig loszuziehen. Unsere Verteidigung ist aber wohl auf dem Posten und vereitelt alles. Besonders ist es Thélin, der durch seine ruhigen sicheren Schläge immer wieder Luft schafft. Ein sicheres Tor für Hanau wird im letzten Augenblicke durch die Wachsamkeit Jockels vereitelt. Zu den letzten Minuten kommen wir wieder etwas auf, doch ändert sich an dem Stande des Spieles nichts mehr. Der Schiedsrichter Herr Dr. Ehret - Freiburg leitete
das Spiel gut und einwandfrei. Der Besuch des Platzes war für die
Wichtigkeit des Spieles ein ziemlich mässiger. (aus der Vereinszeitung
des Frankfurter Fußball-Vereins vom 15.02.1912) |