Frankfurter Fußball-Verein
- Germania 1894 Frankfurt |
Nordkreis A-Klasse 1911/1912 - 2. Spiel
3:1 (2:0)
Termin: 10.09.1911
Zuschauer:
Schiedsrichter:
Tore: 1:0 Dr. Paul von Goldberger, 2:0 Karl Pickel, 3:0 Jakob Dornbusch, 3:1
Frankfurter Fußball-Verein | Germania 1894 Frankfurt |
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F.-F.-V. I — „Germania 1894" I 3:1 (2:0) 10. September 1911. Das zweite Spiel brachte uns mit einem alten Rivalen zusammen dem F.-C. „Germania 1894". Schon von jeher setzte dieser Gegner alles daran, um uns eine empfindliche Schlappe zu zufügen und so auch diesesmal. Die „alten Kanonen" wurden wieder hervorgeholt, und die Gerüchte, die umliefen, mußten uns schier Angst einjagen. Aber Germania hatte entschieden Pech, da die Kanonen nicht so zündeten, als man es sich im Hirn ausgemalt hatte. Unsere Mannschaft stand auch nicht ganz so, wie in den letzten Spielen. Chaboud ist noch nicht von seinen Ferien zurück; unser Mittelläufer Jockel weilt im Manöver und wurde durch unser neues Mitglied Reich voll ersetzt. Den Rechtsaußenposten, der noch immer nicht endgültig besetzt ist, hatte diesesmal Köllisch jun. inne. Das Spiel beginnt ein wenig unruhig; beide Mannschaften sind etwas aufgeregt, was zu kritischen Momenten vor den Toren Anlaß gibt. Nach und nach erst kommt mehr Ruhe und Sicherheit in die beiden Elf. Das Spiel bleibt die erste Zeit schön offen, der Ball wanderte von Tor zu Tor, ohne daß es einer Partei gelingt einzusenden. Die Führung erlangen wir durch einen hohen Ball unseres rechten Läufers, der mit viel Glück ein Plätzchen in der oberen Ecke findet. Durch den Beifall der zahlreich anwesenden Zuschauer angefeuert, zeigt sich unsere Team mehr und mehr überlegen. Ein hübsch eingeleiteter Durchbruch bringt uns, von Pickel verwandelt, einen weiteren Vorsprung, sodaß wir mit 2:0 in die Pause gehen. Nach Halbzeit zeigen unsere Stürmer durchweg recht
hübsche Kombination und bringen dadurch das feindliche Tor oft in
große Gefahr. Von allen diesen Situationen wird jedoch nur eine
durch Dornbusch zum Erfolg. Das Spiel, das bis dahin im Großen und
Ganzen fair verlaufen ist, artet nun ein wenig aus, und hätte der
Schiedsrichter, der sonst sehr gut war, sicherlich schärfer eingreifen
sollen. Ein der Germania zugebilligter Strafstoß, von unserer Verteidigung
verfehlt, wird zum Ehrentor. Gmehlin konnte ihn wohl schwerlich verhindern.
Beiderseits werden jetzt noch heftige Versuche gemacht den Stand des Spieles
günstiger zu gestalten, jedoch ohne Erfolg; und mit 3:1 Toren hatten
wir unseren alten Rivalen bezwungen. E.
Dörr. (aus der Vereinszeitung des Frankfurter Fußball-Vereins
vom 15.09.1911) |