West Ham United - Eintracht Frankfurt

Europa League 2021/2022 - Halbfinale, Hinspiel

1:2 (1:1)

Termin: 28.04.2022, 21:00 Uhr
Zuschauer: 59.980
Schiedsrichter: Serdar Gözübüyük (Niederlande)
Tore: 0:1 Knauff (1.), 1:1 Antonio (21.), 1:2 Kamada (54.)

 

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West Ham United
Eintracht Frankfurt

  • Areola
  • Johnson
  • C. Dawson
  • Zouma
  • Cresswell
  • Soucek
  • Rice
  • Bowen
  • Lanzini
  • Pablo Fornals
  • Antonio

 


  • Trapp
  • Tuta
  • Hinteregger
  • Toure
  • Rode
  • Sow
  • Knauff
  • Kostic
  • Lindström
  • Kamada
  • Borré

 

Wechsel
  • Benrahma für Lanzini (66.)
Wechsel
  • Hauge für Lindström (62.)
  • Ache für Borré (90.)
Trainer
  • David Moyes
Trainer
  • Oliver Glasner

 

 

Eintracht legt in London vor

Frankfurt gewinnt durch Blitztore von Knauff (1.) und Kamada (54.) mit 2:1 (1:1) bei West Ham. Antonio gelingt der zwischenzeitliche Ausgleich (21.).

Wie von beiden Seiten im Vorfeld verkündet, spielten sowohl der West Ham United FC als auch Eintracht Frankfurt im Halbfinalhinspiel der UEFA Europa League auf Sieg. Schon in der ersten Halbzeit lieferten sich die Engländer und die Deutschen im London Stadium einen offenen und weitgehend ausgeglichenen Schlagabtausch, mit phasenweisen Vorteilen für die Hausherren.

Das erste Ausrufezeichen setzten allerdings die Adlerträger, als Rafael Santos Borré den Ball aus dem Halbraum auf den langen Pfosten schnippelte und der eingelaufene Ansgar Knauff mutterseelenallein nach 49 Sekunden zur Frankfurter Führung einköpfte (1.). Nebenbei das früheste Tor in Eintrachts Europa-League-Geschichte.

Die Hammers ließen sich ihrerseits nicht lange bitten und legten ein ums andere Mal Zeugnis ihrer schnellen Gegenstöße ab. Den gefährlichsten nach einer Viertelstunde, als Tomás Soucek Jarrod Bowen auf die Reise schickte, Kevin Trapp das Leder aber entscheidend an den Pfosten lenkte (14.).

In der Folge erhöhten die Irons, angetrieben vom eigenen Publikum, weiter die Schlagzahl, doch in der Regel konnten die Gäste rechtzeitig entschärfen, wie Tuta, der nacheinander gegen Michail Antonio und Pablo Fornals goldrichtig stand und zur Ecke klärte.

Der Brasilianer war nach abgesessener Sperre einer von zwei Neuen im Vergleich zum Viertelfinalrückspiel. Almamy Toure rückte an seinem 26. Geburtstag anstelle des in Barcelona mit Gelb-Rot bedachten Evan Ndicka von der rechten in die linke Innenverteidigung, der rechtzeitig fit gewordene Djibril Sow ersetzte den gelbgesperrten Kristijan Jakic.

Ein ruhender Ball sollte schließlich doch den Ausgleich bringen, als Manuel Lanzini einen Freistoß aus zentraler Position in die Box beförderte und der wiedergenesene Kurt Zouma das Leder auf Antonio ablegte, der das Spielgerät aus nächster Nähe über die Linie bugsierte (21.).

Nach einer halben Stunde agierten die Hessen mit und gegen den Ball wieder aktiver, das Geschehen wogte hin und her. Daichi Kamada wuselte sich durch die gegnerischen Reihen, sein Querpass fand aber keinen Abnehmer (26.). Die dickste Gelegenheit vor dem Pausentee hatte erneut Knauff, dessen erster geblockter Versuch zurück vor die Füße sprang und der Rechtsaußen aus der Drehung über den fast leeren Kasten zielte (39.).

Der zweite Durchgang glich, von der Spielrichtung abgesehen, einer Blaupause des ersten Spielabschnitts. Keine Mannschaft musste, aber jeder Spieler wollte den nächsten Vorsprung herbeiführen. Als erstem misslang dies Bowen nach einer Hereingabe von links, als die Direktabnahme des eingerückten Topscorers neben das Gehäuse flog (49.). Leichteres Spiel hatte im Gegenzug Kamada. Nach schnörkellosem Vertikalspiel über Jesper Lindström und den durchgestarteten Sow blieb der Schweizer erst an Alphonse Areola hängen. Doch Euro-Daichi stand goldrichtig und verwertete den Rebound zum 2:1 aus Eintracht-Sicht (54.). Das fünfte Tor im laufenden Wettbewerb für den Japaner.

