Eintracht Frankfurt - VfB Stuttgart

Bundesliga 2018/2019 - 27. Spieltag

3:0 (1:0)

Termin: 31.03.2019, 18:00 Uhr
Zuschauer: 51.500
Schiedsrichter: Felix Brych (München)
Tore: 1:0 Kostic (45.), 2:0 Kostic (64.), 3:0 Jovic (84.)

 

 

>> Spielbericht <<

Eintracht Frankfurt VfB Stuttgart

  • Trapp
  • Ndicka
  • Hasebe
  • Hinteregger
  • Da Costa
  • Kostic
  • Rode
  • Fernandes
  • Rebic
  • Jovic
  • Haller

 


  • Zieler
  • Kabak
  • Pavard
  • Kempf
  • Castro
  • Beck
  • Insua
  • Gentner
  • Zuber
  • Esswein
  • Gonzalez

 

Wechsel
  • de Guzman für Haller (75.)
  • Paciencia für Rebic (85.)
  • Willems für Kostic (89.)
Wechsel
  • Didavi für Gentner (34.)
  • Aogo für Zuber (72.)
  • Gomez für Gonzalez (79.)
Trainer Trainer
  • Markus Weinzierl

 

 

Fünfter Sieg in Folge

Die Eintracht setzt die Erfolgsserie fort. Mit 3:0 (1:0) besiegte die Hütter-Elf den VfB Stuttgart zuhause und bleibt somit in diesem Fußballjahr ungeschlagen.

Vor ausverkauftem Haus wogen die Spielanteile im ersten Durchgang hin und her. Das zu dem Zeitpunkt etwas überraschende Führungstor der Hessen kurz vor der Pause war ein Wirkungstreffer. Im zweiten Abschnitt spielte die Hütter-Elf zielstrebiger und präziser. Das 2:0 - wieder war es Kostic - knockte die Schwaben aus. Das 3:0 von Luka Jovic war der Deckel auf einen verdienten Heimdreier.

Personal: Drei Stürmer

Cheftrainer Adi Hütter entschied sich für die Variante mit drei Stürmern. Somit begannen Sébastien Haller, Luka Jovic als auch Ante Rebic. Im Mittelfeld gab es keine Veränderungen im Vergleich zum Nürnberg-Spiel, während in der Abwehr Evan Ndicka seinen Landsmann Almamy Toure ersetzte.

Wirkungstreffer direkt vor der Pause

Beide Teams verzichteten auf die Abtastphase und gingen direkt in die Vollen: Nach nur zwei Minuten tankte sich Jovic durch den Stuttgarter Abwehrverbund, wurde aber in allerletzter Sekunde abgeblockt. Auch auf der Gegenseite wurde es direkt brenzlig: Gästeakteur Marc Oliver Kempf köpfte nach einem Eckball die Kugel an die Latte. Nach dem Doppelaufreger stabilisierten sich die Abwehrreihen etwas, auch wenn auf beiden Seiten brenzlige Situationen noch bereinigt werden konnten. Die Partie wog im ersten Durchgang hin und her, ohne große Spielvorteile für eine Mannschaft. Als alle schon mit dem 0:0 zum Seitenwechsel rechneten, schlug die Hütter-Elf eiskalt zu. Jovic startete ein Solo und zog ab. Die abgefälschte Kugel landete auf der linken Seite beim reaktionsschnellen Filip Kostic, der das Leder aus spitzem Winkel über Keeper Zieler in die Maschen donnerte - das 1:0 kurz vor dem Pausenpfiff.

Kostic schlägt Ex-Klub

Kostic war es auch, der in der 50. Spielminute die erste Großchance in Durchgang zwei liegen ließ. Nach einem Konter liefen Kostic und Jovic auf einen VfB-Verteidiger zu, doch der finale Ball kam nicht an. Der Linksaußen blieb auch im Anschluss der Mann der Partie. Denn 14 Minuten nach der Chance machte der Serbe es besser: Rebic schickte den Linksaußen mit einem Traumpass auf die Reise und Kostic blieb eiskalt und tunnelte Keeper Zieler - 2:0! Die Adlerträger blieben in der Folgezeit dran und wollten die Entscheidung. In der 72. Spielminute brach Rebic über links durch, sein Schuss ging aber knapp neben das Tor. Die Hausherren waren in der Schlussviertelstunde dem 3:0 näher als die Gäste dem Anschlusstreffer, die folgerichtig den dritten Treffer auch noch kassierten. Danny Da Costa wurde in der 84. Minute von Jonathan de Guzman in Szene gesetzt. Seine Hereingabe verwertete Jovic trocken zum 3:0. Der fünfte Sieg in Folge war perfekt!

