Olympia Darmstadt - FV Frankfurter
Kickers |
Freundschaftsspiel 1910/1911
0:1 (0:1)
Termin: 02.04.1911
Zuschauer:
Schiedsrichter:
Tore: 0:1 Fritz Becker (1.)
Olympia Darmstadt | FV Frankfurter Kickers |
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F.-C Olympia Darmstadt — Frankfurter Kickers 0:1 2. April 1911. Bei diesem ersten Privatwettspiel stützten wir uns auf dieselbe Mannschaft, welche im letzten Verbandswettspiel unsere Farben vertrat und zwar spielten: Tor: Charbout-Mollard, Verteidiger: Seibel und Claus, Halbspieler: Bergner, Gilli und van t'Oever, Stürmer: Monteith, Dornbusch, Dörr, Becker und Caesar. Es sei von vornherein bemerkt, daß das Wettspiel nicht hielt, was es versprach, denn erstens spielte unsere Mannschaft weit unter Form und zweitens hielten die Darmstädter absolut nicht, was man sich auf Grund der teilweise sehr guten Resultate aus den Westkreismeisterschaftsspielen von ihnen versprach. Unser Tor fiel bereits schon in der ersten Minute, nachdem ein mißglückter Angriff der Darmstädter Stürmer den Ball unseren Stürmern überließ, welche unangefochten bis vor das feindliche Tor kombinierten. Becker erzielte den Treffer. Unsere Mannschaft blieb andauernd überlegen, konnte aber einen weiteren Erfolg nicht herbeiführen, da zu wenig und zu schlecht geschossen wurde. Die Durchbrüche der Olympier wurden nicht besonders gefährlich, da beide Verteidiger auf der Hut waren. Zudem spielten die einheimischen Stürmer zu ungenau und zu aufgeregt, denn sonst hätten sie schließlich doch den Ausgleich herbeiführen können. In der zweiten Hälfte war unsere Ueberlegenheit nicht so ausgeprägt wie in der ersten. Ein von Monteith erzieltes Tor wurde wegen abseits nicht gegeben und verschiedene Chancen wurden durch unberechtigte Eingriffe des Schiedsrichters zerstört. Von unseren Spielern gefiel in der ersten Halbzeit besonders Caesar. Dornbusch war gut, sollte aber mehr schießen. Van t'Oever holte sich leider einen Knacks, dessen Folgen er hoffentlich bald überwunden haben wird. Im Tor war Charbout sehr gut und vor allen Dingen zuverlässig. Bei den Darmstädtern ist die Hintermannschaft weitaus besser wie der Angriff. Der Torwächter hatte Glück, da ihm fast alles in die Hände geschossen wurde. Die Läufer sind auch gut veranlagt, während die Stürmer noch sehr viel lernen müssen. Die Gesamtleistung der Olympia würde sich sicher mehr heben, wenn die Mitglieder der Mannschaft etwas mehr Ruhe auf dem Platz halten und sich nicht gegenseitig mit Vorwürfen bedenken, wenn einmal was nicht nach Zufriedenheit klappt. Unsere Mannschaft wurde durch das fortgesetzte Zurufen und Zureden auch gestört. Sonst verlief der Ausflug sehr nett. Die Darmstädter
Herren nahmen sich unserer in sehr liebenswürdiger Weise an, sodaß
wir angenehme Stunden in der hessischen Residenz verbrachten und uns bei
dem Retourwettspiel gern der gezeigten Gastfreundschaft erinnern werden.
(aus der Vereinszeitung der Frankfurter Kickers vom 15.04.1911) |