1. FC Wiesbaden - FC Frankfurter Kickers

Freundschaftsspiel 1905/1906

6:4 (4:1)

Termin: 18.02.1906
Zuschauer:
Schiedsrichter:
Tore: 1:0 Stein, 2:0 Stein, 2:1 Ernst Fay, 3:1 Stein, 4:1 Stein, 4:2, 4:3 Fritz Becker, 5:3, 6:3, 6:4

 

>> Spielbericht <<

1. FC Wiesbaden FC Frankfurter Kickers

  • Scherf
  • Zenner
  • Guttmann
  • Stein

 


 

 

Unsere I. Mannschaft gegen Wiesb. F.C. I in Wiesbaden

(Sonntag, d. 18. Februar 06)

Verloren 6:4

Da wir dem W.F.C. schon mehrere Male abgesagt hatten, waren wir verpflichtet, das längst fällige Retourspiel endlich zum Austrag zu bringen.

Natürlich hatten wieder mehrere Spieler unserer I. Mannschaft abgesagt, zwei berühmte Grössen hatten sogar dieses nicht einmal für nötig gehalten, sodass sich unser Spielleiter in letzter Stunde aus der IV. und V. Mannschaft den nötigen Ersatz nehmen musste. Die Mannschaft trat in Wiesbaden in folgender Aufstellung an:

Kühn
Bergner      Meyerding
Freund      Gwinner      Ambrosius
Becker      Bertrand      Fay      Klepper

Obwohl die Mannschaft keine grosse Hoffnung zu siegen hatte, ging sie doch mit frischem Mut in den Kampf, der sehr interessant verlief. Wiesbaden war vor Halbzeit überlegen und konnte vier Tore erzielen, dem wir nur eines entgegensetzten. Nach der Pause waren wir dem Gegner entschieden überlegen und wir konnten noch 3 Erfolge erringen, während Wiesbaden durch zwei lange Schüsse seine Torzahl auf sechs erhöhte. Erwähnt sei noch, dass uns 3 weitere Goals, teils mit teils ohne Recht, vom Schiedsrichter nicht gegeben wurden.

Von unserer Mannschaft hat jeder seine Schuldigkeit [getan], und den trotz später Benachrichtigung bereitwilligst eingesprungenen Ersatzleuten, die zum Teil schöne Leistungen zeigten, sei an dieser Stelle für ihr Clubinteresse bestens gedankt. (aus der Clubzeitung No. 3 (2. Jahrgang) der Frankfurter Kickers vom Februar 1906)

 

 


 

 

Wiesbaden. I. Wiesbadener Fussball-Club -F.C. Frankfurter Kickers, 6:4. Es war ein durchweg offenes, lebhaftes Spiel, von dem beide Mannschaften gleichviel hatten. Bei Wiesbaden fehlten Enders und Eisenmenger, bei Kickers fehlten Förster, Löffler, Emmerich, Dietrich, Kalkbrenner und Niessen, ausserdem spielten sie nur mit zehn Mann. Mässig waren der linke Läufer Wiesbadens und der Torwächter Frankfurts. (aus "Sport im Wort")

 

 


 

 

I. Wiesbadener F. C. von 1901 I — F.C. Frankfurter Kickers I. 6:4.

Obige Mannschaften trafen sich am vergangenen Sonntag in Wiesbaden zum Retourspiel. Der Platz war durch vorhergegangenen Regen sehr aufgeweicht und in ziemlich schlechter Verfassung. Nichtsdestoweniger entwickelte sich ein sehr interessantes Spiel, bei dem die Wiesbadener, da Kickers mit nur 10 Mann spielte, meist die Oberhand hatten. In den ersten Minuten greifen die Kickers energisch an und verpassen gleich eine gute Chance vor dem gegnerischen Tor. Etwa eine Viertelstunde enden die raschen Angriffe der beiden Stürmerwachen erfolglos, bis Wiesbadens halblinker Stürmer nach kurzem Zusammenspiel mit Mitte und halbrechts scharf einsendet. Kurz darauf ist Stein wiederum erfolgreich, indem er einen von rechtsdraussen gezenterten Ball verwandelt. Vom Anstoss kommen die Kickersstürmer auf auf und Fay schiesst scharf in die rechte Torecke. Bis zur Pause erringt Stein noch zwei Tore für seine Farben und mit dem Stande von 4:1 für Wiesbaden naht Halbzeit. Die Kickers, die keine allzu grosse Niederlage erleiden wollen, greifen mit Energie ein. Bei einem gefährlichen Moment vor Wiesbadens Tor bringen sich zwei gegnerische Spieler unfair zu Fall. Der Schiedsrichter wirft den Ball hoch, welche Gelegenheit die Kickers gut ausnützen, indem der Mittelstürmer einsendet. Kurz darauf erzielt Becker noch ein schönes Tor für Kickers. Noch einige gefährliche Momente entstehen vor Wiesbadens Tor, da der linke Läufer der Wiesbadener, der an diesem Tage garnicht zu gebrauchen war, den gegnerischen Flügel immer und immer wieder durchlaufen liess. Die Angriffe der Wiesbadener Stürmer bleiben lange erfolglos, da die gegnerischen Backs mit viel Glück und Geschick verteidigen. Nur noch zwei Bälle, aus der Läuferreihe geschossen, finden ihren Weg ins Netz, und als der Schlusspfiff ertönt, hat der 1. W. F. C. 1901 mit 6:4 einen zwar knappen, aber wohlverdienten Sieg errungen.

Beide Mannschaften hatten Ersatz einstellen müssen, doch waren die Ersatzleute gut. Bei Kickers gefielen besonders die vier Spieler, die in der Städtemannschaft Frankfurt gegen Mannheim mitgewirkt hatten, Fay, Bertrand, Gwimmer und Meyerding. Auch Becker war rechtsaussen sehr gut.

In Wiesbadens Mannschaft waren Zenner, Guttmann und Stein die besten. Die übrigen genügten bis auf Scherf, der unter aller Kritik spielte. Schy. (aus "Neue Sportwoche")


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