Fazit: Verdienter Heimsieg nach Steigerung

In den ersten 45 Minuten musste der Eintracht-Motor erst auf Touren kommen. Das späte 1:0 vor dem Seitenwechsel war die Initialzündung für die Hütter-Elf. Im zweiten Durchgang hatten die Gäste aus Stuttgart kaum mehr was entgegenzusetzen. Aufgrund der Leistungssteigerung im zweiten Durchgang ein auch in der Höhe verdienter Heimdreier.

Stimmen zum Spiel

Fredi Bobic, Sportvorstand: "Nicht der vierte Platz ist zu diesem Zeitpunkt wichtig. Sondern die sieben Punkte Vorsprung auf den siebten Rang. Aber es ist noch ein langer, harter Weg zu gehen."

Adi Hütter, Cheftrainer Eintracht Frankfurt: "Stuttgart hat uns das Leben in der ersten Halbzeit sehr schwer gemacht. Da hat unser Motor etwas gestottert. Das 1:0 war deshalb enorm wichtig. In der zweiten Hälfte haben wir es souverän gemacht, wenngleich Stuttgart durchaus gefährlich geblieben ist. Trotzdem war es eine gute Leistung nach dem Seitenwechsel. Letztlich war es ein hart erarbeiteter Sieg, der vielleicht etwas zu hoch ausgefallen ist, über den ich aber sehr glücklich bin. Wir haben mit dem heutigen Erfolg unsere Hausaufgaben gemacht. Klar ist: Es war kein einfaches Spiel, und die kommenden Wochen werden nicht einfacher. Filip Kostic war heute der Matchwinner. Der Applaus, der losgebrochen ist, als er ausgewechselt wurde, spricht Bände. Er gibt seit Monaten alles für diesen Verein, präsentiert sich sportlich und menschlich großartig. Er hat mich vom ersten Tag an sehr beeindruckt und ich freue mich, dass er sich auch heute wieder mit zwei Toren belohnen konnte."

Filip Kostic: "Gegen Stuttgart zu spielen, ist für mich natürlich was Besonderes. Ich war motiviert und konnte mit meinen zwei Treffern der Mannschaft helfen. Ich muss mich aber auch bei meinen Mitspielern bedanken. Wenn man so gut in Szene gesetzt wird, ist es leicht, Tore zu schießen. Dem VfB wünsche ich alles Gute für den Rest der Saison."

Martin Hinteregger: "Es macht einfach Spaß mit diesem Team zu spielen. Wir vertrauen uns gegenseitig auf dem Platz, jeder marschiert für jeden. Mit dem Spiel bin ich zufrieden. Das Tor vor der Halbzeit war ein Dosenöffner für den Sieg. Wie Filip die linke Seite hoch und runter spurtet und dann noch trifft, das ist schon richtig stark. Ich freue mich heute sehr für ihn und für das Team."

Markus Weinzierl, Cheftrainer VfB Stuttgart: "Bis zur Halbzeit haben wir ein gutes Spiel abgeliefert. Wir hatten die Eintracht und ihre starke Offensive fast immer im Griff gehabt. Das Tor vor der Pause war der Knackpunkt. Im zweiten Durchgang mussten wir etwas offener spielen und beim 2:0 hat die Eintracht ihre ganze Klasse gezeigt. Da haben sie enorme Qualität. Das ist bitter für uns, aber aufgrund der zweiten Halbzeit geht die Niederlage in Ordnung."

Der Weg ist das Ziel

Die Adlerträger basteln weiter fleißig an ihrer Ungeschlagenen-Serie. Trotz des Höhenflugs ist Bodenhaftung das Wichtigste.

