FC Frankfurter Kickers - FFC Germania 94

Freundschaftsspiel 1906/1907

4:1 (1:1)

Termin: 20.01.1907
Zuschauer:
Schiedsrichter:
Tore: 1:0 Karl Kreuzer (5.), 1:1 Matté, 2:1, 3:1, 4:1 Fritz Becker

 

 

>> Spielbericht <<

FC Frankfurter Kickers FFC Germania 94

 


  • Bräutigam
  • Kunz
  • Langhi
  • Klamm
  • Lay
  • Münch
  • Matté
  • Thomas
  • Wilhelm
  • Schrampe
  • Gillon

 

 

Sonntag den 20. Januar 1907.

I. Mannsch. geg. F.F.C. Germania I

Gewonnen 4:1

Unsere Mannschaft:

Wentz
Krömmelbein      Niessen
Emmerich       Kalkbrenner      Bergner
Maeder      Becker      H.Kreuzer      K. Kreuzer      Fay

Germania Mannschaft:

Gillon      Schrampe      Wilhelm      Thomas      Matté
Münch      Lay       Klamm
Langhi      Kunz
Bräutigam

(Bericht des Spielführers liegt nicht vor)

Nachdem Germania einen die Tatsachen vollkommen entstellenden Bericht in der Südd. Sportztg. veröffentlicht hatte (unser Bericht kam etwas zu spät) wurde seitens eines unserer Mitglieder ein Bericht in einer Nordd. Zeitung veröffentlicht, den wir nachstehend wiedergeben:

Während G. vollständig komplett den Platz betrat, mussten die K. wieder für den Mittelstürmer Bertrand Ersatz einstellen. - Allgemein rechnete man mit dem Seige der Germania, welche sich bekanntlich selbst durch ihr Spiel gegen den D.F.C. "mit einem Schlag in die Reihe der ersten deutschen Vereine gerückt" glaubte. Aber dieser Talmi-Glorienschein hinderte die Kickers nicht, bereits nach den ersten fünf Minuten ein schönes Tor zu erzielen. Becker köpft schön, Bräutigam erreicht den Ball noch knapp und kann es nicht verhindern, dass K. Kreuzer erfolgreich ist.

Das zu Anfang sehr schnelle Tempo wird von G. nach dem gegnerischen Erfolg noch verschärft und drängt K. in ihre Spielhälfte zurück. Niessen und Krömmelbein sind aber der Aufgabe gewachsen und verhindern in Gemeinschaft mit Wentz, der heute einen Glanztag hatte, jeden Erfolg. Kurz vor Halbzeit jedoch konnte Matté einen Ball, den sein gegnerischer Halbspieler aus glaubte, schön verwandeln. -- Halbzeit 1:1 --

Nach Wiederaufnahme des Spieles konnte man sofort erkennen, dass G. unter dem schnellen Tempo in der ersten Hälfte sehr gelitten hatte. Trotzdem vor dem Kickerstore noch verschiedene gefährliche Momente entstanden, war das Spiel von Germanis Stürmerreihe ohne Energie, und die Hintermannschaft war den Schlag auf Schlag folgenden Angriffen der Kickers auf die Dauer nicht gewachsen.

Langhi, Germanias Stütze, musste den flinken Maeder, den Becker gut zu unterstützen wusste, öfters durchbrechen lassen, und in schneller Aufeinanderfolge fielen das zweite und das dritte Tor für Kickers. Ein den Kickers zuerteilter Elfmeterstoss - Kreuzer wurde im Strafraum unfair zu Fall gebracht - wurde von Bräutigam, welcher zuverlässig wie immer spielte, gehalten.

Ein kurz darauf vom Halblinken schön eingeköpftes Tor wurde wegen Abseits nicht bestätigt. Inzwischen entwickelten die Stürmer der Kickers, von den Halbspielern gut unterstützt, ein schönes flaches Zusammenspiel, welches bis zum Schluss anhielt. Nur dem Glück und der Gewandheit Bräutigams verdankt G. das Resultat, welches die Ueberlegenheit der Kickers nicht voll zum Ausdruck bringt. Kurz vor Schluss konnte Becker einen von Kreuzer schön vorgelegten Ball durch einen unhaltbaren Schuss von 20 m das vierte und letzte Tor erzielen, eine Leistung, die bei dem zahlreich erschienenen Publikum lebhafte Anerkennung fand. - Mit 4:1 für Kickers nahm das interessante Spiel seinen Abschluss.

Germania enttäuschte. Sowie die erwartete Ueberlegenheit ausblieb, wurde das Spiel der Mannschaft, die über sehr gute Kräfte verfügt, unsicher. - Bräutigam war sehr gut. Langhi tritt ganz aus dem Rahmen der Germaniamannschaft heraus; er tritt jeden Ball mit Ueberlegung, ist sehr schnell und verfügt über grosse Sicherheit mit beiden Füssen.

Bei Kicksers, welche in der ersten Hälfte nur Durchschnittsleistungen boten, trat Wentz hervor. Er versteht es, blitzschnell die Situation zu erfassen und spielt äusserst gewandt. Maeder hat sich wohl seinen alten Platz wieder dauernd zurückerobert. Nach Halbzeit war das Zusammenspiel sehr schön, und nur der Halblinke musste als eine Lücke betrachtet werden. - Das Spiel bestätigt trotz allem Eingesandten den Ausgang der Gaumeisterschaft. (aus der Clubzeitung No. 14 (3. Jahrgang) der Frankfurter Kickers aus dem Februar 1907)

 


 

 

('Süddeutsche Sportzeitung' vom 23.01.1907)

 


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