• Charles Charbout-Mollard
• Seibel
• Dr. Friedrich Claus
• Fritz Becker
• Philipp Hohmann
• Henry Bergner
• H.W. ter Horst
• Antonio Ribeiro
• Adolf Hohmann
• Kuno Band
• Ernst Fay

• Brossois
• Karl Jockel
• Karl Pickel
• F. Mortensen

Frankfurter Viktoria — Frankfurter Kickers 2:2.

11. Dezember 1910.

Unsere Mannschaft spielte in der gleichen Aufstellung wie gegen die Bockenheimer Germania und zwar

Tor: Charbout-Mollard, Verteidiger: Seibel und Claus, Halbspieler: Becker, Ph. Hohmann und Bergner, Stürmer: Ter Horst, Ribeiro, Ad. Hohmann, Band und Fay.

Dieses Wettspiel gehört nicht zu den glücklichsten, welche unsere erste Mannschuft gespielt hat. Von vornherein etwas zu siegesgewiß, wohl in Anbetracht des Resultats aus der Vorrunde, steckte hinter den Angriffen unserer Stürmerreihe keine Energie, und die schnellen Halbspieler der Victoria sorgten für die Unterbindung des Kombinationsspieles. Zudem war Ter Horst nicht recht auf dem Posten und hatte augenscheinlich noch unter seiner Verletzung vom vorangegangenen Sonntag her zu leiden. Eine glänzende Chance ließ unser Linksaußen aus, als der Torwächter Victorias sein Heiligtum schon verlassen hatte Zum Entsetzen unserer Anhänger und zur Freude derjenigen Victorias ging der Ball knapp neben dem Pfosten aus. Ein Freistoß vor unserem Tor brachte Victoria den ersten Erfolg, indem Pickel einköpfen konnte. Becker mußte für kurze Zeit infolge eines Zusammenpralls mit einem gegnerischen Stürmer das Feld verlassen, füllte aber dann seinen Posten wieder gut aus.

Mit 1:0 für Victoria ging es in die Pause. Wer ein Aufraffen unserer Mannschaft erwartete, sah sich enttäuscht, im Gegenteil ging Victoria zum Angriff über und konnte durch Mortensen ihren Vorsprung vergrößern. Nunmehr machte unsere Mannschaft ernst, doch es schien, als wäre es zu spät, denn die Deckung Victorias paßte scharf auf und zog bei gefährlichen Angriffen alles vors Tor zurück. — Schließlich, 13 Minuten vor Schluß, blühte uns ein Erfolg, indem Ribeiro unerwartet aufs Tor schoß, und ehe Brossois zur Besinnung kam, war ein Tor aufgeholt. Groß war die Freude, als nach weiteren vier Minuten Ad. Hohmann einen von Fay zur Mitte gegebenen Ball verwandelte und der Ausgleich hergestellt war. Es entstanden noch einige bange Momente vor dem Tore Victorias, bis der Schlußpfiff des Schiedsrichters Heiderich, welcher sich sehr gut bewährte, dem aufregenden Kampfe ein Ziel setzte.

Bei Victoria erwies sich die Hintermannschaft als der bessere Teil. Besonders Jockel als Mittehalbspieler war auf der Höhe und war gleich gut in der Abwehr wie im Angriff. Weniger konnten die Stürmer gefallen, welche mehr mit Kraft als Technik spielen.

In unserer Hintermannschaft glänzte Claus, welcher vorzüglich auf dem Posten war und ein besonders scharfes Auge auf Mortensen hatte. — Das Resultat hätte wohl anders ausgesehen, wenn ter Horst auf dem Posten gewesen wäre, es schien auch, als ob Ribeiro und Ad. Hohmann nicht ganz auf gewohnter Höhe waren. Philipp Hohmann arbeitete sehr eifrig, doch muß er sich bemühen, die Bälle noch schneller abzugeben, während die Außenhalbspieler sich eines noch genaueren Zuspiels befleißigen müssen. (aus der Vereinszeitung der Frankfurter Kickers vom 15.12.1910)

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