Germania Bockenheim - Frankfurter Fußball-Verein

Nordkreis A-Klasse 1911/1912 - 10. Spiel

1:1 (0:0)

Termin: 26.11.1911
Zuschauer:
Schiedsrichter:
Tore: 1:0, 1:1 Karl Pickel (Elfmeter)

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Germania Bockenheim Frankfurter Fußball-Verein

 


 

 

Germania Bockenheim — F.-F.-V. 1:1 (0:0)

26. November 1911

Verletzungen und Krankheit zweier Spieler machten mehr Ersatz als gewöhnlich nötig, wir traten deshalb wie folgt an:

rechts                              Chaboud                                links
Klebe      Steffan
Schweikert      Gilly       Jockel
Stumpf      Dornbusch      Lampe      Pickel      Schulze.

Der Boden des Platzes war sehr schlecht und lies ein richtiges Spiel nicht zu. Den Anstoss der Germanen abfangend, kommen wir gleich vor deren Tor und spielen die erste Halbzeit überlegen, erreichen aber nichts als sieben Ecken, die nichts einbringen, trotzdem sie gut gegeben werden.

Die zweite Hälfte wird grösstenteils unter Regen gespielt, der den Platz noch mehr aufweicht und die Ballbehandlung noch schwerer macht. Germania schiesst einen Ball, den Chaboud verlor, zum Tor für sich ein. Als Gegenstück treten wir einen Eckball, der ausgeht. Germania spielt in der zweiten Hälfte mit 10 Mann, kurze Zeit auch mit 9 - trotzdem ist unsere Ueberlegenheit nicht so ausgesprochen wie vor Halbzeit. Einen für uns gegebenen Elfmeter kann Pickel verwandeln, während Chaboud einen vor dem Wechsel für Bockenheim gegebenen Elfmeter zwar unsicher hielt aber noch zur Ecke ablenken konnte. Beim unentschiedenen Stand blieb es bis zum Schluss.

Die Läufer unserer Mannschaft waren der beste Teil. Sie unterstützten den Sturm sehr gut und nahmen dem Gegner viel und gut ab. Die Stürmer erfüllten ihre Aufgabe nicht restlos. Sie spielten gut, aber zu viel zusammen, und sehr selten beschloss ein guter Schuss das Vorbringen des Balles Die Durchschlagskraft fehlte vollständig. Von den Verteidigern war Klebe gut, während Steffan ersetzt werden sollte.

Chaboud war bedenklich unsicher; er mag steif geworden sein, da er nicht viel zu tun hatte, aber das verlorene Tor musste er unbedingt verhindern.

Nach unserer Ueberlegenheit vor Halbzeit hätten wir das Spiel unbedingt gewinnen müssen, denn es hätten Tore erzielt werden müssen; wie schon gesagt, fehlte es sehr am Schuss.

Germania Bockenheim bevorzugt ein weites Vorschlagen des Balles und energisches Nachlaufen, eine Spielweise, die für uns umso mehr gefährlich ist, als wir sie nicht gewohnt sind. In der zweiten Hälfte zeigten verschiedene Spieler dieses Vereins, wie man nicht Fussball spielen soll und einer musste es mit dem Verlassen des Spielfeldes büssen, dass er sich zum Beinstellen einen sehr ungünstigen Augenblick ausgesucht hatte. Bei dieser Gelegenheit möcht ich unserem Halbrechten ans Herz legen, anständiger zu spielen, sonst geht er im Laufe der Zeit auch vor Schluss einmal den Weg vom Feld.

Die Aussicht auf ein gutes Abschneiden in den Verbandsspielen ist vorhanden, doch geht der Tanz jetzt, mit Beginn der Schlussrunde, erst richtig los. Deshalb rede jeder mit sich und nehme sich vor, alles zu vermeiden, was den Erfolg schmälern könnte. Hoffentlich gelingt es, die Mannschaft so oft als irgend möglich in voller Stärke dem Gegner zu stellen und sei jeder Spieler gemahnt, auch hierzu das Seinige beizutragen.      Menningen. (aus der Vereinszeitung des Frankfurter Fußball-Vereins vom 01.12.1911)

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