• Charles Charbout-Mollard
• Seibel
• Leopold Reußwig
• Henry Bergner
• Alfred Bertrand
• H. van t'Oever
• Paul Rist
• Antonio Ribeiro
• Kuno Band
• Fritz Becker
• Ernst Fay

Offenbacher Kickers — Frankfurter Kickers 3:2

12. Februar 1911.

Infolge verschiedener Absagen mußte die erste Mannschaft wieder in veränderter Aufstellung antreten und zwar spielten .

Tor: Charbout-Mollard, Verteidiger: Seibel und L. Reusswig, Halbspieler: Bergner, Bertrand und van t'Oever, Stürmer: Rist, Ribeiro, Band, Becker und Fay.

Mit großen Hoffnungen sah man diese Mannschaft nicht ins Feld ziehen, sie enttäuschte aber trotz der Niederlage nach der angenehmen Seite hin. Zuerst drängte Offenbach und Seibel hatte in der Verteidigung die Hauptarbeit zu verrichten. In der Abwesenheit Claus wußte er, daß er große Verantwortung trug und er zeigte sich auf der Höhe der Situation. Charbout hielt in den ersten Minuten schon in guter Manier und dann folgten einige gefährliche Angriffe unserer Stürmerreihe. Becker kam öfters auf der linken Seite gut durch und verstand sich ganz gut mit Fay. Durch einen Schuß Beckers konnten wir die Führung erringen. Der gefährliche rechte Flügel Offenbachs war die Ursache zum ausgleichenden Tor, ein Erfolg, welcher wohl verdient war und welchen Charbout nicht verhindern konnte. Mit 1:1 ging es in die Pause.

Ein schöner Schuß Bands aus einem Gedränge vor Offenbachs Tor sicherte uns nach viertelstündigem Spiel die Führung. Offenbach strengte sich nun mächtig an und erzwang den Ausgleich durch einen scharfen Schuß, welchen Charbout wohl hielt, aber durch Effet in unser Tor lenkte. Der Halblinke Offenbachs konnte noch einen guten Schuß anbringen und da wir nichts mehr entgegenstellen konnten, blieben unsere Offenbacher Namensvettern nach schönem, fairen Spielverlauf knappe Sieger. Der Schiedsrichter, Herr Franz, war seiner Aufgabe gewachsen und befriedigte beide Parteien.

Besonders viel ist über das Wettspiel nicht zu sagen. Von dem einen Ball abgesehen, war unser Torwächter sehr gut, ebenso Seibel. Die neue Kraft, van t'Oever zeigte für das erste Wettspiel sehr gute Leistungen und wird der Posten des linken Halbspielers auch wohl weiter von ihm besetzt bleiben. Rist war zu langsam, er hatte viele Chancen. Bertrand gewinnt wieder an Form, vor allen Dingen gab er schneller ab, wie in den letzten Spielen. Reusswig tat was er konnte, allerdings trägt er durch zu spätes Eingreifen mit Schuld an den beiden letzten Toren. Becker, welcher auf dem neuen Posten in der ersten Hälfte gut spielte, zeigte in der zweiten Spielhälfte Spuren von Ermüdung.

Die allgemeine Ansicht geht dahin, daß wir mit Claus in der Mannschaft die beiden Punkte wohl hätten retten können. Sein Fehlen und dasjenige Brauns machten sich sehr bemerkbar. Das nächste Wettspiel findet in Wiesbaden gegen den voraussichtlichen Kreismeister, den Wiesbadener Sportverein statt, und wenn wir auch nach den bisherigen Resultaten nicht auf einen Sieg rechnen können, wäre es doch wünschenswert, daß die Mannschaft möchlichst stark gestellt wird, da sie gerade gegen einen fairen Gegner wie Wiesbaden Gelegenheit hat, ihr volles Können zu zeigen. (aus der Vereinszeitung der Frankfurter Kickers vom 15.02.1911)

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