Phoenix Karlsruhe - Frankfurter
Fußball-Verein |
Freundschaftsspiel 1910/1911
1:0 (0:0)
Termin: 14.05.1911
Zuschauer:
Schiedsrichter: Lehnert (Karlsruhe)
Tore: 1:0
Phoenix Karlsruhe | Frankfurter Fußball-Verein |
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Trainer |
Trainer
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Karlsruher F. - C. Phönix — Frankfurter F. V. 1:0 14. Mai. 1911 Unsere Mannschaft unter Führung Gilli's trat auf dem Phönixplatz in folgender Aufstellung an: Tor: Charbout-Mollard, Verteidiger: Seibel und Claus, Halbspieler: Baumgärtner, Jockel I und Schweickert, Stürmer: Stumpf, Dornbusch, Dörr, Becker und Cäsar. Schiedsrichter war Herr Lehnert vom K. F. V. Das Spiel stand bei Halbzeit 0 zu 0 und wurde erst in den letzten Minuten entschieden, indem Charbout einen hohen Ball nicht mehr ganz erreichen konnte. In der ersten Hälfte waren wir teilweise überlegen, da sich unser Gegner garnicht zusammenfand. Die Karlsruher Verteidigung gab unserer Stürmerreihe aber eine harte Nuß zu knacken und was die beiden Backs nicht halten konnten, fiel dem sicheren Torwächter Fitterer zur Beute. Nach Halbzeit waren wir mit unserem Latein zu Ende. Die Stürmer spielten nicht uneigennützig wie am Sonntag vorher gegen Freiburg, sondern versuchten sich in Durchbrüchen. Die Verteidigung wurde immer mehr und mehr überlastet und nur der vorzüglichen Arbeit Jockel und Claus' ist es zu danken, daß das Resultat noch so günstig ausfiel. Die Außenläufer deckten ihre Stürmer nicht. Bei Karlsruhe war die Läuferreihe hervorragend. Besonders gefiel Schweinshaut, das Mitglied der Meisterschaftsmannschaft, welcher wieder reumütig zu seinen alten Farben zurückgekehrt ist. Das gibt's bei uns in Frankfurt bekanntlich auch und dann sogar öfters. In der Mitte stürmte der internationale Wegele, der sonst nur als Rechtsaußen zu bewundern war. Er stellte auch in der Mitte seinen Mann, war sehr flink und zeigte wunderschöne Ballbehandlung. Sonst waren die Stürmer nicht besonders, vielleicht mit Ausnahme des Linksaußen, der gut zu werden verspricht. Bei uns sind die Besten, nämlich Claus und Jockel
I schon erwähnt worden. Von den anderen kann man nicht viel sagen.
Es machte sich das Fehlen Gilli's in der Mannschaft m. E. bemerkbar. Unsere
junge Mannschaft bedarf eines Führers, der Respectsperson ist und
für jeden ein aufmunterndes oder ermutigendes Wort hat. Man wird
das in den späteren Spielen auch wieder sehen. (aus der Vereinszeitung
des Frankfurter Fußball-Vereins vom 01.06.1911) |