Eintracht Frankfurt - Olympique Marseille

UEFA Europa League 2018/2019 - Gruppe H, 5. Spieltag

4:0 (2:0)

Termin: 29.11.2018, 21:00 Uhr
Zuschauer: 47.000
Schiedsrichter: John Beaton (Schottland)
Tore: 1:0 Luka Jovic (1.), 2:0 Luiz Gustavo (17., Eigentor), 3:0 Bouna Sarr (62., Eigentor), 4:0 Luka Jovic (67.)

 

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Eintracht Frankfurt
Olympique Marseille

 


  • Yohann Pelé
  • Boubacar Kamara
  • Duje Caleta-Car
  • Bouna Sarr
  • Jordan Amavi
  • Tomáš Hubocan
  • Luiz Gustavo
  • Maxime Lopez
  • Nemanja Radonjic
  • Kostas Mitroglou
  • Valère Germain

 

Wechsel
Wechsel
  • Rolando für Maxime Lopez (61.)
  • Florian Chabrolle für Valère Germain (64.)
  • Christopher Rocchia für Bouna Sarr (79.)
Trainer Trainer
  • Rudi García

 

 

Gruppensieg nach 4:0-Sieg perfekt

Die Eintracht hat auch das fünfte Gruppenspiel in der UEFA Europa League gewonnen und durch Limassols Schützenhilfe bereits den Gruppensieg gesichert. Beim 4:0 (2:0) gegen Marseille traf Luka Jovic doppelt.

Gegen Spielende skandierten die Fans "Europas beste Mannschaft". Noch nie gewann eine deutsche Mannschaft in der Europa League die ersten fünf Partien der Gruppenphase. Mit dem 4:0 (2:0) gegen Olympique Marseille bauten die Frankfurter ihre Serie in Europa aus und gehen definitiv als Gruppenerster in die Zwischenrunde. Denn S.S. Lazio verlor bei Apollon Limassol 0:2 und kann die Eintracht damit im direkten Duell in Rom zum Abschluss der Gruppenphase am 13. Dezember nicht mehr überholen. Luka Jovic bescherte den Gastgebern vor 47.000 Zuschauern in einer fairen Partie mit seinem Treffer nach nicht mal einer Minute einen Start nach Maß, das 2:0 resultierte aus einem Eigentor (16.). In der zweiten Hälfte brachten ein weiteres Eigentor und erneut Jovic (63./67.) den deutlichen Erfolg.

Personal: Neues Quintett

Coach Adi Hütter nahm im Vergleich zum 3:1-Sieg in Augsburg in der Liga fünf Änderungen in seiner Startelf vor. Marco Russ, Simon Falette, Jetro Willems, Taleb Tawatha und Mijat Gacinovic kamen neu ins Team, dafür rotierten David Abraham (Wadenverletzung), Evan Ndicka, Filip Kostic, Jonathan de Guzman und Ante Rebic (alle Bank) raus. Taktisch bedeutete dies, dass Fernandes und Willems zumeist die Doppelsechs hinter dem alleinigen Zehner Gacinovic bildeten.

Führung nach 59 Sekunden

Blitzstart der Eintracht! Nach 59 Sekunden hatte Luka Jovic bereits das Leder ins Netz gehämmert, per Abstauber aus sechs Metern. Zuvor hatte Willems die Ecke schnell ausgeführt und Gacinovic aus spitzem Winkel abgeschlossen, Pelé hatte abgewehrt und das Spielgerät war vor den Füßen des Serben gelandet. In der Folge standen die Gäste aus ihrer Sicht tief mit fast allen Spielern in der eigenen Hälfte und lauerten auf Konter über die schnellen Außenbahnspieler Radonjic und Sarr. Das wäre fast belohnt worden, als Germain frei vor Trapp zum Abschluss kam, der deutsche Nationaltorwart wehrte den zentralen Schuss jedoch ab (14.). Zwei Minuten später spielte Kapitän und Ex-Bundesliga-Spieler Luiz Gustavo blind einen Rückpass aus 20 Metern, Pelé konnte diesen nicht erreichen – 2:0. Die Gastgeber blieben weiter am Drücker, pressten früh und ließen Olympique kaum zum geordneten Spielaufbau kommen. Chancen ergaben sich daraus in kurzen Abständen. Jovic alleine auf weiter Flur (19./vorbei), Russ per Kopf nach Willems-Ecke (20./vorbei), Tawatha nach Jovics Anspiel (24./traf den Ball nicht richtig) und Gacinovic (29./scheiterte doppelt an Pelé nach Tawatha-Flanke) vergaben, ehe die letzte Viertelstunde der ersten Hälfte ruhiger verlief.

Jovic schnürt den Doppelpack

Olympique begann die zweite Hälfte engagiert und hatte durch Radonjic die Möglichkeit auf den Anschluss, Kevin Trapp war zur Stelle (53.). Danach drehte die Eintracht wieder auf, erneut mithilfe des Gegners. Da Costas scharfe Hereingabe von der Grundlinie bugsierte Sarr unbedrängt im Zentrum ins eigene Netz (63.), ehe Luka Jovic mit feinem Füsschen seinen zweiten Treffer nach einer Kopfball-Vorlage von Haller markierte (67.). Im weiteren Verlauf hätte die Eintracht sogar noch erhöhen können. Filip Kostic sah noch seine dritte Gelbe Karte im Wettbewerb (90.), er ist damit in Rom gesperrt.