Zwangsläufig wurde der Druck des Gastgebers immer größer, dennoch hielten sich ernsthafte Einschussgelegenheiten in Grenzen. Richtig brenzlig wurde es allenfalls, als der eingewechselte Said Benrahma nach einer abgewehrten Ecke zwei Adler vernaschte und das rechte Kreuzeck touchierte (69.). Auf der anderen Seite war es wieder Kamada, der aus halblinker Lage den Pfosten traf (79.). Die letzten Möglichkeiten hatte einmal mehr Bowen. Erst köpfte er nach einer Flanke des umtriebigen Benrahma über den Querbalken (89.). Dann jagte der 25-Jährige den Ball artistisch per Fallrückzieher an die Unterkante der Latte (90. + 2).

Kurz darauf war Schluss, Eintracht Frankfurt geht mit einem 2:1-Vorsprung ins Rückspiel am Donnerstag, 5. Mai, 21 Uhr, im Deutsche Bank Park.

Stimmen zum Spiel

Sportvorstand Markus Krösche: Es steht zur Pause 2:1. Die Jungs haben ein gutes Spiel gemacht und sich mit einer guten Ausgangsposition belohnt. In der kommenden Woche brauchen wir unsere Fans zu Hause und ganz Frankfurt hinter uns, um uns den Traum vom Finale zu erfüllen.

Cheftrainer Oliver Glasner: Das Auftreten der Mannschaft beeindruckt mich. Wir kommen aus der Kabine, spielen auswärts vor 60.000 und führen nach einer Minute, weil wir vorwärts spielen und mutig agieren. Ich bin stolz, dass ich mit solchen Spielern zusammenarbeiten darf. Dann lief es wie erwartet. West Ham spielte sehr physisch, mit vielen Standards und Flanken. Wir haben aber bei eigenem Ballbesitz gute Lösungen gefunden, uns der Deckung entzogen und Überzahlsituationen geschaffen. So sind auch die Tore gefallen. Wir hatten ein gutes Positionsspiel, haben dann die Räume attackiert und insgesamt eine gute Balance. Hier möchte ich Kamada, Sow und Rode hervorheben, wie sie mit ihrem Positionsspiel die Situationen aufgelöst haben.

Kevin Trapp: Wir haben ein hervorragendes Spiel gemacht. Die erste Halbzeit war relativ ausgeglichen, in der zweiten haben wir mehr dominiert und hatten viel mehr Ruhe am Ball. Trotzdem war es ein intensives Spiel. Jeder Standard, jede Flanke war gefährlich, auch durch ihre physische Präsenz. Es war laut, aber wir haben es geschafft, das Stadion still zu bekommen – von unseren eigenen Fans abgesehen. Das Team, der Verein und die Fans genießen diese internationalen Auftritte gegen solche Mannschaften. Das ist unser Ansporn. Phänomenal, wie wir in diesen Spielen auftreten.

Almamy Toure: Ich habe heute früh den Jungs gesagt, dass das beste Geburtstagsgeschenk ein Sieg wäre. Wir sind glücklich und genießen den Moment. Es war ein schwieriges Spiel, wir mussten von der ersten bis zur letzten Minute fokussiert bleiben. Das haben wir getan und einen guten Job abgeliefert. Wir haben zwei Tore erzielt und kommen mit einem Sieg zurück. Ich bin zwar ein gelernter Rechtsverteidiger, habe aber auch schon im Training häufiger links gespielt. Der Trainer wusste, dass er mich dort aufstellen kann. Wir sind noch nicht da, wo wir sein wollen, es gibt noch ein weiteres Spiel.

Ansgar Knauff: Es war ein unglaubliches Spiel. Wir kommen rein und erzielen durch mich in der ersten Minute direkt das 1:0. Das war ein tolles Gefühl. Die Fans haben uns wieder sehr geholfen. Auch wenn es dieses Mal nicht so viele waren, haben sie super Stimmung gemacht. 30 bis 40 Minuten nach dem Spiel haben sie immer noch gefeiert. Der Ball von Rafael vor dem 1:0 war super in Richtung Tor gedreht, da musste ich nur noch den Kopf hinhalten. Die ersten 15 Minuten waren sehr intensiv, danach ist das Spiel ein wenig langsamer geworden. Man hat gesehen, dass es zu Beginn viele lange Bälle und viele Zweikämpfe gab. Die letzten 20 Minuten haben wir es sehr stark verteidigt, obwohl West Ham über Flanken und Standards mit ihren großen Spielern immer wieder gefährlich wurde. Die Reise geht weiter, es fehlt noch ein Schritt bis zum Finale. Wir setzen alles daran, mit dem Team und den Fans diesen zu gehen.

 

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Bericht und Fotos von www.eintracht.de

 

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