FC Augsburg - Eintracht Frankfurt

Bundesliga 2018/2019 - 12. Spieltag

1:3 (0:1)

Termin: 24.11.2018, 15:30 Uhr
Zuschauer: 30.660
Schiedsrichter: Felix Zwayer (Berlin)
Tore: 0:1 Jonathan de Guzmán (1.), 0:2 Sébastien Haller (47.), 0:3 Ante Rebic (68.), 1:3 Sergio Cordova (90.)

 

 

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FC Augsburg Eintracht Frankfurt

  • Andreas Luthe
  • Jeffrey Gouweleeuw
  • Philipp Max
  • Martin Hinteregger
  • Rani Khedira
  • Daniel Baier
  • Jonathan Schmid
  • Fredrik Jensen
  • Caiuby
  • Michael Gregoritsch
  • Julian Schieber

 


 

Wechsel
  • Marco Richter für Frederik Jensen (46.)
  • Ja-cheol Koo für Julian Schieber (72.)
  • Sergio Cordova für Michael Gregoritsch (82.)
Wechsel
Trainer
  • Manuel Baum
Trainer

 

 

3:1 in Augsburg: Eintracht baut Serie aus

Mit einem hart erkämpften und doch phasenweise überlegenen 3:1 beim FC Augsburg ist die Eintracht vorübergehend auf Platz zwei vorgerückt.

Den neunten Sieg im wettbewerbsübergreifend zehnten Spiel schossen Jonathan de Guzman (1.), Sébastien Haller (47.) und Ante Rebic (68.) heraus. Den im positiven Sinne unangenehm auftretenden Augsburgern blieb nur der 1:3-Anschluss durch Sergio Cordova vergönnt (90.).

Ausgangssituation: Augsburg im Aufwind, Eintracht im Flow

Beide Seiten befanden sich vor Samstagnachmittag auf dem aufsteigenden Ast, die Eintracht gleichwohl schon etwas länger. Während die Gäste vor dem zehnten ungeschlagenen Pflichtspiel in Serie standen, hatten sich die Fuggerstädter vor der Länderspielpause nach einem Monat ohne Niederlage einzig bei der TSG Hoffenheim mit 1:2 geschlagen geben müssen.

Die momentane Verfassung der Mannschaft hatte Adi Hütter nicht gerade Anlass zu Veränderungen gegeben. Entsprechend hielt es der Eintracht-Coach mit der Devise des englischen Weltmeistertrainers Alf Ramsey „Never change a winning team“ und ließ dieselbe Besetzung von der Leine, die zuvor den VfB Stuttgart und den FC Schalke 04 jeweils mit 3:0 überflügelt hatte. Vor Kevin Trapp verteidigte die bewährte Fünferabwehrkette, auf der Doppelsechs hielten Jonathan de Guzman und Gelson Fernandes die Stellung und vorne sollten wieder die drei Tenöre die richtige Musik spielen.

Traumstart und Schockmoment

Gleich in den ersten Sekunden durchliefen die Frankfurter ein Wechselbad der Gefühle. Mit dem ersten Spielzug über Makoto Hasebe und den einen langen Ball weiterleitenden Sébastien Haller sorgte Jonathan de Guzman mit dem 1:0 für einen Auftakt nach Maß (1.). Doch schon im Gegenzug musste David Abraham eine scharfe Hereingabe von Philipp Max entschärfen, signalisierte in derselben Sequenz eine Verletzung und musste für Marco Russ ausgewechselt werden (5.). In der Folge kombinierten sich die für ihre rasante Anfangshalbestunde bekannten Hausherren ein ums andere Mal in den Frankfurter Sechzehner, schafften aber selten den finalen Durchbruch. Während des abwechslungsreichen Schlagabtauschs feuerte etwa Daniel Baier aus dem Hinterhalt, zielte aber direkt auf Nationalkeeper Trapp (15.). Quasi im Gegenzug tankte sich Luka Jovic über die linke Seite durch, kratzte die Kugel im letzten Moment von der Grundlinie, doch der in der Mitte mitgelaufene Rebic verfehlte mit gestrecktem Bein das leere Gehäuse denkbar knapp (17.).