Fazit: Starke Anfangsphase ist der Grundstein

Die Eintracht war mal wieder von der ersten Minute an hellwach und überzeugte mit den Stärken der vergangenen Wochen: frühes Pressing, schnelles Spiel nach vorne, enorme Spielfreude, resolut in den Zweikämpfen. Das frühe Tor und Gustavos folgenschwerer Rückpass spielten der Eintracht freilich in die Karten, danach wurden einige Gelegenheiten nicht genutzt. In der zweiten Hälfte zog wiederum ein Eigentor den Gästen den letzten Zahn. Konzentriert und souverän präsentierte sich die Elf von Adi Hütter über 90 Minuten.

Stimmen zum Spiel

Adi Hütter: Dass wir nach fünf Spieltagen 15 Punkte auf dem Konto haben und damit klar die Gruppe gewinnen, ist natürlich etwas überraschend. Aber es ist ein tolles Gefühl. Heute haben wir wieder ein absolutes Spektakel erleben dürfen. Angefangen bei den Fans mit der tollen Stimmung und der eindrucksvollen Choreographie. Das hat uns elektrisiert, sodass wir früh in Führung gegangen sind. Anschließend haben wir 90 Minuten gut gespielt. Wir haben nicht alles richtig gemacht, aber dennoch sehr euphorisch nach vorne agiert. Ich bin mit allen Spielern sehr zufrieden, alle haben eine gute Leistung gezeigt. Sonst hätten wir gegen einen eigentlich so guten Gegner nicht klar mit 4:0 gewonnen. Jetro Willems bringt viele Fähigkeiten mit, um auch auf der Achter-Position zu agieren. Das hat er auch im Training schon gezeigt, weshalb ich ihn dort heute mal testen wollte. Nach anfänglichen Schwierigkeiten hat er ein richtig gutes Spiel gemacht.

Mijat Gacinovic: Wir haben viel gearbeitet für den Gruppensieg. Jetzt sind wir froh, dass wir es geschafft haben. Von der ersten Minute haben wir gezeigt, dass wir gewinnen wollen. Das war sehr wichtig. Wir lassen den Gegner nicht ins Spiel kommen. Das macht viel Spaß für uns und die Fans. Wir wollen so weiter spielen und auch in Rom gewinnen. Die Choreo war mal wieder der Wahnsinn.

Jetro Willems: Die Position war neu für mich. Ich habe dort habe noch nie in einem Pflichtspiel agiert, nur in Tests. Ich bin zufrieden, ich bin eben ein Allrounder. Auf der Acht kriegst du die Bälle eher in den Rücken. Ich habe Erfahrung gesammelt. Insgesamt war es eine gute Leistung, wir haben viele Chancen herausgespielt. 4:0, Gruppensieger - was willst du mehr?! Wir sind es mittlerweile gewohnt, zweimal in der Woche zu spielen. Daher sind wir fit für Wolfsburg.

Danny Da Costa: Nur wenige haben uns vor der Saison den Gruppensieg zugetraut. Mit dem Sieg in Marseille ging ein Ruck durch die Mannschaft. Wir haben in jedem Spiel großen Hunger gezeigt. Es macht einfach Riesenspaß. Die Fans pushen uns von erster Sekunde, und wir wollen das direkt zurückgeben. Da steckt aber jede Menge Arbeit dahinter. Genau diese Arbeitsbereitschaft müssen wir weiterhin an den Tag legen. Unser Stilmittel ist es, viel Druck zu machen - egal wie es steht, egal wie lange gespielt ist. Das zeichnet uns aus. Die Mannschaft ruht sich nicht aus auf elf Spielen ohne Niederlage. Wir sind immer hochmotiviert. Ich hoffe, dass die Serie noch lange weitergeht.

Luka Jovic: Wir sind froh, dass wir den Gruppensieg erreicht haben. Ich bin glücklich, dass ich dazu beigetragen habe. Die Choreographie war wunderbar. Wir haben die besten Fans, die es gibt. Sie haben uns super unterstützt.

Marco Russ: Gruppensieger zu sein, ist ein sehr schönes Gefühl. Die Fans haben wieder eine tolle Choreo gezeigt. Und wir haben unseren Teil dazu beigetragen, dass alle freudig nach Hause gehen konnten. Nach der ersten Kopfballchance wusste ich, dass ich auf den Deckel bekomme, weil ich gerne mit David Abraham frotzele, wenn er vergibt. Das riskante Aufbauspiel von Marseille hat uns in die Karten gespielt. Wir haben es über 90 Minuten sehr gut gespielt. Wir arbeiten hart, dann haben wir Spielglück. Wir freuen uns auf Rom, auch in diesem Spiel wird Feuer drin sein.

Rudi Garcia (Trainer Marseille): Wir haben ein schlechtes Spiel absolviert. Uns haben zahlreiche wichtige Spieler gefehlt. Das hat man gespürt. Wenn man dazu zwei Eigentore fängt, wird es gegen den Dritten der Bundesliga natürlich sehr schwer. Nur wenige meiner Spieler konnten mich heute überzeugen. Wir hatten vor allem defensive und taktische Probleme, dazu haben wir zu viele Fehler gemacht. Wir haben uns nicht gut auf den Gegner eingestellt. Unsere volle Konzentration gilt nun den Wettbewerben, in denen wir noch mitspielen und hoffentlich wieder eine bessere Leistung zeigen werden.

 

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Bericht und Fotos von www.eintracht.de









 

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