FFC Germania 94 - FC Frankfurter
Kickers |
Freundschaftsspiel 1904/1905
7:1 (2:1)
Termin: 19.03.1905
Zuschauer:
Schiedsrichter:
Tore: 0:1 (10.), 1:1 (20.), 2:1 (25.), 3:1, 4:1, 5:1, 6:1, 7:1
FFC Germania 94 | FC Frankfurter Kickers |
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Frankfurter Germania I schlägt Frankfurter Kickers l mit 7-1. Nachdem die Germanen gegen Mannh. F.G. 1896 mit 1-5 verloren hatten, so wurde für die Kickers ein knapper Sieg prophezeit. Jedoch es sollte anders kommen. Die zum zweitenmale gleicher Aufstellung spielende Germaniamannschaft fand sich besonders nach Halbzeit, ganz vorzüglich zusammen. Das Spiel legt sofort nach Anstoss in äusserst flottem Tempo los. Anfangs haben die flinken Kickers etwas Übergewicht, sodass es ihnen nach 10 Minuten gelingt, den Germanen einen Ball ins Netz zu jagen, der von einem Torwächter eigentlich hätte gehalten werden müssen. Dieser Erfolg ermutigt die Kickers, die heute einmal die Germanen zu schlagen gedachten. Doch auch diese spielen jetzt mit verdoppeltem Eifer und ziehen nach 20 Minuten gleich unter dem Jubel des Publikums. Wiederum 5 Minuten und der Torwächter der Kickers muss zum zweitenmale einen schön getretenen Ball aus seinem Heiligtume herausholen. Gleich darauf Pause: 2-1 für Germania. Jedermann erwartet jetzt ein knappes Resultat für die Schwarzweissen. Die Stürmer der Kickers spielen jetzt äusserst nervös. Manche Chance vor dem Tore der Germanen wird verpasst, mancher Ball darüber und daneben getreten. Allerdings spielt die Verteidigung Germanias ausgezeichnet, sie schafft immer den Ball wieder schön vor, die Stürmer erhalten ihn von den Läufern und kombinieren jetzt vorzüglich. Sie schiessen so für ihre Farben noch 5 Tore in schöner Manier. Beim Schlusspfiff hatten die Germanen mit 7-1 gesiegt. Ein einwandfreier, ausgezeichneter Erfolg für die junge Germaniamannschaft, die etwas gutes zu werden verspricht. Kickers waren anfangs zu siegesgewiss, später das Gegenteil. Sonst hätte die Mannschaft besseres leisten müssen. Wes. (aus "Der Rasensport")
Frankfurter Germania — Frankfurter Kickers 7:1. Sofort nach Anstoss nimmt das Spiel ein scharfes Tempo an. Anfangs sind die Kickers mehr am Ball; es gelingt ihnen auch nach 10 Minuten, denselben den Germanen ins Netz zu jagen. Ein Tormann hätte diesen Ball eigentlich halten müssen. Kickers greifen, durch diesen Erfolg ermutigt, jetzt tapfer an, aber auch die Germanen verdoppeln jetzt ihren Eifer, sodass es ihnen nach weiteren 10 Minuten auch gelingt, unter dem Jubel des Publikums schön . gleichzuziehen. 5 Minuten und die Schwarzweissen geben dem gegnerischen Torwächter Gelegenheit, einen zweiten schön getretenen Ball aus seinem Heiligtume herauszuholen. 2:1 für Germania. Die neue Stürmerreihe der Germanen zeigt sich im schönsten Lichte. Ihrer ausgezeichneten Kombination verdanken die Schwarzweissen noch 5 weitere Erfolge, die in gleichen Abständen bis zum Schlusse des Spieles erfolgen. Die Kickers spielen viel zu nervös nach Halbzeit. Manche Chance verpassen sie dadurch vor dem Tore der Germanen, mancher Ball wird darüber und daneben gehauen. Allerdings arbeitet die Verteidigung der Schwarzweissen ausgezeichnet. Die Stürmer der Germanen besonders nach Halbzeit, waren heute sehr gut; auch der Ersatz befriedigte vollkommen. Sch. (aus "Neue Sportwoche")
F.F.C. GERMANIA - F.C. KICKERS 7 -1
Krömmelbein Es faellt selbst einem ehrlichen Sportberichterstatter schwer, ein derartiges Resultat den Anhängern der Kickers zu unterbreiten. Aber an der Tatsache ist nun einmal nichts zu ändern. In dem Leitartikel unserer heutigen Ausgabe sind ja die Gründe, auf welche diese Niederlage zurückzuführen ist, schon dargelegt worden, sodass man also sofort zu den Einzelheiten übergehen kann. [Phil. Wolff im Leitartikel beklagt das übermäßige 'Dribbeln' und 'Combiniren']. Es machte sich vor allen Dingen sofort das Fehlen eInes Centrehalves geltend, denn Sippel hatte eine Verletzung schon bei Eintritt in das Spiel und musste später ganz austreten.Die weitere Schwäche bedeutete Krömmalbein für die Mannschaft, welcher seit langer Zeit wieder Goal spielte und daher die nötige Ruhe und Sicherheit vermissen liess. Unsere Stürmer schiessen viel zu wenig und haben bei einer Gelegenheit welche sich ihnen bietet, immer das Bestreben möglichst fein zu placiren, anstatt auch einmal auf das Glück zu bauen. Nach dem ersten Erfolg der Germania liess unsere Mannschaft merklich nach! Sie hatte auf billige Lorbeeren gerechnet und war erstaunt dass man ihr dies so schwer machte. Von den Forwards war die rechte Seite unstreitig die bessere. Becker und Maeder brachten den Bali sehr oft in schöner Manier vor, doch die eigene Unsicherheit vor dem Tore verhinderten jeden Erfolg.Emmerich, der neue eingestellte Half gab ein ganz schönes Debüt und wenn er sich recht fleisaig einspielt, verspricht er bald ein nützliches Mitglied unserer ersten Mannschaft zu werden. Barabas war gut,doch unter seiner sonstigen Form. Die Backs fühlten sich zu sicher und hätten mit etwas mehr Aufmerksamkeit das Resultat anders stellen können. Fay vergisst durch das nicht immer angenehm berührende Anspornen seiner Mannschaft, dass er sich selbst in derselben befindet Unsere Mannschaft muss ohne Ausnahme bedenken, dass sie
nicht nur zu ihrem Vergnügen spielt. Für einen Vertreter solcher
Denkungsweise findet sich immer vollwertiger Ersatz. Sie muss aber im
Auge haben, dass ihre Mitglieder die Träger der Sympatie des Publicums
für unsere Clubfarben sind; und eine einmal verscherzte Sympatie
ist schwer wieder zu erringen.---- (aus der Clubzeitung No. 4 der
Frankfurter Kickers vom 31.03.1905) |