Am 22. Oktober 1899

fand das Retour-Match des F.F. Club „Viktoria" gegen den Hanauer Fußball Club Viktoria statt. Das um 4 Uhr angesagte Wettspiel konnte erst um 5 Uhr beginnen, da von der Hanauer Mannschaft noch zwei Leute fehlten. Gleich am Anfang ging Viktoria Frankfurt sehr scharf vor, deshalb konnte Viktoria Hanau nichts besseres tun, als ihr Goal verteidigen, was auch die Backs nach Kräften taten. Daher suchte Viktoria Hanau, die allem Anschein nach wenige Chancen hatten, Veranlassung das Spiel abzubrechen. Dies gelang Ihnen auch schneller als man glaubte. Bei einem Vorstoß ihrer Stürmer kam einer der selben mit den standfesten Backs Frankfurts in Kollision und fiel etwas derb zu Boden. Der Schiedsrichter, Herr Roth vom F.F.C. Germania, gab hierauf Hanau einen Freistoß, welche diese jedoch nicht annahmen, sondern ohne weiteres das Spiel abbrachen, indem sie den Platz verließen.

Albert Gerhardt, I. Capt.

22. Oktober

Am selben Tage spielte die 2. Mannschaft Viktorias gegen eine sogenannte II. Mannschaft Germanias. Diese enthielt nämlich 5 Spieler der ersten Mannschaft. Viktoria tat ihr möglichstes, jedoch konnten ihre schwache Stürmerreihe trotz mancher schönen Vorstöße gegen die schwere Mannschaft Germanias wenig ausrichten. Am meißten hatten die Halves Viktorias gegen die äußert scharfen Angriffe Germanias zu kämpfen. Kurz nach Halbzeit gelang es dem linken Halves Germanias ein sehr zweifelhaftes Goal zu treten. Dieses wurde von dem Schiedsrichter Herrn Sohn v. F.F.C. 1899 nicht anerkannt, deshalb „Germania" den selben in der gröbsten Weise beleidigte. Hierdurch sah sich Herr Sohn genötigt, abzupfeifen und so verlief auch dieses Spiel ergebnislos, worauf ein Übungsspiel zwischen der I. und II. Mannschaft folgte.

Emil Müller (Spiel-Berichte des F.F.C. "Victoria" 1899)

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