Noch enger war eine Situation Mitte der ersten Halbzeit, als der durchgestartete und zum vermeintlichen Ausgleich einschiebende Gregoritsch wegen Abseits zurückgepfiffen wurde. Die Millimeterentscheidung sollte anschließend aber vom Videoassistenten bestätigt werden (23.). Im immer hektischeren Treiben hätte nach einer halben Stunde Luka Jovic für etwas Ruhe sorgen können, als der serbische Mittelstürmer einen Steilpass erlief und den zu zögerlichen Andreas Luthe überlupfte, der FCA-Goalie aber noch die Fingerspitzen an das Spielgerät bekam (30.). Auf der anderen Seite hatten die Hessen dann Glück, als Fredrik Jensen eine Querpassgrätsche Gregoritschs aus vier Metern übers Gehäuse setzte (33.). Ohnehin machte der Gastgeber zur Pause hin nochmal ordentlich Druck und kam dem Kasten immer näher, bis Kapitän Baier aus dem Hinterhalt´den Ball über den Querbalken jagte (39.). Kurz nachdem der umtriebige Gregoritsch mit einem Drehschuss an Rückhalt Trapp gescheitert war (43.), war Pause.

Dagegengehalten, dann nicht mehr aufzuhalten

Außer der Spielrichtung änderte sich nach der Pause zunächst wenig. Diesmal war Haller Nutznießer des ersten Gegenstoßes und vollstreckte ein feines Zuspiel Jovics eiskalt zum 2:0 (47.). Kurz darauf behauptete die französische Naturgewalt das Leder im Strafraum und legte für Filip Kostic auf, der wenige Zentimeter neben den kurzen Pfosten schoss (54.). Nach einer Stunde galt es zunächst, die aufbegehrenden Augsburger in Schach zu halten, was mit Ausnahme der Standardsituationen auch gelang. Einzig Martin Hinteregger kam zu einer Kopfballgelegenheit, die jedoch knapp über das Gehäuse rauschte (63.).

Spätestens, als Russ einen butterweichen Pass in den Lauf Danny Da Costas schlug, der im Zusammenprall mit Luthe noch Rebic bediente, welcher ins leere Tor zum 3:0 traf, roch es nach Vorentscheidung (68.). Auch wenn der FC Augsburg bis zum Ende nicht kleinbeigeben mochte. Erst mussten Trapp und Russ gemeinschaftlich gegen Caiuby eingreifen (73.), dann war Frankfurts Torhüter bei einem gefährlichen Schlenzer des von der linken Seite nach innen gezogenen Philipp Max zur Stelle, als er den Ball aus dem Winkel kratzte (77.). Während Haller zwei weitere mustergültige Konter vergeben hatte (88., 90.+1), belohnten sich die bayerischen Schwaben mit dem Anschlusstreffer durch den eingewechselten Sergio Cordova (90.) und suchten auch in der Nachspielzeit ihr Heil in der Offensive, doch die Aufholjagd begann zu spät.

Fazit: Kärrnerarbeit und Konterfertigkeit

Wie in den vergangenen Bundesligapartien galt: Erst die Arbeit, dann das Vergnügen. Nachdem sich die Eintracht in rassigen ersten 45 Minuten einen leichten Ergebnisvorteil erkämpft hatte, blieb sie nach dem Seitenwechsel im Defensivverhalten noch kompromissloser, nutzte die sich öffnenden Räume immer öfter und fuhr verdient den wettbewerbsübergreifend neunten Sieg im zehnten Spiel ein.