Rund eine Minute vor Abpfiff erhoben sich die Zuschauer in der ausverkauften Commerzbank-Arena von ihren Sitzen. Sie beklatschen und bejubelten euphorisch den Matchwinner des Spiels. Der nicht, wie zuletzt oft üblich, einer der drei SGE-Angreifer war, sondern dieses Mal Linksaußen Filip Kostic. Ausgerechnet gegen seinen Ex-Klub Stuttgart, für den er zwischen 2014 und 2016 am Ball aktiv war, traf der serbische Flügelflitzer doppelt. Und brachte sein Team damit auf die Siegesstraße. "Mich freut es sehr, dass er mit zwei Toren der Matchwinner war", sagte ein glücklicher Cheftrainer Adi Hütter nach der Partie.

Die Personalie Filip Kostic ist beispielhaft für den derzeitigen Höhenflug der Eintracht: Seit Wochen fliegt der Linksfuß förmlich die linke Seite hoch und runter. Kein Weg scheint zu weit, kein Zweikampf zu viel. Und die Batterie scheint wie bei seinen Teamkollegen trotz der hohen Belastung nie wirklich leer zu werden. Die Krönung der zuletzt starken Leistungen des Serben war am Sonntagabend gegen Stuttgart, als er seinen mit ersten Bundesliga-Doppelpack überhaupt schnürte. Erst nagelte er kurz vor der Pause die Kugel aus spitzem Winkel über VfB-Keeper Ron-Robert Zieler in die Maschen, im zweiten Durchgang blieb er nach einem Konter im Eins-gegen-Eins eiskalt. Während er in den Interviews wesentlich zurückhaltender agierte: "Ich muss mich bei meinen Mitspielern bedanken. Wenn man so gut in Szene gesetzt wird, ist es leicht, Tore zu schießen."

Weiße Weste

Doch trotz des souveränen 3:0-Heimsiegs der SGE war nicht alles Gold was glänzt. Im ersten Abschnitt setzten die Gäste den Adlerträgern mächtig zu, ein ums andere Mal musste Kevin Trapp ordentlich durchpusten. So auch nach Marc Oliver Kempfs Kopfball, bei dem das Aluminium Schlimmeres verhinderte. "Aus meiner Erfahrung heraus weiß ich, dass es niemals leicht ist, nach einer Länderspielpause ins Spiel zu gehen. Und so war es auch gestern", erklärte Kapitän Gelson Fernandes. "Deswegen ist es umso wichtiger, dass wir gewonnen haben", fügte der Mittelfeldmotor an, der mal wieder mit 11,9 gelaufenen Kilometern das höchste Pensum aller Spieler auf dem Feld abspulte.

Dass nach dem 2:0 hinten gar nichts mehr anbrannte, lag auch an der stabilen Defensive. Die Dreierkette um Evan Ndicka, Makoto Hasebe und Martin Hinteregger geriet nach dem Seitenwechsel nur selten in Verlegenheit und verzückte ihren Rückhalt Kevin Trapp mit dem fünften Pflichtspiel ohne Gegentor in Folge. Das letzte Mal hinter sich greifen musste der Nationalkeeper vor knapp einem Monat beim 3:2-Heimsieg gegen die TSG Hoffenheim. Es scheint, als habe Trapp Gefallen an der weißen Weste gefunden hat.

"Harter Weg liegt vor uns"

Auch wenn der Blick auf die Tabelle momentan ein sehr schöner ist, stehen den Adlerträgern in den kommenden Wochen noch schwere Aufgaben ins Haus. Sowohl in der Bundesliga als auch in der UEFA Europa League. International wartet mit SL Benfica eine europäische Spitzenmannschaft, und das Feld der Eintracht-Jäger in der Bundesliga hat sich großflächig hinter der SGE versammelt. Aus diesem Grund warnte auch Sportvorstand Fredi Bobic am Sonntagabend nach dem 14. Spiel in Folge ohne Niederlage: "Es ist noch ein langer, harter Weg zu gehen. Wir tun gut daran, uns auf die kommenden Aufgaben zu konzentrieren." Und die wartet bereits am Samstag, wenn es für das Team von Trainer Adi Hütter zum FC Schalke 04 nach Gelsenkirchen geht. Der Fokus richtet sich voll auf die Königsblauen und nicht auf irgendeine Momentaufnahme. Getreu dem Motto: Der Weg ist das Ziel, wie Konfuzius schon damals sagte.

 

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Bericht und Fotos von www.eintracht.de






 

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