• Dittrich
• Hoffmann

• Charles Charbout-Mollard
• Seibel
• Dr. Friedrich Claus
• Fritz Becker
• Philipp Hohmann
• Henry Bergner
• H.W. ter Horst
• Antonio Ribeiro
• Adolf Hohmann
• Kuno Band
• Ernst Fay

Hanau 93 — Frankfurter Kickers 1:6

27. November 1910.

Die letzten ungünstigen Resultate gaben dem Kapitain Veranlassung zu einer Umstellung der Mannschaft, die in folgender Aufstellung antrat:

Tor: Charboud, Verteidiger: Seibel und Claus, Halbspieler: Becker, Phil. Hohmann und Bergner, Stürmer: ter Horst, Ribeiro, Adolf Hohmann, Band und Fay.

Unsere Mannschaft verstand sich sofort sehr gut und besonders der rechte Außenstürmer war in Form. Abgesehen von wenigen Angriffen Hanaus, welche von unserer Verteidigung immer rechtzeitig zerstört werden konnten, war unsere Mannschaft im Vorteil und schaffte gefährliche Situationen. Der kleine Torwächter der 93er mußte öfters eingreifen, konnte es aber schließlich nicht verhindern, daß Ad. Hohmann nach einer Flanke ter Horsts das erste Tor erzielte. Vorher hatte Charboud einen scharfen Schuß des Hanauer Halblinken Dittrich sehr gut abgewehrt, während nach unserem Erfolg der Halbrechte Hanaus eine sichere Sache zum Ausgleich nicht verwandelt hatte. Während Hanau zeitweise drängen kann, geht ein Schuß Hoffmanns an die Latte, die anderen Bälle aber hält unser Torwächter alle in sicherer Weise. Vor Halbzeit kann Band durch einen schönen flachen Schuß das Resultat auf 2:0 für uns stellen.

Nach Halbzeit kommt unsere Ueberlegenheit noch mehr zum Ausdruck. Ribeiro erzielt ein schönes drittes Tor und Band verwandelt einen für uns gegebenen Elfmeterball. Dann kam Hanaus Tor. Bei einem Angriff auf unser Tor steht das Publikum unter dem Eindruck, daß ein Spieler unserer Mannschaft, welcher es gewesen sein soll, konnte ich nicht erfahren, Hand gemacht hätte. Der Schiedsrichter, welcher jedenfalls nichts davon gesehen hatte, konnte infolgedessen auch keine Notiz von dem vermeintlichen Vorfall nehmen, doch das Publikum, nunmehr im Verein mit den Spielern der einheimischen Mannschaft reklamierte derart, daß das ganze Spiel zum Stillstand kommt. Während dieser Zeit stand Charbout mit dem Ball da wie Paris mit dem Apfel und wußte nicht was er tun sollte, obwohl ihm unsere Spieler zuriefen, er solle den Ball fortbefördern. Schließlich legte er bescheiden den Ball auf den Boden. Da ging ein Hanauer Stürmer, der gerade noch laut: Hand gerufen hatte, her und stieß den Ball ins Netz. Alles was Augenblicke zuvor noch Hand reklamiert hatte, applaudierte jetzt ebenso eifrig Tor. Noblesse oblige. Man hört so oft Beschwerden über den Schiedsrichter besonders bei diesem Spiel waren die Hanauer mit Herrn Lotz unzufrieden, aber eine derartige Haltung des Publikums, welches in einer Minute eine Ansicht zu Gunsten einer anderen aufgibt, wenn die eigene Partei begünstigt wird, zeigt so recht, unter welchen Einflüssen die Kritik aufgestellt wird und wie wenig sich die Kritiker für ihre Tätigkeit qualifizieren.

Unsere Mannschaft spielte dem ungeachtet weiter überlegen und Ribeiro und ter Horst erzielten zwei weitere Tore. Das Spiel trug bis zum Schluß den Charakter der Ueberlegenheit unserer Mannschaft. Es ist dieser Sieg auf Hanauer Boden der erste Erfolg, welchen wir seit nahezu sieben Jahren über Hanau 93 feiern konnten. (aus der Vereinszeitung der Frankfurter Kickers vom 01.12.1910)

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