Stimmen zum Spiel

Cheftrainer Adi Hütter: Es war ein unglaublich schwieriges Spiel in Augsburg. Wir sind glücklich, dass wir dieses mit 3:1 für uns entscheiden konnten. Wir haben besonders am Anfang des Spiels super Momente gehabt. Bevor Augsburg so richtig in Fahrt gekommen ist, müssen wir schon das 2:0 machen. Danach war Augsburg klar Chef im Ring. Ich halte Augsburg für eine sehr gute Mannschaft, Manuel Baum leistet hier hervorragende Arbeit. Deshalb war es für uns nicht einfach, hier zu gewinnen. Trotzdem hatten wir zwischenzeitlich sogar Chancen dazu, höher zu gewinnen. Auf der anderen Seite hätte wir auch das eine oder andere Gegentor mehr bekommen können, als uns Kevin Trapp im Spiel gehalten hat. Ich bin einfach stolz darauf, dass wir zum ersten Mal hier gewonnen haben.

Sportdirektor Bruno Hübner: Wenn man sieht, wie schwer wir uns in den vergangenen Jahren in Augsburg getan haben, muss man einfach sehen, dass wir ein klasse Spiel gemacht haben, von Anfang an gut im Spiel waren und es nach dem 1:0 vielleicht versäumt haben nachzulegen. Insgesamt ist es beeindruckend, mit welcher Wucht und Euphorie wir die Spiele angehen. Kevin Trapp hat allerdings recht damit, dass wir hintenheraus die Gier haben müssen, das vierte und fünfte Tor zu machen, damit nicht nochmal Unruhe aufkommt. Hätte Kevin nicht zweimal so hervorragend gehalten, wäre Augsburg nochmal im Spiel gewesen, was das Spiel aber auch nicht widergespiegelt hätte.

Evan Ndicka: Es war eines der schwersten Spiele, aber wir waren vorne effizient, sind hinten solide gestanden, haben zum richtigen Zeitpunkt die Tore gemacht und am Ende wieder gewonnen. Augsburg hat eine starke Mannschaft, die uns schon in Verlegenheit gebracht hat. Aber wir haben es geschafft, lang genug die Null zu halten. Dass der Torhüter sauer ist, dass uns das am Ende nicht gelungen ist, ist normal. Man kann auch nicht alles verhindern. Lange haben wir standgehalten, einmal ist der Ball durchgerutscht, das passiert. Insgesamt war es ein Sieg der gesamten Mannschaft, eine geschlossene Mannschaftsleistung.

Danny Da Costa: Wir haben von vornherein gewusst, dass Augsburg eine starke Mannschaft hat. Man hat gesehen, dass sie viel Qualität und gerade über die Außen viel Druck gemacht haben. Es hat uns sehr gutgetan, direkt nach Spielbeginn und nach der Pause getroffen zu haben und damit das Vorhaben Augsburgs zunichte gemacht zu haben. Platz zwei ist natürlich ein sehr schönes Gefühl und auch ein Zeichen harter Arbeit. Wir werden trotzdem versuchen, unseren Weg weiterzuverfolgen, wie wir es in den vergangenen Wochen getan haben, weiter aggressiv und mit viel Laufbereitschaft in die Spiele zu gehen. Dann werden wir hoffentlich noch viele solcher Tage wie heute erleben.

Gelson Fernandes: Nach dem ersten Tor hat der Gegner Druck gemacht, hatte zwei, drei Chancen, genau wie wir. Aber in dieser Phase hätten wir mehr Ruhe haben müssen und im Spielaufbau weniger Risiko haben dürfen. Das haben wir in der zweiten Halbzeit besser gemacht. So ist es dann schwer, gegen uns zu spielen. Durch die Bewegungen der Augsburger Stürmer waren wir im Mittelfeld teilweise in Unterzahl, auch das haben wir in der zweiten Halbzeit besser gemacht. Wir müssen auf dem Boden bleiben und haben mit Marseille und Wolfsburg zu Hause zwei Spiele vor der Brust, die wir gewinnen wollen. Wir müssen einfach weiter kämpfen und laufen, dann wird es für jeden Gegner schwer.

 

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Bericht und Fotos von www.eintracht.de





 

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