• Charles Charbout-Mollard
• E. Thélin
• Seibel
• Schweickert
• Dr. Paul von Goldberger
• Otto Henkel
• Sebastian Fortura
• Fritz Becker
• Heinrich Lampe
• Karl Pickel
• Willi Schulze - 'Caesar'

Frankfurt a. M.

FV — Union Sportive Suisse de Paris 4:2

Trotzdem der Fußballsportverein die sympathische Elf der Stuttgarter Kickers zu Gast hatte, lockten die Pariser mehr Zuschauer als man hoffte auf den Fußballvereinsplatz. Da sich einige gute Spieler von den anstrengenden Verbandsspielen ausruhten, mußte der FFV mit reichlich Ersatz antreten.

Unter stürmischem Applaus betreten die Gäste den Platz und eröffnet Herr Kleber-Bockenheim um 3 Uhr das Spiel. Der Anstoß bringt die Heimischen gleich vor das Tor der Gegner, wo sie kurz nacheinander 3 Ecken erzielen, die ohne Erfolg bleiben. Die Gäste statten dem FFV-Tor nur wenige Besuche ab; Chaboud hält die wenigen aber meistens gefährlichen Sachen mit Bravour.

In der 20. Minute unternehmen die Heimischen wieder einen Angriff, Gilly gibt gut an Lampe, der schön am gegnerischen Läufer vorbei zu Becker schiebt, dieser umgeht noch einen Verteidiger und schießt dann von ca. 15 m. unhaltbar ein. Die weiteren Angriffe enden im Aus oder führen zu resultatlosen Ecken. Die Verteidiger des FFV sind bis zur Mittellinie aufgerückt und muß der Torwächter Unions einen hohen Ball Seibels passieren lassen. Gleich darauf werden die Seiten gewechselt.

Nach der Pause ist das Spiel offener. Die Gäste stellen ihren vorzüglichen Rechtsaußen in die Mitte und leitet derselbe im weiteren Verlauf sehr schöne Angriffe ein. Einen wegen unfairem Spiel getretenen Strafstoß kann Pickel mit der Brust zum 3. Tor für FFV eindrücken.

Nun raffen sich die Gäste zusammen, um wenigstens das Ehrentor zu erzielen. Chaboud wurde dadurch Gelegenheit geboten, bei verschiedenen gefährlichen Situationen rettend einzugreifen, doch muß er einen schönen wohlplazierten Schuß des Mittelstürmers, dessen Durchbruch von den Verteidigern nicht aufgehalten werden konnte, am Boden liegend, passieren lassen. Dieser Erfolg reizt die Franzosen nochmals zu heftigen Angriffen und können sie auch einen wegen unfairem Spiel gegebenen Elfmeter zum 2. Tor verwandeln.

Allmählich aber bekommt der FFV wieder die Oberhand und hält die Gäste die letzten 20 Minuten in ihrer Hälfte. Eine präzise Flanke des Rechtsaußen köpft Pickel an die Querlatte und der schnell herbeieilende Becker kann den abprallenden Ball leicht zum 4. Tor verwandeln. Gleich darauf ertönt der Schlußpfiff.

Das Können der Pariser ragt nicht über das einer mittelmäßigen A-Klasse hinaus. Besonders gefielen der Mittelstürmer, der rechte Läufer und der Torwächter.      H. N. (aus 'Süddeutsche Sportzeitung', Ausgabe 02/1912 vom 05.01.1912)

Union Sportive „Suisse" Paris — F. F.-V. I (2:4)

Endlich wurde die lange Reihe unserer Privatspiele wieder einmal durch ein grösseres auswärtiges Wettspiel unterbrochen. Zusammen mit den Mannheimer Rasenspieler war es uns gelungen die Union Sportive „Suisse" de Paris zu verpflichten und dass auch französische Gäste Anziehungskraft auf das Frankfurter Publikum ausübten, bewies der gute Besuch unseres Platzes. Um einigen unserer Leute einmal Ruhe von ihren Anstrengungen zu gönnen, war die Mannschaft mit reichlichem Ersatz angetreten und spielte in folgender Aufstellung:

Chaboud
Thélin      Seibel
Schweikert       Gilly       Henkel
Fortura      Becker      Lampe      Pickel       Schulze

Das Spiel zeigte uns durchweg als den angreifenden Teil. Wir drängen zuerst, ohne jedoch etwas erreichen zu können. Endlich gelingt es Becker einen ihm von Lampe zugespielten Ball zum ersten Erfolg für unsere Farben einzusenden. Unsere Stürmer greifen weiter an, erreichen aber nichts mehr. Die Verteidiger sind weit aufgerückt. Seibel fängt einen Vorstoss der Franzosen ab, umspielt einige Gegner und kann durch einen hohen Ball unser zweites Tor erzielen. Bei diesem Stande wird gewechselt.

Nach Halbzeit wird das Tempo lebhafter. Wir sind auch zuerst dauernd im Angriff. Eine schöne Flanke Forturas wird von Pickel gegen die Querlatte geköpft, doch gelingt es dem herbeieilenden Becker den Ball zu verwandeln. Jetzt beginnen die Franzosen mächtig zu arbeiten. Ihr Mühen findet auch Belohnung, denn es gelingt ihrem Mittelstürmer unsere aufgerückte Verteidigung zu überlaufen und für Chaboud unhaltbar einzusenden.

Kurz darauf wird bei einem Angriff unserer Gäste einer derselben unfair zu Fall gebracht. Der Schiedsrichter gibt Elfmeter, der 2 mal getreten, seinen Weg ins Netz findet. 3:2! Die Franzosen sind jetzt, durch die Zurufe ihrer zahlreich erschienenen Landsleute mächtig angefeuert, eifrig bestrebt, den Ausgleich herzustellen, doch unsere Verteidiger passen jetzt scharf auf. Langsam wendet sich auch das Blatt wieder und Pickel kann bald darauf durch schönen Schuss unsere Führung vergrössern, so dass wir, mit 4:2 gewonnen habend, das Feld verlassen können.

Der Schiedsrichter Herr Kleber war wie immer gut, der Besuch des Platzes in Anbetracht des Spieles der „Stuttgarter Kickers" gegen den hiesigen Fussball-Sportverein sehr zufriedenstellend.

Unsere Gäste, die bereits in Mannheim 7:0 verloren zeigten keine gute, dafür aber für ein Privatspiel reichlich scharfe Spielweise. Der viele Ersatz in unserer Mannschaft und die vorangegangene Silvesternacht verhinderten jedoch unserer Ueberlegenheit deutlicheren Ausdruck zu geben. (aus der Vereinszeitung des Frankfurter Fußball-Vereins vom 15.01.1912)

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